Zu den Plänen der Koalitionsfraktionen, die Aufenthaltserlaubnis vom Bestehen der Sprachtests bei Integrationskursen abhängig zu machen, erklärte die stellvertretende DGB-Vorsitzende Ingrid Sehrbrock am Donnerstag in Berlin :
„Die Integrationskurse sind seit Jahren unterfinanziert, es fehlt ein flächendeckendes Angebot, viele MigrantInnen müssen noch immer auf einen Kursplatz warten. Wo es Kurse gibt, sind die Gruppen zu groß und die Dozenten schlecht bezahlt. Darunter leidet auch die Qualität. Es ist nicht akzeptabel, wenn trotz des offenkundigen Mangels Sanktionen greifen sollen.“
Junge Einwanderer seien noch immer die Verlierer in unserem Bildungssystem. Viele von ihnen hätten keinen Schulabschluss oder keine abgeschlossene Ausbildung, ihnen drohe ein Leben in Arbeitslosigkeit oder prekärer Beschäftigung. „Wir können uns keine verlorene Generation leisten. Gerade die Bildungspolitik muss die Integration von Migrantinnen und Migranten zum Schwerpunkt machen.
Kindertagesstätten und Schulen mit hohem Migrationsanteil benötigen eine besondere materielle und personelle Unterstützung. Wir brauchen mehr ErzieherInnen und LehrerInnen mit Migrationshintergrund. Bei der Einstellung von pädagogischem Personal sollten die Zusatzqualifikation ‚Deutsch als Zweitsprache’ berücksichtigt werden“, forderte Sehrbrock.
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