Deutscher Gewerkschaftsbund

27.09.2022
Weiterbildung

Brücken in die Arbeitswelt von morgen bauen

Fortsetzung der Nationalen Weiterbildungsstrategie muss Wege in die Weiterbildung vereinfachen

Die Bundesregierung hat eine Neuausrichtung ihrer gemeinsam mit den Gewerkschaften und Arbeitgebern verfolgten Nationalen Weiterbildungsstrategie angekündigt. Mit dem neuen Papier „Gemeinsam für ein Jahrzehnt der Weiterbildung – Aufbruch in die Weiterbildungsrepublik“ legt der DGB und seine Mitgliedsgewerkschaften einen Grundstein dafür, dass die Beteiligung von Beschäftigten an betrieblicher wie beruflicher Weiterbildung weiter steigt.

Teilnehmer von hinten bei einem Seminar

DGB/racorn/123rf.com

„Arbeitnehmer*innen brauchen verlässliche Zukunftsperspektiven. Weiterbildung ist die Brücke in diese Zukunft, in die Arbeitswelt von morgen. Die Arbeit der Nationalen Weiterbildungsstrategie fängt jetzt erst richtig an: Damit Beschäftigte ihre Fähigkeiten und Kompetenzen updaten können, muss der Zugang zu Qualifizierung einfacher, müssen Weiterbildungsangebote übersichtlicher werden. Der DGB und die Gewerkschaften setzen sich genau dafür ein: Für bessere, selbstbestimmte Weiterbildung für alle Beschäftigten,“ sagte die stellvertrender DGB-Vorstandsmitglied Anja Piel anläßlich einer gemeinsamen Pressekonferenz zur Fortführung und Weiterentwicklung der Strategie.

Die Nationale Weiterbildungsstrategie (NWS) besteht seit 2019 als Plattform, um Weiterbildungspolitik und Weiterbildungsaktivitäten von Bund, Ländern, Wirtschaft, Gewerkschaften und der Bundesagentur für Arbeit (BA) besser aufeinander abzustimmen und zu verzahnen. DGB und die Mitgliedsgewerkschaften IG Metall, ver.di, IG BCE und GEW sind von Anfang an beteiligt. Mit dem gemeinsamen Papier „Gemeinsam für ein Jahrzehnt der Weiterbildung – Aufbruch in die Weiterbildungsrepublik“ (kurz: Update-Papier) wird die NWS nun fortgesetzt und weiterentwickelt.

DGB fordert Kulturwandel in der Weiterbildung

Die Ausgangslage zugegebenermaßen nicht unbedingt rosig. Pandemie, Ukraine-Krieg, Fachkräftemangel und die technologische und ökologische Transformation setzen die Arbeitswelt gehörig unter Druck. Wie diese Arbeitswelt von morgen gestaltet sein wird, hängt aber auch davon ab, wie wir Beschäftigung im Wandel sichern und verlässliche Zukunftsperspektiven für Arbeitnehmer*innen schaffen können. Je stärker der digitale Fortschritt und der wirtschaftliche Strukturwandel Fahrt aufnimmt, umso mehr hängt die berufliche Zukunft der Beschäftigten davon ab, dass sie ihre Fähigkeiten und Kompetenzen updaten und upgraden können. Qualifizierung und Weiterbildung können Brücken in die Arbeitswelt von morgen bauen. Weiterbildung in Deutschland wird jedoch von Arbeitnehmer*innen als unübersichtlich und in der Umsetzung als wenig konsequent, oft auch als bürokratisch wahrgenommen. Deshalb brauchen wir eine fokussierte Fortsetzung der Aktivitäten aus diesem Bündnis, der zu einem Kulturwandel, bei Arbeitgebern und Beschäftigten, aber auch in der Politik führt.

Wege zur Weiterbildung einfacher gestalten und Weiterbildung ermöglichen

Der DGB und Gewerkschaften werden sich dafür einsetzen, dass die Beteiligung von Beschäftigten an betrieblicher wie beruflicher Weiterbildung steigt. Dafür wollen wir uns die Schnittstellen von strategischer Personalplanung und betrieblicher Weiterbildung genauer ansehen und Ressourcen für Weiterbildung in den Betrieben aufzubauen und stärken.

„Qualifizierung und Weiterbildung werden immer wichtiger – gerade weil die Arbeitswelt sich ständig wandelt. Die Arbeitnehmer*innen brauchen deshalb bessere Möglichkeiten und erleichterten Zugang zu den Angeboten. Eine Bildungsteilzeit gehört unbedingt dazu,“ fordert die stellvertretende Vorsitzende des DGB Elke Hannack.

Wir brauchen aber auch einen verlässlicheren Rahmen für die Weiterbildung, um diese für breitere Beschäftigtengruppen gangbarer und zugänglicher zu machen. Ein erster und guter Schritt ist es, für Beschäftigte, die bisher kaum an Weiterbildung herankommen, die Wege zur beruflichen Weiterbildung über Beratung, Anerkennung von Kompetenzen und Qualifizierungsangeboten transparenter zu gestalten und besser aufeinander abzustimmen.

Bundesarbeitsminister Hubertus Heil kündigte die Vorlage eines entsprechenden Gesetzentwurfs bis zum Jahresende an. Die Instrumente zur Förderung der beruflichen Weiterbildung sollten mit dem geplanten Gesetz komplett neu geordnet werden.


Update-Paper: „Gemeinsam für ein Jahrzehnt der Weiterbildung – Aufbruch in die Weiterbildungsrepublik“


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