Deutscher Gewerkschaftsbund

Festakt 60 Jahre DGB

Am 5. Oktober 2009 feierte der Deutsche Gewerkschaftsbund mit einem Festakt im Konzerthaus am Berliner Gendarmenmarkt das Jubiläum seines 60jährigen Bestehens. Der Deutsche Gewerkschaftsbund wurde am 13. Oktober 1949 in München gegründet. Er und seine Mitgliedsgewerkschaften setzen sich für soziale Gerechtigkeit ein - auch auf internationaler Ebene. Gewerkschaften stehen seit ihrer Gründung für eine sozial gerechte Gesellschaft - in bewegten Zeiten haben sie viele Erfolge errungen. Zu seinem Jahrestag erreichten den DGB zahlreiche Glückwünsche aus Politik und Gesellschaft.

Michael Sommer, Vorsitzender des Deutschen Gewerkschaftsbundes

Der DGB – ein starker Bund seit 1949

Die Zukunft der Solidarität

„Nicht der Wille zur Macht hat die Gewerkschaften bestimmt, sondern vor allem die Erkenntnis, dass der politischen Demokratie die wirtschaftliche Demokratie zur Seite gestellt werden muss“.

Brandaktuell klingen diese Worte und doch stammen sie von Hans Böckler, dem ersten Vorsitzenden des Deutschen Gewerkschaftsbundes. Noch heute – 60 Jahre nach Gründung des DGB – sind Böcklers Worte Inspiration und Motivation für mehr als sechs Millionen Gewerkschafterinnen und Gewerkschafter.

"Der DGB und seine Mitgliedsgewerkschaften streiten für sozialen Fortschritt. Davon profitieren alle."

Vieles, was uns heute selbstverständlich erscheint, ist von den DGB–Gewerkschaften errungen worden. Das 1. Mai Plakat des Jahres 1956, auf dem ein Knirps nachdrücklich fordert „Samstags gehört Vati mir“, gehört bis heute zu den Klassikern der politischen Werbung. Unvergessen auch die DGB–Kampagne zu Beginn der 60er Jahre mit der Forderung nach kürzeren Arbeitszeiten, einem 13. Monatsgehalt und vier Wochen Urlaub. Bis heute streiten der DGB und seine Mitgliedsgewerkschaften selbstbewusst für sozialen Fortschritt.

Davon sollen alle profitieren: Schülerinnen und Schüler sind auf gute öffentliche Schulen angewiesen, die sie nicht nur auf das Arbeitsleben vorbereiten. Jugendliche brauchen genügend Ausbildungsplätze, die ihnen Perspektiven für ihre berufliche Zukunft bieten.

"Die Ideologie, die den Rückzug der Politik und die alleinige Macht der Märkte beschwor, hat die Welt in die größte Finanz– und Wirtschaftskrise seit 80 Jahren schlittern lassen."

Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer haben ein Recht auf Arbeit, von der sie anständig leben können. Arbeitslose dürfen nicht abgeschrieben werden. Und Rentnerinnen und Rentner sollen ihr Leben genießen können, ohne jeden Cent zweimal umdrehen zu müssen. Der DGB setzt diese Ziele in konkrete Konzepte um, stellt sie zur Debatte und fordert die politisch Verantwortlichen zum Handeln auf. Denn wir sind davon überzeugt, dass ein sozialer Staat Armut inmitten einer reichen Gesellschaft nicht dulden kann.

Die soziale Marktwirtschaft ist deshalb ein Erfolgsmodell geworden, weil sie Spielregeln hat. Das haben in den vergangenen Jahren einige Wirtschaftsvertreter vergessen. Sie wollten Gewerkschaften kaltstellen, Tarifverträge verbrennen und Arbeit um jeden Preis zur sozialen Wohltat erheben. Diese Ideologie, die den Rückzug der Politik und die alleinige Macht der Märkte beschworen hat, ist endgültig gescheitert. Sie hat die Welt in die größte Finanz– und Wirtschaftskrise seit 80 Jahren schlittern lassen.

Die Gewerkschaften haben schon auf eine Regulierung der Finanzmärkte gedrungen, als keiner etwas davon hören wollte. Und wir werden nicht ruhen, bis Einsicht oder Zwang dazu geführt haben, die Wahrscheinlichkeit einer solchen Krise deutlich einzudämmen. Denn die Beschäftigten sind es, die die Krise am Ende bezahlen sollen – mit Steuererhöhungen, Sozialkürzungen, Entlassungen und Lohnverlust.

"Soziale Ausgrenzung, Intoleranz, Demokratiefeindlichkeit und Rechtsextremismus dürfen keinen Nährboden finden."

Die gewerkschaftlichen Erfolge der Vergangenheit sind uns Ansporn für die Zukunft. Das Zeitalter der Globalisierung stellt ständig neue Anforderungen an eine demokratisch verfasste Politik. Globalisierung fair und sozial gerecht zu gestalten, ihre Risiken zu begrenzen und ihre Chancen für alle Menschen erfahrbar zu machen – dieser Aufgabe stellen sich die Gewerkschaften jeden Tag, weltweit. Daher ist die internationale Zusammenarbeit der Gewerkschaften wichtiger denn je. Mit der Gründung des Internationalen Gewerkschaftsbundes (IGB) haben wir ein deutliches Zeichen gesetzt.

Die Gewerkschaften sind das Stärkste, das die Schwachen haben. Durch das Engagement und den Mut ihrer Mitglieder ist die Bundesrepublik Deutschland geworden, was sie heute ist: ein Land, in dem Freiheitsrechte, Demokratie und Sozialgesetze ein festes Fundament haben. Die Mitgliedsgewerkschaften des DGB stehen weiter zu ihrer Verantwortung, dass soziale Ausgrenzung, Intoleranz, Demokratiefeindlichkeit und Rechtsextremismus keinen Nährboden finden. Wir stehen für Solidarität – auch die nächsten 60 Jahre.

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60 Jahre DGB

GratulantInnen des Bundes

Norbert Lammert, Präsident des Deutschen Bundestages

Der Deutsche Gewerkschaftsbund feiert wie die Bundesrepublik Deutschland in diesem Jahr seinen 60. Geburtstag.

Gewerkschaften sind wichtige, unverzichtbare Institutionen unserer sozialen und politischen Ordnung. Sie sind Stützen einer Sozialen Marktwirtschaft, die den Wettbewerb durch sozialstaatliche Rahmenbedingungen im doppelten Wortsinn „erträglich“ macht. Der notwendige Ausgleich von Interessen setzt ihre wahrnehmbare Vertretung voraus und die Bereitschaft zum Kompromiss als vielleicht wichtigste demokratische Tugend.

Ich wünsche den deutschen Gewerkschaften und ihrem Bund, dass beides so bleibt: das Engagement für Arbeitnehmerinteressen und die Kraft zum Konsens.

Wolfgang Thierse, Vizepräsident des Deutschen Bundestages

Wo stünde Deutschland heute ohne den Deutschen Gewerkschaftsbund?! Unser Land wäre weniger solidarisch, weniger gerecht, weniger lebenswert!

Als starker Interessenvertreter der Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer hat der DGB den Wohlstand der Bundesrepublik mitbegründet – und dafür sei im Jubiläumsjahr all seinen Mitgliedern und Funktionären herzlich gedankt.

Für seine und unsere gemeinsame Zukunft wünsche ich dem DGB viele (und mehr) engagierte Mitstreiter sowie großes Geschick bei der Abwägung zwischen Kampfgeist und Kompromissbereitschaft. Ich hoffe auch weiterhin auf eine familiäre Nähe des DGB zur Sozialdemokratie – und zwar nicht nur aus historischen Gründen. Möge das Verhältnis beider gekennzeichnet bleiben von wechselseitig kritischer, gleichwohl sehr kenntlicher Solidarität!

Angela Merkel, Bundeskanzlerin

Zu seinem 60-jährigen Bestehen gratuliere ich dem Deutschen Gewerkschaftsbund sehr herzlich.

Die Gründerväter des DGB standen 1949 natürlich noch unter dem Eindruck der furchtbaren Ereignisse der vorangegangenen Jahre. Während der Weimarer Republik hatten sich die Gewerkschaften der verschiedenen politischen und weltanschaulichen Lager zum Teil erbittert bekämpft. In den Jahren des Nationalsozialismus sahen sich die Gewerkschaften vor die Alternative Gleichschaltung oder Unterdrückung gestellt.

Mit der Gründung des DGB sollten schließlich Lehren aus der Geschichte gezogen werden. So wurde zum einen von Beginn an das Projekt der Einheitsgewerkschaften verfolgt. Oswald von Nell-Breuning, Nestor der katholischen Soziallehre, hatte vehement auf die Notwendigkeit „sachlicher Zusammenarbeit bei Verschiedenheit des weltanschaulichen Ausgangspunktes“ hingewiesen. Zum anderen wurde der DGB als ein Zusammenschluss freier Gewerkschaften gegründet. Indem er dieses Prinzip verteidigte, brauchte er dabei nicht wie der Dachverband im östlichen Teil Deutschlands den Zusatz „frei“.

Wirklich freie Gewerkschaften, das wissen alle Regierungen, können auch unbequem sein. Als unabhängige Akteure in Wirtschaft und Gesellschaft, als Sprachrohr und Anwalt einer breiten Arbeitnehmerschaft müssen sie es auch sein. Nach 60 Jahren bleibt jedenfalls festzuhalten: Sozialpartnerschaft und Tarifautonomie haben die Bundesrepublik Deutschland positiv geprägt.

Ich weiß die Vertreter freier Gewerkschaften als wichtige Gesprächspartner in der Politik zu schätzen. Dabei denke ich etwa auch an die Diskussion um die Mittel und Wege zur Bewältigung der aktuellen Wirtschafts- und Finanzkrise. Für ihre Beiträge hierzu bedanke ich mich ausdrücklich.

Dem Deutschen Gewerkschaftsbund wünsche ich, dass er in einer ausgewogenen Mischung von Beständigkeit und Wandel auch weiterhin die berechtigten Interessen der Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer in Deutschland wirkungsvoll vertritt und so unser Land erfolgreich mit gestaltet.

Hans-Jürgen Papier, Präsident des Bundesverfassungsgerichts

Für die sinnvolle Ordnung und Befriedung des Arbeitslebens in Deutschland leisten die Gewerkschaften einen unverzichtbaren Beitrag.

Die Verfassung gewährleistet ihnen mit dem Grundrecht der Koalitionsfreiheit die Tarifautonomie, also das Recht, zusammen mit den Arbeitgebern und ihren Verbänden die Arbeits- und Wirtschaftsbedingungen in einer Ordnung der sozialen Selbstverwaltung privatautonom festzulegen. Die deutschen Gewerkschaften und ihr Dachverband, der DGB, sind darüber hinaus zu einem unverzichtbaren und prägenden Bestandteil der sozialstaatlichen Ordnung in Deutschland geworden, die ihrerseits einen nicht unwesentlichen Teil der nationalen Identität Deutschlands ausmacht und für den sozialen Zusammenhalt und für die innere Einheit Deutschlands von nicht minder großer Bedeutung ist.

Heute steht der deutsche Sozialstaat vor seiner vielleicht größten Belastungs- und Bewährungsprobe. Wie der Sozialstaat müssen sich auch die Gewerkschaften etwa dem Problem einer zunehmenden Internationalisierung stellen: Einerseits werden die Staaten auf der Ebene der Wirtschaft immer weiter "entgrenzt" - sie stehen zunehmend international organisierten Konzernen und Investoren gegenüber und geben immer mehr Zuständigkeiten und Einflussmöglichkeiten an supra- und internationale Institutionen ab. Andererseits sind sie weitgehend auf sich gestellt, wenn es um die soziale Sicherung ihrer Bürger geht. In dieser asymmetrischen Lage kommt den Gewerkschaften die verantwortungsvolle Aufgabe zu, berechtigte Arbeitnehmerinteressen auch international zu vertreten und dabei nicht zuletzt im globalen Wettbewerb dazu beizutragen, dass es nicht zu einer unbegrenzten Ökonomisierung und Orientierung der Unternehmen nach dem jeweils billigsten Arbeitskräfteangebot kommt.

Für die Erfüllung dieser Aufgabe wünsche ich dem DGB auch in Zukunft eine feste Verankerung in der Arbeitnehmerschaft, eine effektive und nachhaltige internationale gewerkschaftliche Ausrichtung und über Deutschland und die Europäische Union hinaus ganz allgemein eine umfassende und weltweite rechtliche Anerkennung gewerkschaftlicher Tätigkeit.

Frank-Walter Steinmeier, Vizekanzler und Bundesminister des Auswärtigen

Der Deutsche Gewerkschaftsbund hat seit 60 Jahren den Gewerkschaften eine gemeinsame Stimme gegeben. Parteipolitisch unabhängig, aber niemals neutral hat er für die Interessen der Beschäftigten gekämpft. Die Verwirklichung einer stabilen sozialen Demokratie wäre ohne starke Gewerkschaften nicht denkbar gewesen.

