Gebäudereiniger bekommen künftig mehr Geld. Die IG BAU und der Bundesinnungsverband Gebäudereinigerhandwerk einigten sich am Freitag in den Tarifverhandlungen auf ein kräftiges Lohnplus. "Ein Durchbruch", so IG-BAU-Verhandlungsführerin Ulrike Laux. Denn ab 2017 knackt der Branchen-Mindestlohn die 10-Euro-Marke. Der Tarifabschluss gilt ab 2016 für rund 600.000 Beschäftigte der Branche.
Colourbox.de
Im Einzelnen sieht das Ergebnis vor, die unterste Lohngruppe im Westen von 9,55 Euro ab dem 1. Januar 2016 um 25 Cent zu erhöhen und in einem zweiten Schritt ab dem 1. Januar 2017 um weitere 20 Cent auf dann zehn Euro die Stunde anzuheben. Das entspricht einem Plus von 2,62 Prozent im ersten Jahr und dann um 2,04 Prozent. Im Osten steigen die Löhne von derzeit 8,50 Euro im gleichen Zeitraum um 20 Cent und 35 Cent auf dann 9,05 Euro. Sie steigen somit um 2,35 und 4,02 Prozent. Die weiteren Lohngruppen steigen analog der Prozentsätze der untersten Lohngruppe.
Damit wurden die Ost- an die Westlöhne weiter angeglichen. Der Lohnabstand sinkt in der untersten Lohngruppe, die gleichzeitig der tarifliche Mindestlohn ist, von derzeit 89 Prozent auf 90,5 Prozent. Die weiteren Lohngruppen lagen noch weiter auseinander. Dort konnte eine Angleichung auf 87 bzw. auf 90 Prozent erreicht werden.
Der Tarifvertrag hat eine Laufzeit bis zum 31. Oktober 2017. Arbeitgeber und Gewerkschaften wollen die Allgemeinverbindlichkeit beim Bundesministerium für Arbeit und Soziales beantragen.
Mehr Fläche in weniger Zeit, das sogenannte "Turboputzen", soll es nicht mehr geben. Die Tarifvertragsparteien einigten sich auf eine Vereinbarung zur Begrenzung der Leistungsverdichtung. Gebäudereiniger werden so künftig in Prozesse des Arbeits- und Gesundheitsschutzes eingebunden und können sich qualifizieren und weiterbilden.
LINKS
Blog zur Tarifrunde Gebäudereiniger-Handwerk "Sauberkeit hat ihren Preis"