Deutscher Gewerkschaftsbund

PM 033 - 10.02.1998

DGB: Hilfe für ostdeutsche Kassen nicht länger blockieren

Die Blockade gegen die zwingend notwendigen Finanzspritzen für die Krankenkassen in den neuen Ländern muß nach Ansicht des Deutschen Gewerkschaftsbundes (DGB) endlich beendet werden. "Hilfe tut not, und zwar so schnell wie möglich, wenn die Gesetzliche Krankenversicherung (GKV) in den neuen Bundesländern erhalten bleiben soll", sagte die stellvertretende DGB-Vorsitzende Ursula Engelen-Kefer am Dienstag in Düsseldorf.

Die finanzielle Situation der GKV in den neuen Ländern sei dramatisch. Aufgrund wegbrechender Einnahmen und einem höheren Ausgabenniveau lägen die Beitragssätze bereits jetzt 0,4 Punkte höher als im Westen. Gleichzeitig hätten die Kassen im Osten ein Defizit von mehr als 2 Milliarden Mark. "Geschieht nichts, müssen die Kassen in den neuen Ländern ihre Beitragssätze um mindestens einen Punkt anheben", warnte die DGB-Vize. Dies aber sei weder den Versicherten noch der Wirtschaft in den neuen Ländern zuzumuten. Absolut unerträglich werde es für die Kranken, denn für sie steigen bei einer Beitragssatzanhebung von einem Punkt die Zuzahlungen um nochmals 10,-- DM. Engelen- Kefer appellierte deshalb, es nicht so weit kommen zu lassen und den bereits beratenen Gesetzentwurf möglichst schnell umzusetzen.

Das hinter der Verzögerungsaktion stehende Anliegen Bayerns und Baden-Württembergs, die Beitragssätze der GKV zu regionalisieren, sei sozialpolitisch äußerst bedenklich. Es zeige lediglich das "Kirchturmdenken" dieser Länder, die Solidarität offensichtlich zukünftig an der Landesgrenze enden lassen wollten.

Nach oben

RSS-Feed

Subscribe to RSS feed
Abonnieren Sie die Pressemeldungen des DGB-Bundesvorstandes.
Kon­takt Pres­se­stel­le
DGB-Bundesvorstand Abteilung Kommunikation und Öffentlichkeitsarbeit Keithstraße 1, 10787 Berlin Telefon:030.24 060-211 E-Mail: presse.bvv@dgb.de
weiterlesen …

Pressefotos DGB GBV

Hier finden Sie die aktuellen Pressefotos des Geschäftsführenden DGB-Bundesvorstandes zum Download. Abdruck in Printmedien und Veröffentlichung im Internet sind im Rahmen der redaktionellen Berichterstattung mit Quellennachweis frei.