Ich wünsche mir daher, dass sich der DGB auch in den kommenden Jahren für soziale Gerechtigkeit – auch über die betriebliche Ebene hinaus – einsetzt. In einer sich rasch wandelnden Arbeitswelt hat die Notwendigkeit, sich gewerkschaftlich zu organisieren, nicht an Aktualität verloren. Die richtige Antwort auf die Globalisierung sind starke international agierende Gewerkschaften. Ich wünsche dem DGB die Kraft, als konstruktiver und streitbarer Partner der Politik für ein soziales Deutschland und Europa zu kämpfen. Wir brauchen starke Gewerkschaften.

Christine Hohmann-Dennhardt, Richterin am Bundesverfassungsgericht

Wo Unternehmen sich immer mehr ihrer sozialen Verantwortung entziehen und der tariflichen Bindung entledigen, Arbeitnehmer nur noch als Kostenfaktoren betrachten, die es zu drücken gilt, der Politik zu diktieren versuchen, Arbeitnehmerrechte zu schleifen, wo Menschen zu Löhnen arbeiten müssen, die zum Leben nicht reichen, und im Lande die Angst grassiert, bei Arbeitsplatzverlust ins gesellschaftliche Abseits zu geraten, da besteht mehr denn je die Notwendigkeit, dass die Gewerkschaften den Schulterschluss suchen, mit vereinter Kraft agieren und ein gemeinsames Sprachrohr besitzen, damit die Interessen von Arbeitnehmern sich nicht nur in der Öffentlichkeit und politischen Auseinandersetzung hinreichend Gehör verschaffen können, sondern auch weiterhin die Chance haben, Berücksichtigung zu finden.

Ich wünsche dem DGB für die Zukunft, dass die Einsicht in diese Notwendigkeit weiter wächst, zu wieder verstärktem Beitritt in die Gewerkschaften führt und die Reihen der Gewerkschaften noch fester zusammenschließt. Das stärkt den Arm des Verbandes, gibt Arbeitnehmern Halt und sichert ihre Interessen. Aber nicht nur das. Es dient dazu, dass jeder als Mensch Achtung findet und seine Grundrechte realisiert wie gewahrt werden, sodass unser Gemeinwesen sich als sozial erweist - wie es das Grundgesetz fordert.

Ilse Aigner, Bundesministerin für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz

Nach 60 Jahren ist die Bundesrepublik Deutschland eine gefestigte rechts- und sozialstaatliche Demokratie geworden. Mit der Sozialen Marktwirtschaft wurde ein insgesamt hohes Lebensniveau erreicht. Diese Stabilität und der Wohlstand gleichermaßen sind auch dem Mitwirken des Deutschen Gewerkschaftsbundes zu verdanken. Als Tarifvertragspartner haben seine Mitgliedsgewerkschaften wesentlich unser Arbeitsleben mitgestaltet und zur positiven Einkommensentwicklung der Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer beigetragen. Das gilt auch für die Landarbeiterschaft, wofür ich besonders dankbar bin.

Für die Zukunft hoffe ich, dass sich der Deutsche Gewerkschaftsbund gerade angesichts der Herausforderungen in der Arbeitswelt durch Wissenschaft und Technik, Globalisierung und gesellschaftlichem Wertewandel weiterhin mit großem Engagement für die Belange der Arbeitnehmerschaft überall einsetzt – gerade auch in den ländlichen Regionen. Als mahnende Stimme für mehr Gerechtigkeit in der Lebens- und Arbeitswelt bleibt er unverzichtbar. Ebenso wichtig ist er als Forum für gesellschaftliche Diskurse, vor allem für die Zukunft der Arbeit.

Ich hoffe, dass der Deutsche Gewerkschaftsbund auch weiterhin das richtige Maß zwischen Bewahren und Erneuern finden wird und so mit dazu beiträgt, unser Land voranzubringen.

Zum sechzigsten Geburtstag gratuliere ich sehr herzlich!

Sigmar Gabriel, Bundesminister für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit

Ohne den Deutschen Gewerkschaftsbund hätte die Geschichte unseres Landes einen völlig anderen Verlauf genommen. Ob Mitbestimmung, Arbeitsmarkt- und Ausbildungsförderung, Kündigungsschutz, Tarifverträge, Lohnfortzahlung, Arbeitsschutz, Bildungsurlaub und viele andere schwer und beharrlich erkämpfte Arbeitnehmerrechte - ohne den DGB und seine Einzelgewerkschaften gebe es in Wahrheit keine soziale Marktwirtschaft in Deutschland!

Deshalb gratuliere ich nicht nur dem DGB ganz herzlich und mit kollegialen Grüßen und besten Wünschen zu seinem 60jährigen Bestehen. Ich beglückwünsche vor allem unser Land, dass es den DGB seit der Gründung der Bundesrepublik gibt. Denn ohne den Deutschen Gewerkschaftsbund wären die deutschen Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer, wäre unsere Gesellschaft und unsere Demokratie im wahrsten Sinne des Wortes 'ärmer'.

Karl-Theodor Freiherr von und zu Guttenberg, Bundesminister für Wirtschaft und Technologie

Der Deutsche Gewerkschaftsbund kann mit Stolz sein 60-jähriges Bestehen feiern. Er hat den Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern in Deutschland eine starke Stimme gegeben und damit die soziale Marktwirtschaft entscheidend mitgestaltet. Als Dachverband schließt der DGB zwar keine Tarifverträge ab; er war und ist aber ein wichtiger Partner im Dialog zwischen Wirtschaft und Politik. Ohne sein Mitwirken wäre auch die schnelle Umsetzung des Konjunkturprogramms zur Bekämpfung der Wirtschaftskrise nicht möglich gewesen.

Die Zukunft bringt neue Herausforderungen: Internationaler Wettbewerb und neue Technologien beeinflussen die Arbeits- und Berufswelt, verkürzen Reaktionszeiten und verlangen flexible Lösungen. Die Menschen werden räumlich und beruflich mobiler. Ihre Interessen werden vielfältiger. Konfliktlinien verschieben sich. Wie alle, auch die Gewerkschaften müssen darauf reagieren.

Ich wünsche dem DGB, dass er diese Entwicklungen aufnimmt und damit seine Gestaltungskraft bewahrt, dass er weiterhin in der Sache engagiert ist, aber bei seinen Forderungen Augenmaß walten lässt, damit er ein ebenso verlässlicher wie kompetenter Sozialpartner bleibt.

Franz Josef Jung, Bundesminister der Verteidigung

Zum 60-jährigen Geburtstag gratuliere ich dem Deutschen Gewerkschaftsbund sehr herzlich.

Die Bundeswehr ist derzeit mit über 75.000 zivilen Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern sowie annähern 4.000 zivilen Auszubildenden – einer der größten Arbeitgeber des öffentlichen Dienstes. Wir brauchen starke und selbstbewusste freie Gewerkschaften. Nur mit Ihnen können die anstehenden Herausforderungen im Interesse des betroffenen Personals bewältigt werden. Dies ist zugleich ein wichtiger Beitrag zur Gewährleistung der Einsatzfähigkeit unserer Streitkräfte für Frieden und Freiheit. Für den DGB als gewerkschaftlicher Dachverband stellt sich hier eine wichtige Aufgabe.

Der DGB kann aber auch darüber hinaus einen wichtigen Beitrag dazu leisten, dass unsere Bundeswehr eine angemessene Wahrnehmung und Zustimmung in der deutschen Gesellschaft erfährt. Das bietet die Gewähr, dass sie auch in Zukunft ihren Auftrag erfüllen wird.

Ich wünsche dem Deutschen Gewerkschaftsbund weiterhin die Kraft, die Interessen der Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer in Deutschland wirkungsvoll zu vertreten und dabei zugleich die Gesamtinteressen unseres Landes im Blick zu behalten. Eine in diesem Sinne starke Gewerkschaftsorganisation dient nicht nur den bestehenden Arbeitnehmerbelangen, sondern allen Menschen in Deutschland.

Ursula von der Leyen, Bundesministerin für Familie, Senioren, Frauen und Jugend

Der DGB war für mich von Anfang an ein wichtiger und verlässlicher Partner bei der Umsetzung einer modernen Familienpolitik. Besonders hilfreich war die Unterstützung bei der Einführung des Elterngeldes und bei der Einigung zum Ausbau der Kinderbetreuung. Auch mit dem engagierten Einsatz für eine familienfreundliche Arbeitswelt und unseren gemeinsamen Kooperationsprojekten hat der DGB entscheidend dazu beigetragen, vielen Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern die Vereinbarkeit von Familie und Beruf zu erleichtern.

Ich wünsche dem DGB, dass er auch in Zukunft eine starke und gestaltende Rolle dabei spielen wird, in unserer hocheffizienten und flexiblen Arbeitswelt Zeit und Raum für diejenigen zu ermöglichen, die sich um Kinder oder ältere Angehörige kümmern. Denn nur so können wir auf Dauer ökonomisch und sozial erfolgreich sein.

Wolfgang Schäuble, Bundesminister des Innern

Zum 60-jährigen Bestehen des Deutschen Gewerkschaftsbundes gratuliere ich herzlich. Als größte Dachorganisation von Mitgliedsgewerkschaften in Deutschland ist der Deutsche Gewerkschaftsbund ein wichtiger Gesprächspartner für die Politik. Starke handlungsfähige Gewerkschaften sind auch für eine verantwortungsbewusste gemeinsame Zukunftsgestaltung des öffentlichen Dienstes unverzichtbar. Nur eine leistungsfähige Bundesverwaltung fördert die positive Entwicklung des Wirtschaftsstandortes Deutschlands.

Dazu brauchen wir flexible und transparente Beschäftigungsbedingungen, die die Mobilität der Beschäftigten erhalten und ihre Leistungsfähigkeit stärken. Ich wünsche dem DGB, dass er auch in Zukunft konstruktiv am gesellschaftlichen Dialog teilnimmt, stets das richtige Augenmaß für die gesamtgesellschaftlichen Belange behält und offen ist für Veränderungen und neue Ideen.

Annette Schavan, Bundesministerin für Bildung und Forschung

Bildung und Ausbildung entscheiden immer mehr über die Lebensperspektiven von jungen Menschen. Soziale Teilhabe und beruflicher Erfolg hängen vor allem von der Bereitschaft ab, sich ständig weiterzuqualifizieren und sich Chancen zu eröffnen. Politik, Wirtschaft, Gewerkschaften und die übrigen Sozialpartner schaffen gemeinsam die Bedingungen, damit für jeden einzelnen Aufstieg durch Bildung möglich ist.

Gemeinsam können wir Jugendlichen den Start in ein erfolgreiches Berufsleben ebnen und Berufstätigen neue Perspektiven aufzeigen. Der Deutsche Gewerkschaftsbund ist dabei ein starker Partner. Ich wünsche uns allen, dass das auch in Zukunft so bleiben wird!

Ulla Schmidt, Bundesministerin für Gesundheit

Zum 60. Geburtstag des Deutschen Gewerkschaftsbundes gratuliere ich von ganzem Herzen.

Als Gesundheitsministerin wünsche ich dem Deutschen Gewerkschaftsbund Aus­dauer und Durchsetzungskraft bei unserem gemeinsamen Kampf für ein solida­risches Gesundheitssystem, das den Menschen dient, für die Bürgerversicherun­gen bei Gesundheit und Pflege, in die alle Erwerbstätigen entsprechend ihrer finanziellen Leistungsfähigkeit in die Solidarität einbezogen werden und für die paritätische Finanzierung der gesetzlichen Krankenversicherung, indem auch der Sonderbeitrag wieder paritätisch getragen werden soll.

Ich hoffe auf eine weiterhin faire, gute und fruchtbare Zusammenarbeit und wün­sche unseren beiden Organisationen wachsende organisatorische Stärke, Mut zum Umbau, zum neuen Denken und des öfteren auch die Erinnerung an die ge­meinsamen Wurzeln ihrer reformerischen und gestaltungswilligen Kräfte.

Olaf Scholz, Bundesminister für Arbeit und Soziales

Ich wünsche dem DGB, dass wir wieder dahin kommen, dass fast jede und jeder mit der Ausbildung oder dem ersten Arbeitsvertrag auch in die Gewerkschaft eintritt. Wir sind in unserem Land gut gefahren mit starken Gewerkschaften. Der soziale Friede und das Miteinander der Sozialpartner sind einer unserer großen Standortvorteile. Dieser soziale Friede lebt davon, dass Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer ihre Interessen bündeln, erstreiten und notfalls auch erstreiken können.

60 Jahre Bundesrepublik, 60 Jahre Tarifvertragsgesetz, 60 Jahre Deutscher Gewerkschaftsbund – das alles gehört zusammen und gemeinsam ist es eindeutig ein Erfolgsmodell, das uns stark gemacht hat. Wir haben damit 60 gute Jahre erlebt und darin liegt auch in Zukunft die Basis für Arbeit und Wohlstand.

Peer Steinbrück, Bundesminister der Finanzen

Ich wünsche mir den DGB als starken Akteur in einem neuen Bündnis aus Politik, Gewerkschaften, Kirchen und Wohlfahrtsverbänden. Dieses Bündnis muss dafür sorgen, dass die Ursachen der Krise bis in die letzte Konsequenz bekämpft werden, damit exzessive Gier und knallharter Egoismus einiger weniger niemals wieder die Lebenschancen, ja, die Existenz vieler Millionen Menschen gefährden können.

