"Die ökonomischen Vorteile der EWU sind groß. Der Euro-Pessimismus der Kritiker steht im
Widerspruch zu den tatsächlichen Stabilitätserfolgen, die in Europa seit Mitte der 80er Jahre erzielt
wurden.
Unzutreffend ist, daß die EWU ähnlich wie der Zusammenschluß der alten und der neuen
Bundesländer zu umfangreichen Unterstützungszahlungen von schwächeren Regionen führen muß.
Beim deutsch-deutschen Zusammenschluß wurden "rein ökonomisch gesehen nicht optimale
Wechselkurse" festgesetzt. Das wird bei der EWU anders sein.
Wegen der Devisenturbulenzen der vergangenen Jahre sind gerade in Deutschland unzählige
Arbeitsplätze verloren gegangen. Die EWU beseitigt diese Wechselkursrisiken.
Durch den Wegfall von Umtauschgebühren und Devisenkurssicherung entfallen bei Unternehmen
und Verbrauchern Kosten in beträchtlicher Höhe.
Die EWU-Beitrittskriterien waren seit Bestehen der Europäischen Wirtschaftsgemeinschaft noch nie
so weitgehend erfüllt wie 1997. Ökonomisch haben sich bis auf Griechenland fast alle EU-
Mitgliedsstaaten für die EWU qualifiziert. Nach Auffassung des DGB ist auf das Defizit-Kriterium
sogar zu Lasten von Wachstumsdynamik und Beschäftigung zuviel Gewicht gelegt worden.
Die künftige Europäische Zentralbank (EZB) ist nicht nur dem deutschen Bundesbankgesetz
nachgebildet, sondern sogar noch strenger. Denn immerhin könne der EZB-Präsident im Gegensatz
zum Bundesbankpräsidenten nicht wiedergewählt werden. Er braucht also auch so gesehen auf
niemanden Rücksicht zu nehmen."
Entscheidendes Ziel der europäischen Währungs-, Finanz- und Wirtschaftspolitik müsse nach Auffassung des DGB allerdings die Bekämpfung der Arbeitslosigkeit sein. Dazu, so Geuenich, habe der Vertrag von Amsterdam eine gute Grundlage geschaffen.
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