Deutscher Gewerkschaftsbund

PM 236 - 08.12.1998

DGB: Steigende Arbeitslosigkeit erfordert Arbeitsumverteilung

Der saisonbereinigte Anstieg der Arbeitslosigkeit im November geht nach Einschätzung der stellvertretenden DGB-Vorsitzenden Engelen-Kefer auf den sehr frühen Wintereinbruch zurück. Außerdem zeige sich immer mehr, daß die schwache Binnennachfrage nicht in der Lage sei, die Exporteinbrüche auszugleichen. Die DGB-Vize verwies am Dienstag in Düsseldorf zudem auf die "Fehlentscheidungen der Politik der vergangenen Jahre, die einseitig auf eine exportorientierte Trendwende am Arbeitsmarkt gesetzt hat, während die Massenkaufkraft vernachlässigt wurde."

Die aktuellen weltwirtschaftlichen Unsicherheiten ließen jetzt die Bestellungen aus dem Ausland schrumpfen und die Arbeitslosigkeit wieder steigen. Nicht zuletzt habe die kräftige Ausweitung der Arbeitsmarktpolitik vor den Wahlen die konjunkturelle Erholung überzeichnet.

"Vier Millionen Arbeitslose setzen große Hoffnungen in den Abschluß eines Beschäftigungsbündnisses", erklärte Engelen-Kefer. Sie begrüße deshalb das Sofortprogramm für 100.000 junge Menschen als Beispiel für konkrete Verabredungen zur Schaffung und Sicherung von Ausbildungs- und Arbeitsplätzen für die arbeitslosen Jugendlichen. Schnelle und nachhaltige Beschäftigungseffekte könnten auch durch dauerhaften Abbau der Überstunden und die Ausweitung sozialversicherungspflichtiger Teilzeitarbeit entstehen. Es sei durchaus möglich, bis zu 50 Prozent der in diesem Jahr definitiv bezahlten 1,8 Mrd.DM Überstunden zu nutzen, um Arbeit umzuverteilen, so Engelen-Kefer abschließend.

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