Wir brauchen ein solches ‚Bündnis für Maß und Mitte’ weit über den Tag hinaus, damit unsere Gesellschaft solidarischer und unsere Demokratie stabiler werden kann. Das wird schwer – aber wenn es einfach wäre, könnten es auch die anderen. Die machen es aber nicht!

Dem DGB wünsche ich zum Sechzigsten, dass er selbst in diesem respektablen Alter immer stärker und größer und jünger wird. Das mag ein ungewöhnlicher Wunsch für einen Sechzigjährigen sein, aber es wäre gut für unser Land, wenn dieser Wunsch in Erfüllung ginge.

Wolfgang Tiefensee, Bundesminister für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung

Der DGB hat in den vergangenen 60 Jahren viel für die Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer in unserem Land bewegt. Ich wünsche mir, dass es uns nun gemeinsam gelingt, in den nächsten Jahren die soziale Einheit in Deutschland zu vollenden. 20 Jahre nach der Friedlichen Revolution ist es Zeit für gleiche Löhne in Ost und West, für ein einheitliches Rentensystem und für einen gesetzlichen Mindestlohn – unabhängig von der Himmelsrichtung. Ich freue mich darauf, gemeinsam mit dem DGB für diese politischen Ziele zu streiten.

Heidemarie Wieczorek-Zeul, Bundesministerin für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung

Der Deutsche Gewerkschaftsbund feiert seinen sechzigsten Geburtstag. Starke Gewerkschaften sind eine Garantie für Demokratie und Sozialstaatlichkeit. Und dabei es es immer gut für unsere Demokratie, wenn Gewerkschaften und die Sozialdemokratie gemeinsam für den sozialen Fortschritt eingetreten sind.

Für mich liegt die größte Herausforderung des 21. Jahrhunderts darin, die Globalisierung gerecht zu gestalten.

Dafür brauchen wir starke Gewerkschaften.

Brigitte Zypries, Bundesministerin für Justiz

60 Jahre Deutscher Gewerkschaftsbund sind eine echte Erfolgsgeschichte. Für die Gewerkschaftsbewegung, für unseren Sozialstaat und unsere Wirtschaftsordnung. Ich meine, diese Erfolgsgeschichte muss weitergehen.

Dem Deutschen Gewerkschaftsbund wünsche ich für die Zukunft viele engagierte Mitglieder, damit auch im Zeitalter der Globalisierung die Belange der Beschäftigten nicht unter die Räder geraten. Und ich wünsche dem DGB immer das richtige Gespür dafür, welche politischen Parteien wirklich etwas für Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer erreichen wollen und können. Für mich als Sozialdemokratin bleibt der DGB jedenfalls auch in Zukunft ein natürlicher Partner für meine politische Arbeit.

Frank-Jürgen Weise, Vorstandsvorsitzender
Heinrich Alt, Vorstandsmitglied
Raimund Becker, Vorstandsmitglied der Bundesagentur für Arbeit

Wir wünschen dem Deutschen Gewerkschaftsbund alles Gute zum Geburtstag!

Der DGB hat sich in den vergangenen 60 Jahren erfolgreich auf allen Ebenen für die Arbeitnehmerrechte in unserem Land eingesetzt. Neben den Beschäftigten konnten sich aber auch immer die Menschen ohne Arbeit auf die Unterstützung des DGB verlassen. Soziale Sicherung muss möglichst allen Menschen zugute kommen. Von dieser Maxime ist auch der Einsatz der Arbeitnehmervertreter und -vertreterinnen in der Selbstverwaltung der Bundesagentur für Arbeit (BA) geprägt. Als Vorstand der BA haben wir dabei von der konstruktiven Kritik des DGB stets profitiert.

Starke Sozialpartner sind und bleiben ein wichtiges Element unserer Gesellschafs- und Wirtschaftsordnung. Für die Zukunft wünschen wir dem DGB deshalb, dass er auch den Herausforderungen des 21. Jahrhunderts mit Ideenreichtum und Elan entgegentritt.

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60 Jahre DGB

GratulantInnen der Länder

Dieter Althaus, Ministerpräsident Thüringen

Das Modell der Sozialpartnerschaften ist ein seit über 50 Jahren bewährtes und etabliertes System in der sozialen Marktwirtschaft. Starken Gewerkschaften kommt hier eine Ausgleichsfunktion zwischen den Interessen der Unternehmen und der Beschäftigten zu.

Gerade in den letzten Jahren haben sich die Gewerkschaften modernen Themen wie Familie und Beruf, Gesundheitsschutz, demographischer Wandel stärker angenommen, was ich ausdrücklich begrüße.

Ich wünsche dem Deutschen Gewerkschaftsbund alles Gute und gehe davon aus, dass er seiner wichtigen gesellschaftspolitischen Aufgabe mit dem gleichen Nachdruck auch künftig nachkommen wird.

Kurt Beck, Ministerpräsident Rheinland-Pfalz

Der DGB steht für eine starke Interessenvertretung der Rechte von Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern. Unter den Bedingungen der Globalisierung, aber auch um den Wirtschafts- und Arbeitsmarkt in Europa sozial weiterzuentwickeln, brauchen wir starke Gewerkschaften.

Es gilt nach wie vor das schlicht klingende, aber hehre Prinzip: Gemeinschaft macht stark. Individualisierte Interessen sind immer nur Vorteile für den einzelnen; sie schaffen keine Regeln, keine Standards und keine Sicherheit.

Der DGB hat in den vergangenen 60 Jahren unsere Gesellschaft fortschrittlicher und emanzipierter gemacht. Ich wünsche dem DGB, dass er weiterhin eine zentrale gesellschaftliche Kraft bleibt.

Wolfgang Böhmer, Ministerpräsident Sachsen-Anhalt

In den 60 Jahren seit der Gründung des DGB hat sich vieles verändert, was mit und durch die Arbeitnehmervertretungen geprägt wurde und entstanden ist. Die Sozialpartnerschaft der Tarifparteien ist ein tragendes Element der Sozialen Marktwirtschaft. Die Umbrüche der Gegenwart sind eine Herausforderung für die Strukturen des Gemeinwesens.

Ich wünsche dem DGB, seine Erfahrungen aus der eigenen Geschichte auch für eine partnerschaftliche Lösung der gegenwärtigen Probleme einzubringen und weiterhin mit die gemeinsame Zukunft zu gestalten.

Jens Böhrnsen, Bürgermeister Bremen

Der DGB steht für die einheitliche und schlagkräftige Organisation der Arbeitnehmerinteressen - solidarisch und selbstbewusst. In dieser Zeit hat er als Vorkämpfer für die soziale Gerechtigkeit eine unersetzliche Funktion für den Zusammenhalt unserer Gesellschaft erfüllt. Die Liste des Erreichten ist lang: Kündigungsschutz, Mitbestimmung, Lohnfortzahlung, kürzere Arbeitszeiten sind nur einige Schlagwörter dieser Leistungen.

Für die Zukunft gilt es, das solidarische Miteinander der Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer weiter zu fördern sowie ihre Rechte zu schützen und auszubauen. Dafür braucht es starke Gewerkschaften, dafür braucht es einen schlagkräftigen DGB.

Peter Harry Carstensen, Ministerpräsident Schleswig-Holstein

In den vergangenen 60 Jahren haben die deutschen Gewerkschaften gezeigt, dass sie Verantwortung für unser Land tragen. Gerade in wirtschaftlich schwierigen Zeiten ist diese Bereitschaft wichtig, denn wir müssen uns fragen, ob die Antworten, die wir in der Vergangenheit gegeben haben, die in der Vergangenheit richtig und erfolgreich waren, auch die richtigen Antworten für die Zukunft sind.

Ich baue bei der Erneuerung unseres Landes auch auf die Mitarbeit des DGB und seiner Einzelgewerkschaften. Ich baue auf die Fähigkeit der Gewerkschaften, den schwierigen Balanceakt zwischen Mitgliedererwartung und gesamtgesellschaftlicher Verantwortung zu bestehen.

Wir wollen das bewahren, was sich bewährt hat, und das verändern, was zum Wohle der Menschen verändert werden muss. In diesem Sinne freue ich mich auf die konstruktive Zusammenarbeit mit dem DGB und gratuliere zum Jubiläum herzlich.

Roland Koch, Ministerpräsident Hessen

In unserer Wirtschaftsordnung haben die Gewerkschaften als Vertretung der Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer eine unverzichtbare Funktion. Unser Land verdankt ihnen viel. Auch in Zukunft werden sie im Gefüge unserer Gesellschaft eine wichtige Rolle spielen.

Deshalb wünsche ich dem DGB, dass er sich auf die Herausforderungen, die sich im wirtschaftlichen und sozialen Leben rasch wandeln, stets angemessen einstellen kann. Dann kann er seine Aufgaben, die er für die Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer und für unser Land insgesamt erfüllt, auch in den kommenden Jahren und Jahrzehnten erfolgreich lösen.

Peter Müller, Ministerpräsident Saarland

Solidarität, Gerechtigkeit, soziale Verantwortung – diese drei Begriffe verbinde ich mit dem Deutschen Gewerkschaftsbund. Seit nunmehr 60 Jahren steht der DGB den Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern in Deutschland engagiert und tatkräftig zur Seite. Mit großem Einsatz – oft auch mit Hartnäckigkeit und langem Atem, jedoch nie ohne den notwendigen Pragmatismus – sorgt er dafür, dass die Interessen der arbeitenden Menschen in unserem Land gewahrt bleiben.

Damit trägt der DGB entscheidend zum Gelingen der Sozialen Marktwirtschaft bei. Er ist überdies stets Garant für klare Positionen und wichtige Denkanstöße in sozial- und wirtschaftspolitischen Fragen. Deshalb gebührt dem DGB und all seinen Mitgliedern Respekt und Anerkennung, verbunden mit den besten Glückwünschen zum diesjähriges Jubiläum!

Günther H. Oettinger, Ministerpräsident Baden-Württemberg

Dem Deutschen Gewerkschaftsbund wünsche ich zu seinem 60-jährigen Bestehen alles Gute. Mit vollem Einsatz für die Belange der Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer hat sich der DGB zum größten und traditionsreichsten Dachverband deutscher Gewerkschaften entwickelt. Kompetent, fair, auch provokant und streitbar, setzt er sich für eine solidarische Gesellschaft ein.

Gerade in der aktuellen Situation und angesichts der bestehenden und anstehenden Herausforderungen für Arbeitnehmerseite, Wirtschaft und öffentliche Hand ist ein konstruktiver Dialog über Chancen und Gestaltungsmöglichkeiten wichtiger denn je. Ich setze daher auch weiterhin auf eine gute und erfolgreiche Zusammenarbeit.

Matthias Platzeck, Ministerpräsident Brandenburg

Ohne den Deutschen Gewerkschaftsbund gäbe es die Bundesrepublik Deutschland, wie wir sie heute kennen und wie sie weltweit geschätzt und geachtet wird, nicht. Und ohne den Deutschen Gewerkschaftsbund wären die Einheit in Freiheit, die Erfolge beim Aufbau Ost, bei allen noch bestehenden Ungleichgewichten, nicht möglich gewesen.

Beide Seiten, die Gewerkschaften und ihre Tarifpartner, aber auch unsere gesamte Gesellschaft standen nicht selten im heftigen Diskurs. Starke und verlässliche Gewerkschaften haben letztendlich für die Bundesrepublik Deutschland entscheidende Entwicklungen mitgetragen, ja nicht selten wichtige Impulse gegeben. Der in gemeinsamer Verantwortung zurückgelegte Weg, der gefundene Konsens ist in meinen Augen einer der wichtigsten Stabilitätsfaktoren unseres Landes. Nur gleichberechtigte Partner können tragfähige und von allen Seiten voll akzeptierte Kompromisse schließen.

Diese Kraft, die Fähigkeit dem Allgemeinwohl Vorrang zu geben, ist meines Erachtens der Schlüssel, um den uns viele andere Volkswirtschaften beneiden, vielleicht der Grund für die Erfolgsgeschichte der Bundesrepublik Deutschland.

Herzlichen Göückwunsch zum 60. Geburtstag. Auf die nächsten 60 Jahre!

Jürgen Rüttgers, Ministerpräsident Nordrhein-Westfalen

Wir in Nordrhein-Westfalen sind stolz auf unsere lange Tradition starker Gewerkschaften. Denn wir wissen: Ohne starke Gewerkschaften, ohne den Deutschen Gewerkschaftsbund, ist die Erfolgsgeschichte der Sozialen Marktwirtschaft nicht denkbar. Sie ist erfolgreichste Wirtschafts- und Gesellschaftsordnung, die Deutschland je hatte – denn in ihr sind wirtschaftliche Vernunft und soziale Gerechtigkeit die zwei Seiten einer Medaille. Damit hat sie Wohlstand für alle geschaffen.

