Deutscher Gewerkschaftsbund

01.05.2014

403.000 demonstrieren für gute Arbeit und ein soziales Europa

Demozug zum 1. Mai in Bremen

DGB/Kai Schöning

Am heutigen 1. Mai haben sich 403.000 Menschen an über 493 Veranstaltungen und Kundgebungen des Deutschen Gewerkschaftsbundes beteiligt. Die diesjährigen DGB-Kundgebungen standen unter dem Motto: 1. Mai 2014: Gute Arbeit. Soziales Europa.

"Die Zahl der Teilnehmerinnen und Teilnehmer ist ein deutliches Signal: An den Themen der Gewerkschaften und den Anliegen der Beschäftigten in diesem Land kommt keiner vorbei", sagte DGB-Vorsitzender Michael Sommer am Rande der Hauptkundgebung in Bremen. "Wir werden weiter Druck machen für den gesetzlichen Mindestlohn ohne jegliche Ausnahmen, für humane Arbeitsbedingungen und gegen prekäre Beschäftigung." Den arbeitenden Menschen gebühre  Anerkennung und Würde - in Deutschland, Europa und in der Welt.

 

 Fotostrecke: 1. Mai 2014: Demonstrationen für gute Arbeit und ein soziales Europa

Auf der Mai-Kundgebung in Gummersbach sagte die stellvertretende DGB-Vorsitzende Elke Hannack: "Es ist kein Pech, wenn eine Frau mit gleicher Qualifikation weniger verdient als ihr Kollege in der gleichen Position. Es ist Diskriminierung." Inakzeptabel sei,"dass ein Automechaniker, der unser Auto repariert, deutlich mehr finanzielle Anerkennung erhält als eine Krankenschwester, die uns im Krankheitsfall pflegt." Für Arbeitnehmerinnen in typischen Frauenberufen müsse die Lohntüte voller und die Anerkennung größer werden.

Ein "Armutszeugnis für die Wirtschaft" sei die niedrigste Zahl der Ausbildungsverträge seit 1977, sagte Hannack. "Während die Arbeitgeberlobby lauthals über einen Fachkräftemangel klagt, entziehen sich die Betriebe ihrer Verantwortung für die Ausbildung. Und mehr noch: Nur noch jeder fünfte Betrieb bildet aus - das ist der niedrigste Stand seit 1999", kritisierte Elke Hannack.

Fotostrecke: Der 1. Mai 2014 in Berlin, Hamburg, Hannover, Potsdam und Stuttgart

 

Auf der Kundgebung in Kassel zum Tag der Arbeit hat DGB-Vorstandsmitglied Annelie Buntenbach den Kritikern der Rente mit 63 einen Kulturkampf vorgeworfen. "Wer die bessere Anerkennung der Lebensleistung der Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer, die 45 Jahre lang Beiträge gezahlt, Kinder groß gezogen oder sich für die Arbeit die Gesundheit ruiniert haben, in Frage stellt, hat jedes Gefühl für Gerechtigkeit und Anstand verloren."

Eine klare Absage hat DGB-Vorstandsmitglied Reiner Hoffmann bei der Kundgebung in Duisburg der Absicht der Bundesregierung erteilt, Beschäftigte unter 18 und Langzeitarbeitslose beim gesetzlichen Mindestlohn außen vor zu lassen. "Der gesetzliche Mindestlohn muss ohne Wenn und Aber für alle Arbeitsverhältnisse gelten", betonte er. Er sei nur ein erster Schritt von notwendigen sozialpolitischen Korrekturen für eine neue Ordnung der Arbeit, die die Gewerkschaften seit langem fordern.

 "Die Tarifautonomie muss gestärkt, die Regelungen zur Allgemeinverbindlichkeit von Tarifverträgen verbessert, das Entsendegesetz auf alle Branchen ausgeweitet werden. In unserer sozialen Marktwirtschaft gibt es zu viele Arbeitgeber, die sich ihrer sozialen Verantwortung systematisch entziehen und täglich Tarifflucht begehen", so Hoffmann.


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