Deutscher Gewerkschaftsbund

PM 124 - 20.07.2011

Unsoziale Spreizung bei den Einkünften beenden

„Die stärkere Entlastung oberer Einkommen und die gleichzeitige Deregulierung auf dem Arbeitsmarkt haben zu den negativen Auswüchsen im Niedriglohnsektor und zur zunehmenden Lohnspreizung geführt. Diese unsoziale Spreizung bei den Einkünften muss endlich beendet werden“, sagte Claus Matecki, DGB-Vorstandsmitglied, zur Lohnentwicklung von Geringverdienern am Mittwoch in Berlin.

 „Die Unordnung auf dem Arbeitsmarkt, ausgelöst durch die politisch gewollte Ausweitung des Niedriglohnsektors und die Hartz-Reformen, zeigt ihre deutlich negativen Auswirkungen für einen großen Teil der Beschäftigten in Deutschland. Während die Wirtschaft seit der Jahrtausendwende gewachsen ist und besonders die Vermögenseinkünfte und Gewinne deutlich gestiegen sind, sind die Reallöhne in den untersten Einkommensgruppen zwischen 5 und 20 Prozent gesunken.

 Ausufernde Leiharbeit, Hartz IV und die Subventionierung des Niedriglohnsektors müssen beendet werden. Wir brauchen umgehend mehr Branchenmindestlöhne und einen gesetzlichen Mindestlohn von 8,50 Euro pro Stunde als unterste Haltelinie. Dies würde die schlimmsten Folgen von Niedriglohnbeschäftigung deutlich abmildern und den betroffenen Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern ein besseres Einkommen garantieren.

Darüber hinaus würde durch ein solches Maßnahmenpaket die Binnenkonjunktur deutlich gestützt und dem gegenwärtigen Aufschwung ein solides Fundament verliehen werden.

 Die Unternehmen sollten ihre Beschäftigten endlich am Aufschwung teilhaben lassen und prekäre Beschäftigungsverhältnisse wie Leiharbeit und Minijobs in sozialversicherungspflichtige Vollzeitjobs umwandeln. Die Zeit ist reif für kräftige Lohnsteigerungen.

 Wir fordern die Politik auf, ihre Fehler aus dem vergangenen Jahrzehnt zu korrigieren: Wir brauchen eine neue Ordnung auf dem Arbeitsmarkt und als ersten Schritt einen gesetzlichen Mindestlohn von 8,50 Euro pro Stunde als unterste Haltelinie!“

 


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