Dass dieser Wohlstand für alle möglich wurde, verdanken wir auch dem unermüdlichen Engagement des DGB. Ich verbinde meinen Dank dafür und meine herzlichen Glückwünsche zum 60. Geburtstag mit dem Wunsch, dass wir gemeinsam dafür kämpfen, dass wirtschaftliche Vernunft und soziale Gerechtigkeit auch in Zukunft eng zusammengehören.

Horst Seehofer, Ministerpräsident Bayern

Unsere Soziale Marktwirtschaft gründet auf der Freiheit und Eigenverantwortung der Bürgerinnen und Bürger sowie auf der Solidarität für die Schwachen und Hilfsbedürftigen. In ihr müssen Arbeitnehmer ihre Interessen wirkungsvoll und demokratisch legitimiert zur Geltung bringen.

Der DGB gehört zu den Baumeistern der stabilsten Demokratie und des besten Sozialstaats, die wir je auf deutschem Boden hatten. Wir brauchen deshalb auch in Zukunft starke Gewerkschaften und einen starken DGB.

Ich wünsche ihm, dass er im Rahmen der Sozialpartnerschaft weiterhin einen zentralen Beitrag zur Sicherung des Wohlstandes und der sozialen Stabilität unseres Landes leistet. Ich wünsche ihm vor allem auch jene Kraft, die notwendig ist, um große Herausforderungen wie den demografischen Wandel oder die Globalisierung erfolgreich zu bestehen.

Erwin Sellering, Ministerpräsident Mecklenburg-Vorpommern

Deutschland braucht auch in Zukunft starke Gewerkschaften. Sie sind wichtige Partner auf dem Weg zu wirtschaftlichem Erfolg, sozialer Gerechtigkeit und Chancengleichheit. Gerade jetzt in der Finanz- und Wirtschaftskrise sind die Gewerkschaften gefragt, denn in wirtschaftlich schwierigen Zeiten sind starke Gewerkschaften und eine funktionierende Sozialpartnerschaft wichtiger denn je.

Wir haben viele gemeinsame Ziele: Wir wollen Beschäftigung schaffen, die guten Lohn für gute Arbeit sichert. Dafür brauchen wir den flächendeckenden gesetzlichen Mindestlohn, und zwar in gleicher Höhe in Ost und West. Wer den ganzen Tag hart arbeitet, muss von seinem Lohn auch gut leben können – ohne zusätzliches Geld vom Staat. Dafür wollen wir gemeinsam weiter kämpfen.

Stanislaw Tillich, Ministerpräsident Sachsen

Die Geschichte des Deutschen Gewerkschaftsbundes ist Teil der Erfolgsgeschichte der Bundesrepublik Deutschland. Im Konzept der gesellschaftlichen Gruppierungen haben Sie mit Ihren Einzelgewerkschaften an der gesellschaftlichen, wirtschaftlichen und sozialen Entwicklung mitgewirkt.

Sie waren sich der Mitverantwortung immer bewusst und haben sich der Mitarbeit in Gremien, wie der Konzertierten Aktion oder dem Bündnis für Arbeit so lange nicht entzogen, wie Sie elementare Belange der Arbeitnehmer nicht gefährdet sahen. Dass in konjunkturellen Abschwungphasen der soziale Friede erhalten bleibt, ist auch das Verdienst des Deutschen Gewerkschaftsbundes und seiner Einzelgewerkschaften.

Die Arbeitnehmer bedürfen weiterhin einer starken Vertretung und die Politik einer starken Vertretung der Arbeitnehmerinteressen als Gesprächspartner. Deshalb wünsche ich dem Deutschen Gewerkschaftsbund und den in ihm zusammengeschlossenen Einzelgewerkschaften weiterhin viele Mitglieder für eine kraftvolle Stimme der Arbeitnehmer.

Christian Wulff, Ministerpräsident Niedersachsen

Mitbestimmung und Partnerschaft auf Augenhöhe sind unverzichtbare Elemente unserer sozialen Marktwirtschaft und Garant für die Stabilität und Entwicklung unserer Gesellschaft.

In diesem Sinne gratuliere ich dem Deutschen Gewerkschaftsbund zum 60. Geburtstag verbunden mit großem Dank für seine Verdienste zum Aufbau eines partnerschaftlichen Miteinanders von Arbeitgebern und Arbeitnehmern. Der Deutsche Gewerkschaftsbund ist in den vergangenen Jahrzehnten ein kompetenter Ansprechpartner nicht nur für Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer, sondern für alle in Wirtschaft und Politik gewesen und hat dabei nachhaltig zur Lösung sozialpolitischer Fragen beigetragen.

Gerade auch in den vergangenen Monaten haben Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer, Betriebsräte und Gewerkschaften durch verantwortungsvolles Handeln einen wichtigen Beitrag zur Überwindung der weltweiten Finanzmarkt- und Wirtschaftskrise geleistet.

Für die Zukunft wünsche ich dem Deutschen Gewerkschaftsbund, dass er für seine Kompetenz und seine engagierte Arbeit noch mehr Anerkennung in allen Teilen der Gesellschaft erfährt.

Christian Ude, Oberbürgermeister München

Für die Zukunft wünsche ich dem Deutschen Gewerkschaftsbund, dass er sich in den nächsten 15 Jahren besser als in den vergangenen 15 Jahren gegen marktradikale Irrlehren durchsetzen kann, wie sie von Ökonomie-Professoren und Wirtschaftsredaktionen, Unternehmerverbänden und Bankvorständen der Öffentlichkeit ununterbrochen eingebläut wurden.

Die Thesen, man müsse die Finanzmärkte von Regelwerken befreien, Deregulierung sei überhaupt das Gebot der Stunde, Privatisierung immer ein Fortschritt und Mitbestimmung ein Teufelszeug, dürfen keine zweite Chance erhalten, eine Krise zu entfesseln. Auch die Parole, es werde allen besser gehen, wenn die Löhne gesenkt und die Managergehälter ins Unermessliche gesteigert werden, sollte keine Wiedergeburt erleben dürfen.

Als Verfechter der kommunalen Daseinsvorsorge wünsche ich mir aber auch, dass die Gewerkschaften endlich bei privaten Kliniken, Verkehrsunternehmen, Müllentsorgern und Service-Gesellschaften ähnliche Löhne wie im öffentlichen Sektor erzielen, denn es darf nicht sein, dass der hohe Organisationsgrad in öffentlichen Unternehmen dauerhaft zu höheren Kosten und damit zu schlechteren Chancen im Wettbewerb führt, was auf lange Sicht die dortigen Arbeitsplätze gefährden würde.

Klaus Wowereit, Bürgermeister Berlin

Sozialstaat und Arbeitnehmerrechte sind unverzichtbar für unsere Gesellschaft. Die Gewerkschaften haben sie erkämpft. Sie sind es, die den Kampf um gute Arbeit und gerechte Löhne führen, damit man von seiner Hände Arbeit auch leben und seine Familie ernähren kann.

Wir brauchen auch in Zukunft starke Gewerkschaften, in Deutschland, in Europa und global. In diesem Sinne wünsche ich dem DGB weiter viel Erfolg!

Eva-Maria Stange, Staatsministerin, Staatsministerium für Wissenschaft und Kunst von Sachsen

Als langjährige Vorsitzende der GEW möchte ich allen Mitgliedern und dem DGB die herzlichen Glückwünsche zum 60. übermitteln.

Der DGB und seine Mitgliedsgewerkschaften waren und sind die Garanten für die Verteidigung der Arbeitnehmerrechte. Sie haben damit von Anbeginn einen wichtigen Beitrag zu wirtschaftlichen und individuellem Wohlstand geleistet. Nicht zuletzt sind es die Gewerkschaften, die im Interesse der Kinder von Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern für ein sozial gerechtes Bildungs- und Ausbildungssystem eintreten.

Jedem Kind unabhängig von seiner Herkunft beste Bildungschancen zu ermöglichen, die 2. und 3. Chance zu eröffnen damit Jeder und Jede am gesellschaftlichen und am Arbeitsleben teilhaben kann - das sind wichtige Aufgaben auch in den kommenden Jahren. Viel Erfolg!

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60 Jahre DGB

Internationale GratulantInnen

Jean-Claude Juncker, Premierminister Luxemburg

Einige wenige Zeilen reichen nicht, um das, was der DGB in den zurückliegenden sechs Jahrzehnten geleistet und bewirkt hat, auch nur annähernd zu würdigen. Er hat sich – was ja seine Aufgabe ist – in hohem Maß um die Arbeitnehmerschaft in Deutschland verdient gemacht. Darüber hinaus hat er in erheblichem Maß am Aufbau und am Ausbau der besten Demokratie, die es je in Deutschland gab, mitgewirkt.

Ich wünsche ihm und mir von ihm, dass er in den kommenden Jahren sein ganzes Gewicht einbringt, damit den Arbeitnehmerrechten in Europa die Stellung zukommt, die ihnen gebührt.

Alles Gute zum Geburtstag!

John Monks, Generalsekretär der European Trade Union Confederation (ETUC)

The DGB has long been one of the mightiest national trade union centres in the world. For the future, I would like to see the membership decline reversed in Germany (and elsewhere) and the DGB’s already considerable influence in national and European affairs increased still further to strengthen solidarity at home, among its European neighbours, and in the wider world.”

Auf Deutsch:
„Schon seit langem ist der DGB eine der mächtigsten Gewerkschaften der Welt. Gerne sähe ich in Zukunft eine Trendwende bei der Mitgliederentwicklung in Deutschland (und anderswo) und eine Ausweitung des bereits beträchtlichen Einflusses des DGB in nationalen wie europäischen Fragen, um die Solidarität daheim und bei den europäischen Nachbarn und weltweit zu stärken.

Guy Ryder, Generalsekretär des Internationalen Gewerkschaftsbundes ITUC

Ich freue mich, dem DGB anlässlich seines 60-jährigen Bestehens die Glückwünsche und Grüße des IGB zu übermitteln. Der DGB kann zu Recht stolz auf die lange Liste seiner Errungenschaften für die deutschen Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer und den ernormen Beitrag sein, den er in diesen Jahren zur internationalen Gewerkschaftssolidarität und zu internationalen Gewerkschaftsaktionen geleistet hat. Vor dem Hintergrund der gegenwärtigen globalen Wirtschaftskrise sind die Aktivitäten des DGB innerhalb der internationalen Gewerkschaftsbewegung und vor allem die Rolle des DGB-Vorsitzenden Michael Sommer als stellvertretender Präsident des IGB von größter Bedeutung. Der IGB freut sich, bei den Feierlichkeiten in Berlin dabei zu sein, und wir wünschen Euch bei Euren fortgesetzten Bemühungen um soziale Gerechtigkeit, menschenwürdige Arbeit und Solidarität für die Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer in Deutschland und weltweit jeden erdenklichen Erfolg.

Janusz Sniadek, Vorsitzender der polnischen Gewerkschaft Solidarnosc

Es ist mir eine Ehre, persönlich und im Namen der NSZZ "Solidarnosc" -Gewerkschaft anlässlich des 60jährigen Jubilaeums der Gründung Eurer Gewerkschaftsorganisation meine herzlichen Gratulationen auszusprechen.

Die historischen Dokumente zeigen, dass bereits einen Monat nach Kriegsende ein Flugblatt über die Gründung der freien Gewerkschaften in Hamburg informierte. Diese Ereignisse brachten weiterhin stetige Entwicklung der Stärke der Gewerkschaften, derer Mitgliederzahlen und Wirkungskraft den Ausdruck des Vertrauens und hervorragend geleisteter Gewerkschaftsarbeit bildet.

Dank vieler Erfahrungen in den gewerkschaftlichen Aktivitäten hat der DGB eine hohe Autorität in der Arbeitswelt Europas und in der ganzen Welt ausgearbeitet. Nicht zu unterschätzen ist auch sein großer Beitrag zum Aufbau der freundschaftlichen Beziehungen und der Zusammenarbeit mit NSZZ "Solidarnosc" und anderen jungen Gewerkschaften Europas.

Ich möchte an dieser Stelle die Gelegenheit nutzen, um Ihnen allen noch einmal zu gratulieren und Ihnen weiterhin alles Gute auf dem gewerkschaftlichen Weg und im persönlichen Leben zu wünschen.

Möge die gegenwärtig erlebte Wirtschaftskrise zu Eurer Stärkung beitragen.

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60 Jahre DGB

GratulantInnen aus Parteien und Stiftungen

Franziska Drohsel, Bundesvorsitzende der Jusos

An den sozialen Errungenschaften, die wir in dieser Gesellschaft haben, hat der DGB erheblichen Anteil und wir können froh sein, dass es den DGB gab, der diese erkämpft und verteidigt hat.

Für die Zukunft wünsche ich dem DGB, dass es gelingt, sowohl die prekarisierten Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer als auch die Erwerbslosen flächendeckend zu organisieren und dann einen so großen politischen Druck entfalten zu können, dass der Arbeitswelt auch in dem Bereich wieder soziale Regeln gegeben werden können.

Ich wünsche ihm Kampfkraft, Mut und Entschlossenheit, damit er auch in Zukunft diese Gesellschaft in eine sozialere verändert!

