Deutscher Gewerkschaftsbund

18.05.2016
Entgeltgleichheit

"Wir brauchen ein Gesetz für mehr Lohngerechtigkeit"

Gleicher Lohn für gleiche Arbeit

Mit einem Rechtsanspruch auf einen Ganztagsschulplatz die Lohnlücke zwischen Männern und Frauen schließen? Das funktioniert nicht, sagt DGB-Vize Elke Hannack. Nötig sind gesetzliche Regelungen, die Transparenz schaffen und Unternehmen verpflichten, ihre Entgeltpraxis zu überprüfen – und bei Benachteiligungen Abhilfe zu schaffen. 

Elke Hannack, stellvertretende Vorsitzende des Deutschen Gewerkschaftsbundes

Die stellvertretende DGB-Vorsitzende Elke Hannack DGB/Simone M. Neumann

Frauen verdienen rund 21 Prozent weniger als Männer. DIHK-Präsident Eric Schweitzer führt das auf lange Babypausen und familienbedingte Teilzeitarbeitsplätze zurück und fordert einen Rechtsanspruch auf Ganztagsschulen. Das löst das Problem nicht, sagt die stellvertretende DGB-Vorsitzende Elke Hannack:

Lohnlücke hat nicht nur mit Babypause und Teilzeit zu tun

„Ein Rechtsanspruch auf einen Ganztagsschulplatz ist gut und erforderlich, hat aber nichts mit der Notwendigkeit eines Lohngerechtigkeitsgesetzes zu tun. Wir unterstellen keinem Arbeitgeber, dass er Frauen absichtlich weniger Gehalt bezahlt. Dennoch gibt es die Lohnlücke von 21 Prozent - darunter sieben Prozent, die sich nicht dadurch erklären lassen, dass Frauen in anderen Berufen arbeiten, Babypausen einlegen, mehr Teilzeit arbeiten oder weniger Führungspositionen bekleiden.

Gesetzliche Regelung ist überfällig

Eine gesetzliche Regelung zur Überprüfung der Entgeltpraxis ist überfällig, damit für gleiche und gleichwertige Arbeit auch tatsächlich gleicher Lohn gezahlt wird. Wir setzen darauf, dass der Koalitionsvertrag entsprechend umgesetzt wird. Wir brauchen ein Gesetz für mehr Lohngerechtigkeit: Es muss Transparenz herstellen sowie die Unternehmen verpflichten, ihre Entgeltpraxis zu überprüfen und bei festgestellter Benachteiligung Abhilfe zu schaffen.“


Link:

Neue Osnabrücker Zeitung: DGB widerspricht DIHK - Wie lässt sich die Lohnlücke zwischen Männern und Frauen schließen?


Nach oben

Weitere Themen

1. Mai 2024: Mehr Lohn, mehr Frei­zeit, mehr Si­cher­heit
1. Mai 2024. Mehr Lohn. Mehr Freizeit. Mehr Sicherheit.
DGB
Tag der Arbeit, Maifeiertag oder Kampftag der Arbeiterbewegung: Am 1. Mai rufen wir Gewerkschaften zu bundesweiten Kundgebungen auf. 2024 steht der 1. Mai unter dem Motto „Mehr Lohn, mehr Freizeit, mehr Sicherheit". Das sind unsere 3 Kernversprechen. Wir geben Antworten auf die zunehmende Verunsicherung in der Gesellschaft.
weiterlesen …

#Ta­rif­wen­de: Jetz­t!
Infografik mit Kampagnenclaim "Eintreten für die Tarifwende" auf roten Untergrund mit weißen Pfeil, der leicht nach oben zeigt.
DGB
Immer weniger Menschen arbeiten mit Tarifvertrag. Die Tarifbindung sinkt. Dadurch haben Beschäftigte viele Nachteile: weniger Geld und weniger Sicherheit. Wir sagen dieser Entwicklung den Kampf an – zusammen mit unseren Gewerkschaften – und starten für dich und mit dir die Kampagne #Tarifwende!
weiterlesen …

Mit dem neu­en Qua­li­fi­zie­rungs­geld Ar­beitsplät­ze si­chern!
Mehrere Menschen vor Computern bei einer Weiterbildung
DGB/Cathy Yeulet/123rf.com
Seit dem 1. April 2024 gibt es das Qualifizierungsgeld. Bekommen können es Beschäftigte, deren Arbeitsplatz durch die Transformation wegfallen könnte. Ziel ist, ihnen mit Weiterbildungen eine zukunftssichere Beschäftigung im gleichen Unternehmen zu ermöglichen. Alle Infos dazu findest du hier.
weiterlesen …

ein­blick - DGB-In­fo­ser­vice kos­ten­los abon­nie­ren
einblick DGB-Infoservice hier abonnieren
DGB/einblick
Mehr online, neues Layout und schnellere Infos – mit einem überarbeiteten Konzept bietet der DGB-Infoservice einblick seinen Leserinnen und Lesern umfassende News aus DGB und Gewerkschaften. Hier können Sie den wöchentlichen E-Mail-Newsletter einblick abonnieren.
zur Webseite …