Stärkere Mitbestimmung und ein Kapitaltransfer zu Gunsten der Belegschaften und ein neues Problem-Management seien ein "Meilensprung" auf dem Weg zu überlebensfähigen Unternehmen, sagte DGB-Vorstand Dietmar Hexel am Mittwoch in Berlin. "Systemische Krisen verlangen neue, auch radikale Antworten. Die IG Metall hat einen intelligenten Lösungsweg auf die von Schaeffler verursachte Firmenkrise begonnen," sagte Hexel. "Um die Überlebensfähigkeit und die nachhaltige Unternehmensentwicklung sicher zu stellen, muss das Management Wertschöpfungsketten und Beschäftigung garantieren sowie ArbeitnehmerInnen stärker beteiligen."
ArbeitnehmerInnen investierten – anders als Aktionäre – nicht nur Geld, sondern einen großen Teil ihrer Lebenszeit in das Unternehmen. Dafür könnten sie Sicherheit und Entwicklungschancen erwarten, unterstrich Hexel. Sie müssten deshalb über den Kurs der Unternehmenspolitik deutlich mehr mitbestimmen und risikoarm am Kapital beteiligt werden. Arbeitnehmer wollten keine Opfer der Krise sein, sondern gestalten.
"Ohne Arbeitnehmer-Kapital und deren Know-how werden viele Unternehmen in der Krise nicht überleben" sagte Hexel, der auch Mitglied der Regierungskommission Deutscher Corporate Governance Kodex ist. "Es gilt: Besitzen statt opfern!" Unterstützungsleistungen von Arbeitnehmern und Staat könne es natürlich nur gegen eindeutige Eigentumstitel geben.
"Zudem brauchen wir eine neue Verantwortungskultur von Management und Eigentümern – und damit auch eine Abkehr vom bisherigen kurzfristigen Boni- und Quartalsdenken", forderte das DGB-Vorstandsmitglied. Unternehmen müssten sich in einer sozialen "Marktwirtschaft für Menschen" an ihren Kunden und dem Gemeinwohl ausrichten und nicht am Shareholder Value, "denn sie sind nicht dazu da, Aktionäre und Manager reich zu machen."
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