Gregor Gysi, Vorsitzender der Bundestagsfraktion der Partei Die Linke

Der Kapitalismus erzeugt beständig Ungleichheit. Alles Soziale musste und muss ihm in permanenten sozialen Auseinandersetzungen abgerungen werden. Die Gewerkschaften als die Interessenvertretung der Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer haben diese Gesellschaft entscheidend mitgeprägt: durch ihren Kampf für höhere Löhne und gute Arbeit, für mehr Mitbestimmung, für die soziale Absicherung gegen die Lebensrisiken, für mehr Chancengleichheit in der Bildung und Ausbildung, für die Gleichberechtigung der Frauen.

Der Neoliberalismus hat das System des Klassenkompromisses zwischen Kapital und Arbeit im Nachkriegsdeutschland nachhaltig in Frage gestellt und das Kräfteverhältnis zu Ungunsten der Gewerkschaften verschoben.
Ich wünsche dem DGB mehr als alles Gute im Kampf für die soziale und demokratische Emanzipation der abhängig Beschäftigten, der Arbeitslosen, der Rentnerinnen und Rentner. Dabei können die Gewerkschaften versichert sein, dass die Linke stets in Solidarität, manchmal auch in kritischer, die permanenten sozialen Auseinandersetzungen begleiten und unterstützen wird.

Renate Künast, Vorsitzende der Bundestagsfraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN

Herzlichen Glückwunsch!

Mit 60 Jahren wird der DGB genau doppelt so alt wie wir Grünen als Partei. Die Finanzmarktkrise hat gezeigt, wie wichtig und unverzichtbar Kräfte in Wirtschaft und Gesellschaft sind, die den langfristigen Erfolg über den kurzfristigen Profit stellen. Deshalb müssen Gewerkschaftsvertreter auch in Zukunft ein gewichtiges Wort in den Aufsichtsräten der Unternehmen mitreden. Deshalb müssen der DGB und seine Mitglieder auch in Zukunft als gesellschaftliche Kraft für eine soziale und nachhaltige Politik eintreten.

Gemeinsam mit dem DGB  streiten wir für einen Mindestlohn, den Ausbau von Arbeitnehmerrechten und lebenslanges Lernen.  Für Arbeit, die nicht krank macht, den Menschen Zufriedenheit gibt und die ihnen Raum lässt für Familie und Privatleben. Gemeinsam mit dem DGB wollen wir Geschlechtergerechtigkeit und gleiche Löhne für gleiche Arbeit durchsetzen und Frauen in Führungspositionen bringen. Gemeinsam mit dem DGB wollen wir die Chancen einer grün-blauen Allianz nutzen, der Blaumann muss grün werden.

Nur aus der Verbindung von Wirtschaft und Umwelt entstehen zukunftssichere Arbeitsplätze. Das gilt sowohl für die Automobilindustrie, als auch den Maschinenbau und die Chemie- und Elektroindustrie.
Für die nächsten Jahre wünsche ich dem DGB weiterhin viel Energie, gemeinsam mit uns für gesellschaftliche Veränderungen zu werben und zu streiten.

Oskar Lafontaine, Vorsitzender der Bundestagsfraktion der Partei Die Linke

Die begründete Angst der Beschäftigten, nach einem Jahr Arbeitslosigkeit in Hartz IV zu rutschen, hat die Kampfkraft der Gewerkschaften geschwächt. Die Folge ist, dass sogar in den Jahren vor der jetzigen Finanz- und Wirtschaftskrise, in denen Deutschland ein positives Wachstum verzeichnete, die Reallöhne gesunken sind.

Ich wünsche, dass es dem DGB trotz der breiten, gegen Arbeitnehmerrechte gerichteten Allianz in Politik und Wirtschaft glückt, mit den Beschäftigten wieder höhere Lohnabschlüsse durchzusetzen und die Unternehmen zu demokratisieren.

Um diese Entwicklung zu fördern, fordert DIE LINKE die Abschaffung von Hartz IV, das Recht auf Generalstreik, wie in Frankreich und anderen europäischen Staaten, und die stärkere Beteiligung der Belegschaften am Betriebsvermögen, damit Investitionen und Beschäftigung wieder in den Vordergrund von Unternehmensentscheidungen treten und kurzfristige Spekulation und Übernahmeschlachten keine Chance mehr erhalten.

Philipp Mißfelder, Bundesvorsitzender der Jungen Union Deutschlands

In den 60 Jahren seines Bestehens ist der Deutsche Gewerkschaftsbund zu einem wichtigen Bestandteil unseres Landes geworden. Der DGB hat dabei als Partner im Rahmen des Erfolgsmodells der Sozialen Marktwirtschaft einen unbestreitbaren Anteil daran, dass sich Deutschland in den vergangenen sechs Jahrzehnten so gut entwickelt hat, dass es sozialen Frieden und wachsenden Wohlstand bei uns gibt.

Deshalb wünsche ich dem DGB für die Zukunft, dass er diesen Weg weitergeht, Realitäten erkennt und neue Antworten auf neue Fragen in einer globalisierten Welt findet. Ziel muss es dabei immer sein, dass alle Menschen die Chance auf Arbeit erhalten. Wenn dies gelingt, werden wir auch in Deutschland eine gute Zukunft haben.

Franz Müntefering, Vorsitzender der SPD

Ich wünsche dem DGB die Kraft, darauf aufzubauen, den Blick nach vorne zu richten, Konzepte für die Zukunft zu entwickeln. Wir werden weiter gemeinsam kämpfen: Für einen starken Sozialstaat, für gute Arbeit und faire Löhne für alle.

2009 feiern wir 90 Jahre Frauenwahlrecht, 60 Jahre Grundgesetz, 20 Jahre Mauerfall. Große Jubiläen. Dazu kommt die Gründung der Einheitsgewerkschaft vor 60 Jahren. Das ist ein Ereignis, das maßgeblich zum Wohlstand, zum sozialen Frieden und zur sozialen Sicherheit und Stabilität in unserem Land beigetragen hat. Herzlichen Glückwunsch dem DGB!
Gemeinsam können wir auch in Zukunft viel für Arbeit in diesem Land tun. Denn wie die Gewerkschaften in diesem Jahr mit der Wirtschaftskrise umgehen – das ist große Verantwortung. Es zeugt von Augenmaß, von Kenntnis in der Sache und von der Fähigkeit, in schwieriger Situation mutig und entschlossen zu handeln.

Claudia Roth und Cem Özdemir, Bundesvorsitzende BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN

60 Jahre sind ein gutes Alter um zurück und nach vorne zu blicken. Der Deutsche Gewerkschaftsbund hat allen Grund dies mit Stolz und Zuversicht zu tun. Die erkämpften Mitbestimmungsrechte für Arbeitnehmer beweisen sich gerade in der Krise. Sie sind ein wichtiges Element um die Zukunftsorientierung von Unternehmen zu sichern.

Die Herausforderung für die nächsten Jahre wird sein, Europa sozialer zu gestalten und die Errungenschaften betrieblicher Mitbestimmung europaweit durchzusetzen. Gemeinsam kämpfen wir dafür und für gesetzliche Mindestlöhne in Deutschland.

Lieber DGB, bleib streitbar aber nahbar, geh mit der Zeit aber bleib hartnäckig, lass Dich für Dein Alter feiern aber bleib jung.

Jürgen Trittin, Stellvertretender Fraktionsvorsitzender von BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN

Dem Deutschen Gewerkschaftsbund allerherzlichsten Glückwunsch zum 60.Geburtstag.

Zum Glück müssen Organisationen weder mit 65 noch mit 67 in Rente gehen. Das wäre im Falle des DGB auch fatal, denn ohne starke Gewerkschaften würde es mit unserer Gesellschaft wirtschaftlich und sozial schnell bergab gehen. Das haben uns die Fehler des Marktfundamentalismus gezeigt, der jahrelang die Köpfe regierte und auch die Gewerkschaften gesellschaftlich in die Defensive drängte. Doch die Ära der neoliberalen Hegemonie, die Ära von Reagan und Thatcher, ist nun endgültig vorbei.

Allerspätestens seit der Finanzkrise ist das Hohelied auf die deregulierten Märkte weitgehend verstummt. Mehr denn wird den Menschen klar, dass wir starke gewerkschaftliche Verhandlungsmacht gegen das jederzeit bewegliche und mobile Kapital brauchen. Die Zukunft des DGB und seiner Mitgliedergewerkschaften liegt im Zeitalter der Globalisierung auch und vor allem in der internationalen Vernetzung.

Ich wünsche dem DGB viel Erfolg bei dieser Aufgabe und ich wünsche Deutschland einen starken DGB, der gemeinsam mit uns Grünen für die soziale und ökologische Regulierung der Wirtschaft kämpft.

Guido Westerwelle, Vorsitzender der FDP-Bundestagsfraktion

Die Freien Demokraten und ich ganz persönlich wünschen dem Deutschen Gewerkschaftsbund für die Zukunft viel Erfolg bei der Vertretung der Interessen der Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer. Denn um die geht es. Es sind gerade die vielen Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer, die mit ihrem Fleiß den Karren in unserem Land ziehen. Deren Arbeit muss sich wieder lohnen. Dafür wünsche ich dem DGB eine glückliche Hand.

Wolfgang Gerhardt, Vorsitzender des Vorstands der Friedrich-Naumann-Stiftung

Zum 60. Geburtstag gratuliere ich dem DGB sehr herzlich. Gerne erinnere ich aus diesem Anlass daran, dass die Gründung der ersten Gewerkschaft in Deutschland auf die Initiative zweier Liberaler zurückging: 1868 gründeten der Verleger Franz Duncker und der Ökonom Max Hirsch die dem Linksliberalismus nahestehenden „Hirsch-Dunckerschen-Gewerkvereine“. Es waren zunächst vor allem die Berliner Maschinenbauarbeiter, die sich hierin zusammenschlossen.

Zugegeben, das liegt lange zurück, veranlasst mich jedoch dazu, dem DGB zu wünschen, in Zukunft wieder stärker die Chancen zu erkennen, die der Liberalismus auch für Arbeitnehmer bietet. Auf einen in diesem Sinne interessanten Dialog.

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60 Jahre DGB

GratulantInnen der Verbände

Adolf Bauer, Präsident Sozialverband Deutschland, Bundesverband (SoVD)

Die Bundesrepublik Deutschland war nur wenige Monate alt, als am 13. Oktober 1949 der Deutsche Gewerkschaftsbund (DGB) als Dachverband der Einzelgewerkschaften in München gegründet wurde.

In den nunmehr 60 Jahren seines Wirkens hat der DGB mit seinen Mitgliedsgewerkschaften den Aufbau unserer gesellschaftlichen, sozialstaatlichen und demokratischen Ordnung entscheidend mitgeprägt. Gewerkschaftliche Kampagnen wie „Samstags gehört Vati mir!“ oder „Urlaubsgeld erschließt die Welt!“ sind bis heute lebendiges Zeugnis für den erfolgreichen Kampf der Gewerkschaften um die Rechte der Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer und deren Teilhabe am wirtschaftlichen Wohlstand der Bundesrepublik Deutschland.

Der DGB und seine Mitgliedsgewerkschaften haben in den vergangenen sechs Jahrzehnten viel erreicht und sind heute dennoch wichtiger denn je: Der Wandel in unserer Arbeitswelt hat völlig neue Formen prekärer Erwerbstätigkeit mit sich ge-bracht. Wirtschaft und Finanzmärkte erholen sich nach der größten Krise in der Geschichte der Bundesrepublik Deutschland zusehends, doch die Angst der Menschen um ihre Arbeit und ihre Existenzgrundlage bleibt. Unsere sozialstaatliche Ordnung steht vor großen Herausforderungen, die eine starke gewerkschaftliche Bewegung unentbehrlich machen. Der SoVD wird dem DGB und seinen Mitgliedsgewerkschaften daher auch in Zukunft als verlässlicher Partner zur Seite stehen.

Im Namen des Präsidiums und des Bundesvorstandes des SoVD übermittle ich Ihnen die herzlichsten Glückwünsche zum 60-jährigen Bestehen des DGB. Möge dem DGB auch weiterhin eine erfolgreiche Arbeit zum Wohle der Gewerkschaftsmitglie-der und unserer gesamten Gesellschaft beschieden sein.

Hans Heinrich Driftmann, Präsident Deutscher Industrie- und Handelskammertag (DIHK)

Der DGB blickt auf eine bewegte Vergangenheit zurück. Dabei hat er sich vor Kontroversen nie gescheut. Er hat in wichtigen wirtschafts- und sozialpolitischen Debatten in den letzten 60 Jahren immer wieder die Perspektiven der Arbeitnehmer eingebracht.

Bei allem Streit in der Sache ist es dabei für die Wirtschaft immer wichtig gewesen, eine Gewerkschaft als Gegenüber zu haben, mit der über zentrale Prinzipien der Sozialen Marktwirtschaft grundsätzliches Einvernehmen besteht.

Für eine ereignisreiche Zukunft, die viele neue Herausforderungen und gesellschaftlichen Wandel bringen wird, wünschen wir dem DGB, dass er seine stabilisierende Rolle weiterhin mit viel Engagement und Weitsicht ausfüllt.

