Der Deutsche Gewerkschaftsbund kritisiert die ergebnislose Koalitionsrunde zum Thema Rente und fordert die Stabilisierung des Rentenniveaus. Aktuelle Berechnungen der Deutschen Rentenversicherung Bund zeigen, dass die Finanzierung eines stabilen Rentenniveaus auch trotz der zum 01.01.2013 erfolgten Senkung des Beitragssatzes machbar ist, ohne dass der Beitragssatz bis 2030 über 22 Prozent steigen muss. Die vollständige Überarbeitung des DGB-Rentenmodells wird der DGB in Kürze öffentlich vorstellen.
Dazu sagte Annelie Buntenbach, DGB-Vorstandsmitglied, am Freitag in Berlin:
„Die Rentenpolitik der Koalition bleibt eine Nullnummer. Keiner der Vorschläge von Union und FDP hilft, die drohende Altersarmut wirksam zu bekämpfen. Eine Hauptursache der künftigen Altersarmut ist neben den Verwerfungen am Arbeitsmarkt das sinkende Rentenniveau bis auf 43 Prozent. Dadurch rutschen auch Durchschnittsverdiener in Richtung Altersarmut.
Die Stabilisierung des Rentenniveaus ist notwendig und finanzierbar, wenn die Bundesregierung die ab 2018 ohnehin geplanten Beitragssatzanhebungen in moderaten Schritten vorzieht.
Wenn der Rentenbeitrag nicht erst im Jahr 2018, sondern bereits ab dem nächsten Jahr in 0,2-Prozent-Schritten angehoben wird, steigt die Nachhaltigkeitsrücklage trotz der Stabilisierung des Rentenniveaus bis auf 54,8 Mrd. im Jahr 2030. Ohne eine rechtzeitige Anpassung des Beitragssatzes an die demografische Entwicklung bliebe die Nachhaltigkeitsrücklage trotz kräftiger Beitragserhöhungen nur knapp über der gesetzlich vorgeschriebenen Mindestreserve von 0,2 Monatsausgaben. Die Zahlen zeigen, dass die Finanzierung eines stabilen Renteniveaus ohne übermäßige Belastungen machbar ist.“
Beitragssatz-Pläne der Bundesregierung mit
Nachhaltigkeitsfaktor
(Senkung des Rentenniveaus bis auf 43%)
Jahr |
Beitragssatz in % |
Nachhaltigkeitsrückl. in Mrd. € |
2012 |
19,6 |
29,4 |
2013 |
18,9 |
27,3 |
2014 |
18,9 |
25,8 |
2015 |
18,9 |
23,1 |
2016 |
18,9 |
19,0 |
2017 |
18,9 |
14,6 |
2018 |
18,9 |
8,1 |
2019 |
19,3 |
4,4 |
2020 |
19,8 |
5,0 |
2021 |
19,9 |
5,2 |
2022 |
20,1 |
6,1 |
2023 |
20,3 |
6,3 |
2024 |
20,5 |
6,4 |
2025 |
20,7 |
5,9 |
2026 |
21,0 |
6,6 |
2027 |
21,2 |
7,0 |
2028 |
21,4 |
6,9 |
2029 |
21,7 |
7,7 |
2030 |
21,9 |
7,8 |
DGB-Modell ohne Nachhaltigkeitsfaktor
(aktualisiert - Ausgangspunkt 18,9%)
Stabilisierung des Rentenniveaus
Jahr |
Beitragssatz in % |
Nachhaltigkeitsrückl. in Mrd. € |
2012 |
19,6 |
29,4 |
2013 |
18,9 |
26,5 |
2014 |
19,2 |
26,2 |
2015 |
19,4 |
27,0 |
2016 |
19,6 |
30,0 |
2017 |
19,8 |
36,1 |
2018 |
20,0 |
43,7 |
2019 |
20,2 |
52,5 |
2020 |
20,4 |
61,8 |
2021 |
20,6 |
70,9 |
2022 |
20,8 |
79,0 |
2023 |
21,0 |
85,7 |
2024 |
21,2 |
90,9 |
2025 |
21,4 |
94,2 |
2026 |
21,6 |
95,2 |
2027 |
21,8 |
93,3 |
2028 |
22,0 |
88,1 |
2029 |
22,0 |
75,7 |
2030 |
22,0 |
54,8 |
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