Wie sieht es eigentlich bei Neonazis zu Hause aus? Einen Blick in diese verborgene Welt ermöglicht nun das interaktive Projekt "Kein Raum für rechts". Vorbild waren auch die Jugendzimmer des NSU-Terrornetzwerks, die rassistische Morde, Sprengstoffanschläge und Überfälle verantwortlich sind. Zielgruppe sind vor allem junge Menschen, die die Nazis mit ihrer Symbolik und Musik ködern wollen.
Kein Raum für Nazis / AuL Niedersachsen
Diese Welt bleibt normalerweise verborgen. Das multimediale Projekt „Kein Raum für rechts“ der Arbeitsstelle Rechtsextremismus und Gewalt (ARUG) und des Zentrums Demokratische Bildung (ZDB) zeigt das Zimmer eines jungen Neonazis. Auf der interaktiven Seite gibt es Videos, Musik und Infos, die über die extrem rechte Bewegung aufklären. Hier kann jede/r Fragen zum Thema stellen, Fotos und Filme anschauen, Musikbeispiele anhören und weiterführende Texte lesen. Denn: Nur wer Neonazis erkennt, ihre Strukturen und Strategien durchblickt, kann etwas gegen sie tun.
Um die Symbolik besser zu verstehen, gibt es ein Suchspiel. Wer die fünf verborgenen Erkennungsmerkmale findet, kann einen Blick in die verschlossene Kiste werfen. Was sich darin wohl verbirgt? Aussteiger aus der Nazi-Szene halfen, das Zimmer realitätsnah einzurichten: Hakenkreuzfahne, Rechtsrock-CDs, Klamotten, Fahnen, Buttons, Bücher... Die Gegenstände im Zimmer sind alle Originale – von rechtsextremen Händlern bezogen. Nur die Waffen sind Nachbildungen, aber Teil der Realität: Denn die Neonazi-Szene ist bewaffnet. ARUG/ZDB sind bei Arbeit und Leben (AuL) Niedersachsen angesiedelt, einer Weiterbildungseinrichtung von DGB und Volkshochschulen.
Internet-Seite "Kein Raum für rechts"