Die Tarifverhandlungen in der Fleischwirtschaft sind aktuell gescheitert. Die Arbeitgeber weisen die Forderungen der Gewerkschaft NGG zurück, die endlich Schluss machen könnten mit Ausbeutung und Hungerlöhnen in der Fleischindustrie, kritisiert Anja Piel, DGB-Vorstandsmitglied.
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Ein deutschlandweiter Tarifvertrag ist in der Fleischwirtschaft mit der Gewerkschaft NGG nicht zustande gekommen, die Verhandlungen sind vorerst gescheitert. Gemäß dem Arbeitsschutzkontrollgesetz dürfen die Unternehmen der Fleischbranche deshalb ab dem 1. April keine Leiharbeit mehr einsetzen.
Anja Piel, DGB-Vorstandsmitglied kritisiert die vorerst gescheiterten Tarifverhandlungen: "Und wieder blockieren die Arbeitgeber der Fleischindustrie gute Arbeitsbedingungen für die Branche. Wieder weisen sie die Forderungen der NGG zurück, die endlich Schluss machen könnten mit Ausbeutung und Hungerlöhnen in der Fleischwirtschaft.
Sozialpartnerschaft in Sonntagsreden begrüßen und im Ernstfall genau das Gegenteil vertreten - das ist gelebte Realität bei vielen Arbeitgebern dieser Branche. Für Leiharbeit wollen sie die maximal mögliche Quote ausnutzen, existenzsichernde Löhne in der Fleischwirtschaft aber nicht zahlen. Lieber nehmen sie stattdessen das komplette Verbot der Leiharbeit ab dem 1. April in Kauf. Angesichts dieser Verweigerungshaltung war es kluge Voraussicht der Gesetzgeber, das Verbot für den Fall vorzusehen, dass es keine Einigung auf einen Tarifvertrag gibt."
Mehr Informationen in der Pressemitteilung der NGG: "Die Quittung gibt´s in den nächsten Wochen".