Sven Frye, Bundesvorsitzender der Sozialistischen Jugend Deutschlands – Die Falken

Liebes Geburtstagskind, zu deinem sechzigsten Geburtstag wünscht dir die Sozialistische Jugend Deutschlands – Die Falken, dass du schlagfertig und jung bleibst.

Wir gratulieren zu deinem unermüdlichen Einsatz für gute Arbeit und ein gutes Leben, für Mitbestimmungsrechte, für die Errungenschaften in der sozialen Sicherung von ArbeitnehmerInnen und für gleichen Lohn für gleiche Arbeit.

Wir gehen mit auf die Straße, wenn es heißt „Hoch die internationale Solidarität“, „Mach meinen Kumpel nicht an“ und „Samstags gehört Vati mir“. Schön ist es beim 1. Mai im roten Fahnenmeer, mit einem Lied auf den Lippen und der Nelke an der Jacke, und auch immer, wenn wir uns gemeinsam in den Seminaren der politischen Bildung begegnet sind.

Wir streiten zusammen für eine gerechte Gesellschaft.

Dieter Hundt, Präsident der Bundevereinigung der Deutschen Arbeitgeberverbände (BDA)

60 Jahre DGB – das sind auch 60 Jahre Sozialpartnerschaft, geprägt durch eine insgesamt ausgewogene Interessenfindung von Arbeitgebern und Arbeitnehmern.

Die Sozialpartnerschaft in Deutschland ist ein wesentlicher Grund dafür, dass wir auf den erfolgreichsten Zeitraum unserer Geschichte zurückblicken können. Als entschiedener Befürworter der Sozialpartnerschaft setze ich mich dafür ein, dass dies auch in Zukunft erfolgreich praktiziert und weiterentwickelt wird. Zu ihren entscheidenden Elementen gehören die Tarifautonomie und der Flächentarifvertrag.

Es muss uns, DGB und BDA, gemeinsam gelingen, die Tarifpolitik weiter zu modernisieren und staatliche Einflussnahme auf die Tarifautonomie zu verhindern.

Hans-Peter Keitel, Präsident Bundesverband der Deutschen Industrie

In diesem Jahr feiern DGB und BDI ihr 60-jähriges Bestehen. Eine Zeit, in der es zwischen uns manch’ harte Kontroverse gegeben hat. Aber auch 60 Jahre, in denen wir gemeinsam manches erreichen konnten. Der DGB hat in diesen Jahren mit seinem Engagement wichtige Akzente für die gesellschaftliche Entwicklung in diesem Land gesetzt.

Dass dies so belibt, dafür wünscht der BDI alles Gute!

Otto Kentzler, Präsident Zentralverband des Deutschen Handwerks (ZDH)

Eigene Positionen weiter entwickeln, Argumente schärfen und strategische Partnerschaften schließen – drei wesentliche Grundzutaten für erfolgreiche politische Interessenvertretung.

In seinem 60-jährigen Bestehen hat der DGB bewiesen, dass er weiß, diese Zutaten wohldosiert einzusetzen. Auch wenn die Rezeptur der Forderung nicht immer nach dem Geschmack des Handwerks war, stand der gegenseitige Respekt auch bei unterschiedlichen Interessen stets im Vordergrund. Und so können DGB und ZDH auf einen kontinuierlichen und erfolgreichen gemeinsamen Austausch zurückblicken: Ich denke da etwa an die Bekämpfung von Missbrauch am Arbeitsmarkt oder die Wiedereinführung der Ausbildereignungsverordnung, für die sich DGB und Handwerk gemeinsam erfolgreich eingesetzt haben.

Für die Zukunft wünsche ich mir einen weiterhin so offenen und konstruktiven Gedankenaustausch zwischen dem gewerkschaftlichen Dachverband und der zentralen Vertretung des Handwerks. Dem DGB weiterhin viel Erfolg bei seiner Arbeit.

Kenan Kolat, Bundesvorsitzender der Türkischen Gemeinde

Im Namen der Türkische Gemeinde in Deutschland möchte ich dem Deutschen Gewerkschaftsbund zum 60-jährigen Geburtstag ganz besonders gratulieren.

Als Interessenvertretung für Arbeitnehmer/innen insbesondere auch mit Migrationshintergrund hat der DGB stets die Herausforderungen der Migration bereits früh erkannt und auf die Bedarfe der Arbeitnehmer/innen mit Migrationshintergrund reagiert.

Der DGB ist gerade in der Arbeits- und Partizipationspolitik ein starker und notwendiger Akteur dieses Landes.
Durch das Betriebsverfassungsgesetz wurden gleiche Rechte für Arbeitnehmer/innen unabhängig von deren Staatsangehörigkeit im Betrieb geschaffen.

Für die Zukunft wünschen wir dem DGB weiterhin viel Kraft und Weitsicht, um für die Rechte und Teilhabe Aller in unserer Gesellschaft weiter einzutreten.

Ulrike Mascher, Präsidentin Sozialverband VdK Deutschland e.V.

Zum 60-jährigen Bestehen des DGB wünsche ich den Kolleginnen und Kollegen, dass die Ideen der Gewerkschaftsbewegung wie Solidarität und der gemeinsame Kampf für bessere Arbeits- und Lebensbedingungen für Frauen und Männer, Junge und Alte, Menschen mit Behinderungen, Menschen mit unterschiedlichem Glauben und unterschiedlicher Herkunft erfolgreich im Alltag gelebt werden. Unsere Gesellschaft braucht eine starke Gewerkschafts­bewegung, die offen auf neue Herausforderungen reagiert.

Theo Zwanziger, Präsident Deutscher Fußball-Bund

Zur Feier des 60-jährigen Bestehens darf der Deutsche Gewerkschaftsbund mit Stolz auf seine bemerkenswerte Geschichte und lange Tradition zurückblicken.

Gegründet im Geburtsjahr der Bundesrepublik Deutschland wirkt er seither als eine gleichermaßen kritische wie konstruktive Konstante in einer sich stetig wandelnden und modernisierenden Gesellschaft. Der DGB ist dabei im sozialen Zusammenspiel weitaus mehr als die Interessenvertretung Einzelner. Er ist engagierter Anwalt seiner Mitglieder, streitbarer Partner der Politik und durch seine integrative Kraft ein unerlässlicher Stabilisator unserer demokratischen Werte- und Grundordnung.

Deutschland braucht selbstbewusste Gewerkschaften, die ihre gesellschaftliche Verantwortung ernst nehmen, gerade auch in wirtschaftlich schweren Zeiten mit Augenmaß auf veränderte ökonomische und demografische Rahmenbedingungen reagieren und zur positiven Entwicklung der sozialen Marktwirtschaft in unserem Land beitragen.

Für diese verantwortungsvolle Aufgabe wünsche ich dem DGB auch künftig das Engagement und die Leidenschaft, die ihn in den vergangenen 60 Jahren ausgezeichnet haben.

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60 Jahre DGB

GratulantInnen aus Religion / Weltanschauung

Robert Zollitsch, Vorsitzender Deutsche Bischofskonferenz

Dem Deutschen Gewerkschaftsbund gratuliere ich sehr herzlich zu seinem 60jährigen Bestehen. Gerade erst hat Papst Benedikt XVI. in seiner Enzyklika „Caritas in veritate“ auf die heute weiter zunehmende Notwendigkeit von Gewerkschaftsorganisationen hingewiesen.

Insofern wünsche ich dem DGB, dass er auch in Zukunft nicht nachlässt, immer die Menschen und vor allem die Schwachen in den Mittelpunkt seiner Arbeit und seiner Bestrebungen zu stellen. Dazu bedarf es vor allem der Fähigkeit, die Zeichen der Zeit zu erkennen und sich für eine gerechte Gestaltung der Arbeitswelt und der Politik einzusetzen. Denn unsere Gesellschaft ist auf die Existenz solcher Gewerkschaften angewiesen.

Wolfgang Huber, Vorsitzender des Rates der Evangelischen Kirche Deutschlands

Der Deutsche Gewerkschaftsbund feiert sein 60-jähriges Bestehen im selben Jahr, in dem wir auf 60 Jahre Grundgesetz zurückblicken. Das Zusammentreffen dieser beiden Jubiläen ist kein Zufall, sondern dokumentiert die konstitutive Verbindung von Demokratie und wirksamer Vertretung der Interessen von Arbeitnehmern und Arbeitnehmerinnen.

Ich wünsche dem DGB für die Zukunft, dass die Menschen beides – Demokratie und Gewerkschaftsbewegung – in unserem Land immer wieder neu als hohes Gut erkennen. Ich wünsche dem DGB, dass er weiterhin erfolgreich daran mitwirkt, Erosionsprozessen demokratischer Gesinnung zu wehren und Menschen für das Engagement in den betrieblichen Zusammenschlüssen und für die Wahrnehmung ihrer eigenen Interessen zu motivieren.

Charlotte Knobloch, Präsidentin Zentralrat der Juden in Deutschland

Dem Deutschen Gewerkschaftsbund wünsche ich auch weiterhin eine erfolgreiche Interessensvertretung für die Rechte der Arbeitnehmer. In den 60 Jahren seines Bestehens hat der DGB maßgebliche Akzente für eine solidarische Gesellschaft gesetzt.

Darüber hinaus hat sich der DGB aktiv an Bündnissen gegen Rassismus und Antisemitismus beteiligt und ist durch Aufklärungsarbeit und Aktionen gegen Rechtsextremismus für mehr Toleranz und Demokratie eingetreten.

Ich wünsche mir, dass der DGB dieses gesellschaftspolitische Engagement auch künftig konsequent weiterbetreiben und sich für ein menschliches und tolerantes Deutschland stark machen wird.

Ursula Fehling, Vorsitzende Bund der Deutschen Katholischen Jugend (BDKJ)

Ich gratuliere dem DGB zu 60 Jahren, in denen mutige und engagierte Frauen und Männer ihre jeweiligen Gewerkschaften geprägt und sich für die Rechte der Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer eingesetzt haben.

Als Gründungsmitglieder des Deutschen Bundesjugendringes sind die DGB-Jugend und der Bund der Deutschen Katholischen Jugend (BDKJ) in guter Zusammenarbeit verbunden. Unsere Gesellschaft und mit ihr die Erwerbsarbeit sind stetig vielen Veränderungen ausgesetzt.

Ich wünsche dem DGB, dass er die veränderte Erwerbsarbeitsgesellschaft weiterhin konstruktiv und an den Bedürfnissen der Menschen orientiert mitgestaltet.

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60 Jahre DGB

GratulantInnen aus Wissenschaft und Kultur

Christoph Butterwegge, Politikwissenschaftler

Die gegenwärtige Finanzmarkt- und Wirtschaftskrise stellt möglicherweise eine historische Zäsur in der Entwicklung unserer Gesellschaft dar. Die trotz der Krisenfolgen und sozialen Verwerfungen fortbestehende neoliberale Hegemonie, d.h. die Meinungsführerschaft des Marktradikalismus, schreit förmlich nach einer kritischen Gegenöffentlichkeit, zu welcher der DGB 60 Jahre lang einen zentralen Beitrag geleistet hat. Manchmal war er zwar zu brav und sozialpartnerschaftlich, ohne richtigen Biss und ausreichend Mut, Politik gegen das Meinungskartell von Regierungen, Kapitalverbänden, Wirtschaftsforschungsinstituten und Massenmedien zu machen, aber immer bemüht, soziale Verbesserungen für die Arbeitnehmer/innen zu erreichen.

Unübersehbar sind Bemühungen nicht nur im Unternehmer-, sondern auch im Regierungslager, die weitere Entstaatlichung, soziale Entsicherung und Entrechtung von Arbeitnehmer(inne)n zugunsten eines „Turbokapitalismus“ voranzutreiben. Viele Konzerne schrecken nicht vor massivem Druck auf die Belegschaften und Nötigung der Betriebsräte zurück, um ihre Profite zu steigern. Eine solche Situation, in der gesellschaftspolitische Weichenstellungen für Jahrzehnte erfolgen, braucht eine starke gewerkschaftliche Gegenmacht, soll verhindert werden, dass Errungenschaften der Arbeiterbewegung zunichte gemacht werden. Themen wie „Weltwirtschaftskrise und Massenarbeitslosigkeit“, „Sozialstaatsentwicklung und Armut“, „Sicherung von Bürgerrechten und Demokratie“, sowie „Klimawandel und Gewährleistung der Energieversorgung“ verlangen ein noch stärkeres gesellschaftspolitisches Engagement der Gewerkschaften.

