Die Produktivität der Unternehmen ist in der EU seit dem Jahr 2000 um 10 Prozent gestiegen – die Löhne im selben Zeitraum allerdings nur um 2,5 Prozent. Das zeigen aktuelle Zahlen, die der Europäische Gewerkschaftsbund (EGB) im Rahmen seiner Kampagne "Europe needs a pay rise" veröffentlicht hat. Deutschland schneidet bei dieser Entwicklung besser ab als der EU-Durchschnitt.
DGB/Simone M. Neumann
Der EGB hatte im vergangenen Jahr die Kampagne "Europe needs a pay rise" ("Europa braucht höhere Löhne") gestartet, um deutlich zu machen: Der Aufschwung in der Wirtschaft der meisten EU-Staaten ist da - jetzt muss es darum gehen, dass der Aufschwung auch bei den Beschäftigten ankommt.
Die EGB-Zahlen zeigen jetzt: Von 2000 bis 2016 entwickelte sich die Produktivität der Wirtschaft viermal schneller als die Lohnzuwächse. Geld genug wäre also da, um auch die Beschäftigten am von ihnen erwirtschafteten Aufschwung zu beteiligen.
Besonders drastisch war die Situation in Ungarn, Portugal, Rumänien und Griechenland. Dort sanken die Löhne sogar - trotz steigender Produktivität.
Deutschland schneidet bei dem Vergleich besser ab als der EU-Durchschnitt. Allerdings lag auch hierzulande der Lohnzuwachs unter dem Produktivitätszuwachs. Der EGB betont jedoch, dass die EU-weite Datengrundlage nur bis zum Jahr 2016 reicht und es gerade in Deutschland seitdem "beachtliche Tarifabschlüsse" gegeben habe.