Deutscher Gewerkschaftsbund

PM 238 - 10.12.1998

DGB kritisiert Ärztestreik

Als unverantwortlich bezeichnete die stellvertretende DGB-Vorsitzende Ursula Engelen-Kefer das Verhalten der Ärzte, ihren Patienten die Versorgung vorzuenthalten, um Druck auf die Politik zu machen. Die Ärzte reagieren damit in unangemessener Weise auf das von der neuen Bundesregierung eingebrachte 'Gesetz zur Stärkung der Solidarität in der gesetzlichen Krankenversicherung'. "Weder ist ihre Behauptung richtig, die Versorgung der Patienten werde unter den Regelungen des Gesetzes leiden, noch wird den Ärzten etwas weggenommen", so Ursula Engelen-Kefer am Donnerstag in Düsseldorf.

Das Gesetz sieht für das Jahr 1999 einen begrenzten Zuwachs der ärztlichen Einkommen entlang der allgemeinen Lohn- und Gehaltsentwicklung vor. Diesen Solidarbeitrag einer begrenzten Einkommensentwicklung nach oben wird man angesichts der angespannten finanziellen Situation im Gesundheitswesen auch von den Ärzten erwarten können, meinte die DGB-Vize. Zudem dürfe nicht vergessen werden, daß die Ärzte zu den wenigen Berufsgruppen gehören, denen trotz wirtschaftlicher Krisen ein gesichertes Einkommen aus Pflichtbeiträgen von Versicherten und Arbeitgebern zukomme. Vor diesem Hintergrund könne man erwarten, daß die Ärzte sich auch in einer Zeit begrenzter finanzieller Mittel verantwortlich in Bezug auf Patienten und Gesundheitswesen insgesamt verhalten, so Engelen-Kefer. Dies vorausgesetzt, sei eine Benachteiligung der Patienten durch das Gesetz nicht zu befürchten.

Engelen-Kefer wies darauf hin, dass die im Vorschaltgesetz vorgesehene sektorale Ausgabenbegrenzung wegen bekannter struktureller Nachteile auch wirklich nur für 1999 gelten dürfe. Sie appellierte an die Bundesgesundheitsministerin, unverzüglich mit den Arbeiten an der angekündigten Strukturreform zu beginnen und die sektorale Ausgabenbegrenzung schnellstmöglich durch Steuerungsinstrumente abzulösen, die neben einem wirtschaftlichen Mitteleinsatz vor allem auch Qualitätsverbesserungen anstoßen.

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