Noch nie waren der DGB und seine Mitgliedsorganisationen so schwer ersetzbar wie heute, denn die Bundesrepublik steht nicht bloß wegen der globalen Finanzmarkt- und Wirtschaftskrise vor epochalen Herausforderungen. Auch brauchen die deutschen Gewerkschaften mehr denn je einen starken Dachverband. Weder der DGB noch seine Einzelgewerkschaften dürfen sich erneut in Gremien wie das „Bündnis für Arbeit und zur Standortsicherung“ oder die sog. Hartz-Kommission einbinden lassen. Auch müssen sie dem Eindruck entgegenwirken, der verlängerte Arm einer Partei in den Betrieben zu sein. Stattdessen sollten sie autonom handeln, auf die Kampfkraft ihrer Mitglieder vertrauen und außerparlamentarisch Druck nicht bloß dann entfalten, wenn Arbeitnehmerrechte in akuter Gefahr sind. Warum sollte es nicht gelingen, in den nächsten Jahrzehnten auch hierzulande wie längst in fast allen entwickelten demokratischen Industriestaaten das Recht auf den politischen Streik bis hin zum Generalstreik durchzusetzen?

Rudolf Hickel, Direktor Institut Arbeit und Wirtschaft (IAW) der Universität Bremen

60 Jahre für Arbeit, soziale Gerechtigkeit und Umwelt
60 Jahre DGB, das sind sechs Jahrzehnte erfolgreicher Einsatz für humane Arbeits- und Lebensbedingungen nicht nur der Beschäftigten. Natürlich haben sich seit der Gründung des DGB die ökonomischen, gesellschaftlichen und ökologischen Rahmenbedingungen stark verändert. Aber auch schon in den „wirtschaftswunderlichen“ Gründerjahren waren Kämpfe um bessere Löhne sowie die soziale Absicherung der von Arbeitsplätzen Abhängigen auf der Tagesordnung.

In den letzten Jahren sind die stärkere Individualisierung der Lebensverhältnisse aber auch die anhaltende Arbeitslosigkeit, die zum Ausbau von Niedriglohnjobs missbraucht wurde, und die Umweltkrise die großen Herausforderungen an den DGB.

Dabei verliert Gründerauftrag nichts an Aktualität: Als Gegenmacht im Konflikt zwischen Arbeit und Kapital gilt es durch diese verfassungsrechtlich gewollte kollektive Vernunft die individuellen Lebenschancen der von Arbeitsplätzen Abhängigen, auch der prekär Beschäftigten und Arbeitslosen zu verbessern.

Dem DGB wünsche ich zusammen mit seinen Einzelgewerkschaften auch in den kommenden Jahrzehnten Erfolg im Einsatz für gute Arbeit, soziale Gerechtigkeit und eine lebenswerte Umwelt.

Monika Piel, Intendantin Westdeutscher Rundfunk

Ich wünsche Ihnen und damit auch den vielen, vielen Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern, für die der DGB steht, einen Festakt, der die hohe Bedeutung der Gewerkschaften als demokratische Institution widerspiegelt.

In der aktuellen Situation von Wirtschafts- und Finanzkrise ist ihr Beitrag zur Sicherung von Arbeitnehmerrechten größer denn je.

Markus Schächter, Intendant Zweites Deutsches Fernsehen (ZDF)

60 Jahre DGB – das sind auch 60 Jahre Bundesrepublik Deutschland. Der Deutsche Gewerk­schafts­bund gehört konstitutiv zu unserem Land, unse­rer Gesellschaft, ihrer Sozialisation. 60 Jahre sind zwei Ge­nerationen. Es droht ein Genera­tio­nen­abriss, auch ein Riss zwischen Privatglück und Ge­mein­wohl. Vor die­­ser Herausforderung stehen derzeit viele öffentliche In­sti­tu­tionen – auch das öf­fent­­lich-rechtliche Fernsehen: Sinn und Ein­satz für un­ser Gemein­we­sen ge­hen zu­sehends ver­loren.

Doch in der Herausforderung steckt Hoffnung: Ge­­ra­de in Zeiten der Krise könnte – und müsste – der Ge­mein­sinn wieder auf­­leben. Die traditionellen Tugenden des DGB werden wie­der aktuell: Un­se­re Ge­sellschaft braucht eine öffent­liche Stim­me für die, die kei­ne Stimme ha­ben. Dies gilt auch für die Medien und die "mit­be­stimm­te Medien­poli­­tik" des DGB als ihr kritischer Begleiter, als kon­struktiver Sach­wal­­ter ihrer Ge­mein­wohl­verpflichtung. Der DGB als Anwalt der Men­schen sah sich stets einer menschli­che­ren, gerechteren Gesell­schaft verpflichtet. – 60 Jahre sind kein Al­ter für eine In­sti­­tu­ti­on und In­ten­tion, die alle Zeit Gül­tig­keit behält.

Mö­ge der DGB sich und sei­­nem unaufgebbaren Ziel, auf der je­wei­ligen Höhe der Zeit, noch über viele Gene­ra­ti­o­nen erfolgreich treu blei­ben!

Gesine Schwan, Politikwissenschaftlerin

Was wünsche ich dem DGB für die Zukunft?
Der Deutsche Gewerkschaftsbund hat ganz entscheidend zum Gelingen der deutschen Demokratie nach 1945 beigetragen. Dafür gebührt ihm der Dank aller Demokraten!

Ich wünsche ihm für die Zukunft die Einsicht und die politische Klugheit, strategisch und erfolgreich dafür zu sorgen, dass unter der Bedingung der ökonomischen Globalisierung Arbeitnehmer weltweit zu Bürgern und Teilhabern in der Arbeitswelt werden, die erhobenen Hauptes für eine gemeinwohlorientierte Wirtschaft streiten. Ich wünsche ihm die Kraft und die Geduld, internationale Bündnisse zu schmieden, die auch global jene Sozialpartnerschaft praktizieren, die zu den wichtigsten politischen und wirtschaftlichen Erfolgen der Bundesrepublik Deutschland gehört hat.

Ich wünsche ihm den Stolz und die Beharrlichkeit, auch in Zeiten erheblicher Arbeitslosigkeit offensiv die Würde der arbeitenden Menschen und die gleiche Chance für alle Menschen zu behaupten, mit einer sinnvollen Arbeit ihr Leben in Freiheit zu bestreiten und zu gestalten. Und über allem wünsche ich ihm dafür Gottes Segen!

Verena Wiedemann, ARD-Generalsekretärin

In den 60 Jahren seit Bestehen der Bundesrepublik gestaltet der Deutsche Gewerkschaftsbund entscheidende politische und gesellschaftliche Prozesse in unserem Land mit und vertritt kraftvoll die Interessen von Millionen Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern.

Derzeit erleben wir aufgrund der globalen Entwicklungen besonders gravierende und grundlegende Veränderungen der Wirtschaft, der Arbeitswelt und des Sozialstaates.

Ich wünsche dem DGB, dass er auch in Zukunft seine Aufgaben so nachhaltig wahrnimmt, und dass er gemeinsam mit allen demokratischen Kräften konstruktiv und mutig die Herausforderungen, denen sich unsere Gesellschaft gegenüber sieht, bewältigt. Und ich hoffe, dass er als starke Stimme weiterhin für andere Solidarmodelle in unserer Gesellschaft das Wort ergreift und auch künftig für einen meinungsrelevanten und freien öffentlich-rechtlichen Rundfunk in Deutschland eintritt.

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60 Jahre DGB

GratulantInnen der Gewerkschaften

Frank Bsirske, Vorsitzender Vereinte Dienstleistunsgewerkschaft (ver.di)

Wie alle DGB-Gewerkschaften kann auch ver.di stolz darauf sein, dass wir gemeinsam im DGB und durch den DGB viele Erfolge errungen, manche Krise bewältigt und zahlreiche Herausforderungen gemeistert haben.

Darum wünsche ich dem DGB als Grundlage seines Erfolges vor allem starke und handlungsfähige Gewerkschaften mit vielen Mitgliedern und einem hohen Maß an Handlungsfähigkeit, Kooperationsbereitschaft und Veränderungswillen.

Die gemeinsame Kraft der Gewerkschaften in den politischen Auseinandersetzungen zum Tragen zu bringen, das Ansehen und die Wirksamkeit gewerkschaftlicher Politik zu fördern und vor allem eine starke Stimme für Arbeit und soziale Gerechtigkeit zu sein – das wünsche ich dem DGB und danke allen Kolleginnen und Kollegen, die dafür arbeiten und daran mitwirken.

Konrad Freiberg, Vorsitzender Gewerkschaft der Polizei (GdP)

Ich beglückwünsche den DGB zu seinem Geburtstag und drücke den Stolz der GdP aus, seit 1978 dem Bund der Gewerkschaften als Mitglied anzugehören.

Der DGB ist in den 60 Jahren seines Bestehens zum anerkannten und respektierten Sprachrohr der Arbeitnehmerschaft geworden, dies soll und muss so bleiben.

Für die Zukunft wünsche ich mir, dass mit der geplanten Organisationsreform der DGB in seiner Rolle als Bund der Gewerkschaften gestärkt wird. Als Vorsitzender einer Öffentlichen Dienst Gewerkschaft hoffe ich auf eine noch stärkere Wahrnehmung des DGB in seiner Funktion als Spitzenorganisation für die beamteten Kolleginnen und Kollegen im Bund und in den Ländern. Aber auch bei der Bewältigung der Wirtschafts- und Finanzkrise darf nicht die Handschrift der Arbeitnehmervertretung DGB fehlen.

Schließlich wünsche ich, dass der DGB weiterhin im Europäischen Kontext wirkt und wichtige Impulse zur Schaffung eines sozialen Europas gibt.

Berthold Huber, Erster Vorsitzender Industriegewerkschaft Metall (IG Metall)

Die Gründung des DGB hat die politische und soziale Zersplitterung der Gewerkschaften aus Weimarer Zeit überwunden. Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer sammelten sich in einer unabhängigen und freien Interessensvertretung. Dies ist eine große historische Leistung nach den vielen Niederlagen in der Weimarer Republik und dem Blutzoll im Faschismus. Ohne den DGB und seine Gewerkschaften wäre die soziale Demokratie in Deutschland nicht entstanden.

Für die Errungenschaften in späteren Jahren wurde schon 1949 der Grundstein gelegt: Die paritätische Finanzierung der Sozialversicherung, Tarifautonomie, Mitbestimmung im Unternehmen und am Arbeitsplatz.

Was wünsche ich dem DGB für die Zukunft? Sich den Kämpfen der Zeit stellen – nah bei den Arbeitnehmer/innen. Konzeptionell nach vorne schauen, auch gegen Widerstände. Offenheit für neue Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer, ihren Wünschen, ihren Interessen und Lebenswelten. Und ein kraftvolles Sprachrohr der Gewerkschaften – in der Gesellschaft und in der Politik.

Alexander Kirchner, Vorsitzender Gewerkschaft Transport, Service, Netze (TRANSNET)

60 Jahre DGB sind auch 60 Jahre gemeinsame Erfolgsgeschichte mit unserer Organisation.

Die Interessen der Eisenbahnerinnen und Eisenbahner wären durch die TRANSNET (vormals GdED) ohne einen starken Dachverband und ohne Solidarität der anderen Einzelgewerkschaften im Bund Deutscher Gewerkschaften nicht in gleicher Weise erfolgreich umsetzbar gewesen.

Die Erkenntnis, abhängig beschäftigter Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer zur Durchsetzung ihrer sozialen und gesellschaftspolitischen Interessen sich in Gewerkschaften zu organisieren, hat sich nicht nur mit Gründung der Einzelgewerkschaften, sondern gerade nach dem Zweiten Weltkrieg logisch in der Gründung des DGB fortgesetzt.

Starke Gewerkschaften brauchen einen starken Dachverband. Dies gilt für die Vergangenheit, heute und auch für die Zukunft.

Die Einzelgewerkschaften im DGB müssen den strukturellen Veränderungen in der Wirtschaft gerecht werden und ihrerseits gemeinsam mit dem DGB den Reformprozess weiter vorantreiben. Nicht Organisationsabgrenzung und Streitereien werden uns nach vorne bringen, sondern Organisationsöffnungen und ein geschlossenes Auftreten für die Interessen unserer Mitglieder.

In diesem Sinne wünsche ich uns allen, weitere gute und erfolgreiche 60 Jahre.

Franz-Josef Möllenberg, Vorsitzender Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG)

Ich wünsche dem DGB wie bisher Verlässlichkeit bei der Vertretung der Interessen der Arbeitenden in Deutschland.

Ich wünsche dem DGB noch mehr Kraft bei einer internationalen Vernetzung der Gewerkschaftsbewegung, um den Herausforderungen durch die Globalisierung und die weltweit vagabundierenden Renditeritter begegnen zu können.

Ich wünsche uns allen im DGB ein sicheres Fundament der gemeinsamen Grundwerte, die unter dem Stichwort der Einheitsgewerkschaft zusammengefasst sind und die uns allen in der Gewerkschaft die Möglichkeit geben, sich in den Gewerkschaften zu Hause zu fühlen. Dazu müssen wir uns alle unterhaken, das werden wir schaffen und dann im Jahre 2049 auf 100 Jahre DGB anstoßen.

