"Eine Abstimmung der Gewerkschaften über die Grenzen hinweg ist dringend notwendig, um Unterbietungs-Konkurrenz bei den Lohn- und Arbeitsbedingungen zu verhindern", erklärte DGB- Vorstandsmitglied Heinz Putzhammer am Mittwoch in Düsseldorf. "In den vergangenen Jahren ist die Steigerung der Arbeitsproduktivität einseitig der Kapitalseite zugute gekommen. Der Anteil der abhängig Beschäftigten am Volkseinkommen ist in allen Ländern der europäischen Union erheblich zurückgegangen. Wir erhoffen uns von der tarifpolitischen Zusammenarbeit mit den Nachbarländern, dass wir diesen Trend gemeinsam stoppen können." Dabei gehe es nicht darum, kurzfristig ganz Europa auf die gleichen Lohnbeträge zu heben. Die Beschäftigten der verschiedenen Länder müssten aber am jeweiligen Produktivitätsfortschritt zumindest gleichberechtigt beteiligt werden. "Ich bin zuversichtlich, wir werden uns mit den Nachbargewerkschaften darüber einigen, dass wir mit den tariflichen Abschlüssen sowohl die Kaufkraft der Löhne stärken, als auch beschäftigungswirksame Regelungen wie Arbeitszeitverkürzung erreichen wollen."
Von deutscher Seite nehmen an dem Treffen in Doorn auch die für Tarifpolitik verantwortlichen Vorstandsmitglieder der IG BAU (Ernst-Ludwig Laux), der IG BCE (Werner Bischoff), der ÖTV (Peter Blechschmidt), der Bezirksleiter der IG Metall NRW (Harald Schartau) sowie der stellvertretende Bundesvorsitzende der DAG (Hubert Gartz) teil. Aus Belgien, den Niederlanden und Luxemburg nehmen die Vorsitzenden und Verhandlungsführer aller Gewerkschaftsbünde - ebenfalls einschließlich sektoraler Gewerkschaften - teil. Die beteiligten Organisationen verstehen ihre Zu sammenarbeit im Zentrum der EU als einen Schritt auf dem Wege zur europaweiten Zusammenarbeit im Bereich der Tarifverhandlungen.
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