Rund 56.000 Stellen wurden in den vergangenen Jahren in den obersten Bundesbehörden abgebaut. Im gleichen Zeitraum stieg der durchschnittliche Krankenstand. Für den DGB sind die Zahlen „alarmierend“.
An die 56.000 Stellen wurden zwischen 2006 und 2012 in den obersten Bundesbehörden und ihren Geschäftsbereichen abgebaut. Im gleichen Zeitraum stieg der durchschnittliche Krankenstand der Beschäftigten von 15,37 auf 19,25 Arbeitstage. Die Zahlen sind alarmierend und sprechen für sich. Während innerhalb von sechs Jahren fast 19 Prozent des Personals eingespart wurde, nahmen die krankheitsbedingten Fehltage um 25 Prozent zu. Aktuelle Daten sind dem vom Bundesministerium des Innern (BMI) veröffentlichten Gesundheitsförderungsbericht 2012 für die unmittelbare Bundesverwaltung zu entnehmen.
DGB
Das BMI verweist auf die demografischen Rahmenbedingungen als eine Ursache für den hohen Krankenstand. Bezieht man jedoch die Tatsache der Stellenkürzungen in den vergangenen 20 Jahren in die Betrachtung mit ein, liegt der Schluss nahe, dass auch Arbeitsverdichtung als Grund für diese Entwicklung nicht von der Hand zu weisen ist. Krankheitsbedingte Abwesenheit wiederum führt zu einer Verschärfung der Situation für die anwesenden Beschäftigten.
DGB
Der DGB fordert den Kahlschlag beim Personal im öffentlichen Dienst endlich zu stoppen. Maßnahmen der betrieblichen Gesundheitsförderung müssen von sofortigen Neueinstellungen flankiert werden. Andernfalls werden sie auf lange Sicht keine Früchte tragen. Der DGB setzt sich im Interesse aller Beschäftigtengruppen dafür ein, dass der Bund endlich den Ernst der Lage erkennt und die erforderlichen Gegenmaßnahmen ergreift.
Den Gesundheitsförderungsbericht finden Sie als pdf-Datei auf der Homepage des Bundesministeriums des Innern.