Hubertus Schmoldt, Vorsitzender Gewerkschaft Industriegewerkschaft Bergbau, Chemie, Energie (IG BCE)

Der Deutsche Gewerkschaftsbund hat viel zur Demokratisierung unseres Landes und zum Aufbau der sozialen Marktwirtschaft beigetragen. Mitbestimmung, Sozialversicherungen, ein modernes Arbeitsrecht, die Wahrung der Tarifautonomie und ein ausgezeichnetes Berufsbildungssystem sind das Ergebnis des jahrelangen Engagements entschiedener Frauen und Männer im DGB. Es ist auch eine große Leistung, die politische Spaltung der Gewerkschaften mit dem Prinzip der Einheitsgewerkschaft überwunden zu haben.

Ich wünsche dem DGB, dass seine Führung einen Weg findet, diese Einheit zu wahren, entsprechenden Einfluss auch in Zukunft auszuüben und gemeinsam mit den Mitgliedsgewerkschaften wieder erfolgreich für Arbeit und soziale Gerechtigkeit einzutreten. Das sind wir kommenden Generationen schuldig.

Ulrich Thöne, Vorsitzender Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW)

Wie sich die derzeitige Finanz- und Wirtschaftskrise weiter entwickeln wird, ist schwer vorhersehbar. Mit großer Wahrscheinlichkeit wird es zu einer weiteren Verschärfung der ökonomischen Krise kommen, der eine längerfristige Stagnation – ggf. mit einer sehr schwachen Zuwachstendenz – folgt.

Die führenden politischen Kräfte bearbeiten die Ursachen der Krise nicht. Im Gegenteil: Das Finanzkapital wird abgefedert, sein massiver Einfluss auf die Politik wird erhalten. Die Folgekosten für die Gesellschaft sind erheblich: Hohe Staatsverschuldung, sinkende Steuereinnahmen, steigende Arbeitslosigkeit, Privatisierung öffentlicher Daseinsvorsorge…

In dieser Situation brauchen wir eine gesellschaftlich Kraft, die eine soziale und demokratische Anti-Krisenpolitik durchsetzt. Die Bildung einer solchen Kraft ist die Kernfrage der gesellschaftlichen Entwicklung in den nächsten Jahren – entscheidend für alle Bereiche (Ökonomie, Ökologie, Bildung, Gesundheit, Kultur, Demokratie).

Ich wünsche uns allen und dem DGB, dass er dazu beiträgt, diese Kraft zu entwickeln und zu stärken.

Klaus Wiesehügel, Vorsitzender Industriegewerkschaft Bauen-Agrar-Umwelt (IG BAU)

Herzlichen Glückwunsch DGB! Dein 60-jähriges Bestehen ist eine beispiellose Erfolgsgeschichte der Einheitsgewerkschaft, die nach dem 2. Weltkrieg die Lehren aus dem Schrecken des Faschismus gezogen hat.

Mitbestimmung, Urlaubsansprüche, Arbeitszeitverkürzung, Lohnfortzahlung im Krankheitsfall, Verbesserung des Arbeits- und Gesundheitsschutzes zeugen davon, was die Beschäftigten gemeinsam mit den Gewerkschaften erkämpft haben. Errungenschaften, auf die der DGB zu Recht stolz sein darf und die ohne ihn nicht möglich wären.

Heute muss der Gedanke der Einheitsgewerkschaft wieder mehr denn je mit Leben erfüllt werden. Es gilt solidarisch zusammenzustehen, wenn es um die Bekämpfung von Sozialabbau und die Beseitigung von Dumpinglöhnen geht. Dazu brauchen die Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer ein solides und sicheres gemeinsames Dach, den DGB.

René Rudolf, DGB-Bundesjugendsekretär

Im Namen der DGB-Jugend beglückwünsche ich den Deutsche Gewerkschaftsbund zu seinem 60-jährigen Bestehen.

60 Jahre gewerkschaftliche Interessenvertretung ist ein guter Grund zum feiern. Der DGB war und ist als Dachverband mit seinen Mitgliedsgewerkschaften Garant eines kontinuierlichen Kampfes um die Rechte von Arbeitnehmer/-innen und gleichzeitig gesellschaftliche Gestaltungskraft.

Als Teil des Deutschen Gewerkschaftsbundes feiert wir mit und engagieren uns für eine erfolgreiche Zukunft eines starken DGB.

Peter Deutschland, Vorsitzender DGB-Bezirk Nord

Ich wünsche dem DGB mit seinen Gewerkschaften, dass er auch in Zukunft Politik mit den Menschen für die Menschen macht. Und als Norddeutscher wünsche ich mir dieses im Norden unserer Republik, aber müssen dabei auch den Ostseeraum als eine wichtige europäische Region sehen. Wir müssen vor Ort unsere Wurzeln stärken, damit auch Zweige in den Ostseeraum wachsen können.

Ich wünsche dem DGB, dass es ihm gerade in der Zeit der Finanz- und Wirtschaftskrise gelingt, die zentralen Interessen der Menschen nach Arbeit und sozialer Gerechtigkeit, weiterhin in den Mittelpunkt der politischen Diskussion zu bringen. Deshalb müssen die Gewerkschaften deutlich machen, welche Grundwerte ihr Handeln bestimmen, so kann es gelingen, den Kampf um Köpfe und Herzen erfolgreich zu bestehen.

Stefan Körzell, Vorsitzender DGB-Bezirk Hessen-Thüringen

„Sobald der Spuk vorbei ist, treffen wir uns am Gewerkschaftshaus“ hieß die Losung vieler Gewerkschafter 1945. Viele wussten, vor ihnen liegt eine schwierige Arbeit. Alle vertrauten darauf, Mitbestimmung ist eine Voraussetzung für eine demokratische Gesellschaft.

Der Blick zurück ist notwendig, um sich seiner Wurzeln zu besinnen, aber auch stolz darauf zu sein, dass wir vieles von dem Gewollten erreicht haben. Das allein reicht aber nicht. Das Erreichte muß immer wieder verteidigt werden. Es gilt, nicht still zu stehen, sondern beharrlich am Ausbau der Arbeitnehmerrechte zu arbeiten und die Zukunft mitzugestalten.

Hanjo Lucassen, Vorsitzender DGB-Bezirk Sachsen

Ich wünsche dem DGB für die Zukunft die Kraft der vier Herzen, also ein Glücks-Kleeblatt. Ein Herz – und das muss das größte und stärkste Herz sein - für den leidenschaftlichen Einsatz für die Interessen der Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer in unserem Land. Ein zweites Herz muss für die Entwicklung der europäischen und weltweiten Gewerkschaftsbewegung schlagen. Ein drittes Herz muss für eine wirklich demokratische Gesellschaft schlagen, in der die Mitbestimmung von Menschen in allen Bereichen selbstverständlich ist. Und das vierte Herz muss für den Sozialstaat, für soziale Gerechtigkeit und die Entwicklung von sozialen Sicherungssystemen schlagen, damit die Menschen auch ohne soziale Ängste für Demokratie, für Europa und für Gewerkschaften einstehen.

Ein herzliches GLÜCK AUF aus Sachsen.

Dietmar Muscheid, Vorsitzender DGB-Bezirk West

60 Jahre DGB – keine Frage: Ein Grund zum Feiern!

Der DGB, als Bund der Gewerkschaften, ist für Politik, Kirchen und Verbände ein wichtiger Gesprächspartner geworden. Gemeinsam mit den Gewerkschaften nimmt er maßgeblichen Einfluss auf die gesellschaftliche Entwicklung. Er trägt großen Anteil an der Gestaltung der Zukunft der Arbeitnehmer und Arbeitnehmerinnen in unserem Lande.

Dies ist in Zeiten der Krise und steigender Arbeitslosigkeit wichtiger denn je, in Deutschland  u n d  Europa.

Dieter Scholz, Vorsitzender DGB-Bezirk Berlin-Brandenburg

Zum 60. Geburtstag wünsche ich dem DGB weiterhin viel Kraft für eine solidarische Interessenpolitik ganz im Sinne von Saint-Exupéry:

„Willst du ein Schiff bauen,
rufe nicht die Menschen zusammen,
um Pläne zu machen,
die Arbeit zu verteilen,
Werkzeuge zu holen,
und Holz zu schlagen,
sondern lehre sie die Sehnsucht
nach dem großen, endlosen Meer!“

Guntram Schneider, Vorsitzender DGB-Bezirk Nordrhein-Westfalen

Ich wünsche dem DGB, dass er sich durch viel Bewegung fit hält. Den mit den Jahren unvermeidlichen Schrumpfungsprozess im Alter, möge der DGB durch ein Mehr an Weisheit und Wirkung kompensieren.

Klar, mit 60 Jahren sind wir keine jungen Wilden mehr, doch viel Lust am guten Leben sei dem DGB vergönnt, dann klappt es auch mit den Frauen und dem Nachwuchs.

Ich wünsche dem DGB viele Mitstreiter und Mitstreiterinnen, damit die Ansprüche der Beschäftigten in der Politik Gehör finden und berücksichtigt werden. Ich jedenfalls werde auch weiterhin mein Bestes geben, damit der DGB mitten in der Gesellschaft seinen Platz behauptet.

Hartmut Tölle, Vorsitzender DGB-Bezirk Niedersachsen/Bremen/Sachsen-Anhalt

Nach der militärischen Zerschlagung des Faschismus vor sechzig Jahren lag unser Land in Trümmern. Das deutsche Volk hatte schwere Schuld auf sich geladen. Frauen und Männer in den Gewerkschaften haben damals Hervorragendes geleistet. Sie haben sich nicht nur um die Dinge des Alltags gekümmert und dieses Land wieder aufgebaut. Sie haben vor allem auch durch ihr gesellschaftspolitisches Wirken dazu beigetragen, dass unser Volk einen Platz in der Völkergemeinschaft gefunden hat.

Freiheit, Gleichheit und Solidarität sind seither wichtige Pfeiler unserer Gesellschaft. Heute, sechzig Jahre später, zeigt sich in der Wirtschaftskrise, wie wichtig ein funktionierender Sozialstaat mit starken Rechten für die Beschäftigten ist. Gerade jetzt sind starke Gewerkschaften und ein starker Dachverband wichtiger denn je.

Dieter Schulte, ehemaliger Vorsitzender des Deutschen Gewerkschaftsbundes

Ein kluger und von Gewerkschaften geschätzer Unternehmer sagte einmal: „Wenn es die Gewerkschaften nicht schon gäbe, müsste man sie umgehend erfinden.“

Gerade die jüngste Vergangenheit hat erneut gezeigt, dass Macht und Reichtum nicht zum Wohle aller Menschen eingesetzt werden. So konnte auch die Politik das Streben nach Reichtum und die schamlose Gier einiger nicht verhindern.

Deshalb brauchen wir auch zukünftig freie, unabhängige und hoffentlich weiterhin mächtige, einflussreiche Gewerkschaften.

Franz Steinkühler, ehemaliger Vorsitzender IG Metall

Solange es abhängig Beschäftigte geben wird, sind starke Gewerkschaften und ein starker DGB unverzichtbar.

Er muss denen eine Stimme geben, die alleine keine Stimme haben.
Er muss denen Kraft geben, die alleine zu schwach sind.
Er muss für sie Herz sein und Seele, Arm und nötigenfalls Faust.
Er muss denen Mut geben, die bereits mutlos geworden sind.

Er darf sich nicht von den angeblichen Realitäten lähmen lassen,
er muss die Kraft haben, über den Alltag hinaus zu denken.
Mutige Utopien können beflügeln.
Nichts muss so bleiben wie es ist.

Monika Wulf-Mathies, ehemalige Vorsitzende Gewerkschaft Öffentliche Dienste, Transport und Verkehr (ÖTV)

Ich wünsche dem DGB, dass immer mehr Menschen den Wert einer solidarischen Interessenvertretung erkennen und bereit sind, sich dafür zu engagieren. Ich wünsche dem DGB kluge Köpfe, die die traditionellen Werte der Arbeiterbewegung in die heutige Zeit transponieren und dabei auch vor neuem Denken nicht zurückschrecken. Ich  wünsche dem DGB eine kluge Führung, der es gelingt alle Gewerkschaften auf gemeinsame Ziele zu verpflichten und zu gemeinsamem Handeln zu motivieren. Dann wird er noch viele 60-Jahrfeiern als gestaltende Kraft begehen können.

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Grußworte und Reden


Bundespräsident Horst Köhler

Bundespräsident Horst Köhler gratulierte dem DGB: "Sie werden gebraucht. Bleiben Sie stark, bleiben Sie streitbar und kompromissbereit und auf das Gemeinwohl bedacht!"

Die Zukunft der Solidarität

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Rede des DGB-Vorsitzendern Michael Sommer beim Festakt zu 60 Jahren DGB im Konzerthaus am Gendarmenmarkt in Berlin.


Ansprache von Horst Köhler bei der Festveranstaltung "60 Jahre DGB"

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"Das ungezähmte Monster - Die Reform der Weltfinanzordnung verlangt Beteiligung der Gewerkschaften"


Rede Sharan Burrow zu 60 Jahren DGB

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Rede von Sharan Burrow, Präsidentin des Internationalen Gewerkschaftsbundes – IGB zum 60jährigen Jubiläum des DGB in Berlin.


Adress Sharan Burrow to DGB's 60th Anniversary

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Sharan Burrow - President of the International Trade Union Confederation – ITUC. Address to the DGB’s 60th Anniversary Berlin.