Zwangsarbeit, Arbeitslager, Ausreiseverbote: Das alles erwartet die Gastarbeiter auf den Fußball-WM-Baustellen in Katar, wie erneut eine Untersuchung von Amnesty International beweist. "Es reicht!", sagt der DGB-Vorsitzende Reiner Hoffmann. Wenn nicht endlich etwas passiere, müsse die Internationale Arbeitsorganisation ILO "die angedrohte Ermittlungskommission und Sanktionen umsetzen".
DGB/Simone M. Neumann
"Der Report von Amnesty International zeigt – die Arbeitsbedingungen für die Migranten auf den Fußballbaustellen in Katar sind weiterhin katastrophal. Es reicht! Wenn nicht endlich etwas passiert, muss die ILO die angedrohte Ermittlungskommission und Sanktionen umsetzen."
DGB-Vorsitzender Reiner Hoffmann
Seit Jahren kritisieren Gewerkschaften und Menschenrechtsorganisationen die sklavenähnlichen Arbeitsverhältnisse der ausländischen Gastarbeiter auf den Baustellen für die Fußball-WM 2022 in Katar. Trotz Beteuerungen von Katars Regierung, für Verbesserungen zu sorgen, hat sich bisher jedoch praktisch nichts getan. Der Internationale Gewerkschaftsbund (IGB) rechnet damit, dass bis zur WM 2022 Tausende Arbeiter auf den Baustellen ums Leben kommen werden. Insgesamt, so der IGB, würden bis 2022 rund 1,8 Millionen "moderne Sklaven" auf den Baustellen eingesetzt.
Die Internationale Arbeitsorganisation ILO, eine Sonderorganisation der Vereinten Nationen, hat jetzt Ermittlungen angedroht. Wenn sich in Katar weiterhin nichts ändere, müsse "die ILO die angedrohte Ermittlungskommission und Sanktionen umsetzen", so der DGB-Vorsitzende Reiner Hoffmann.
VIDEO: Amnesty International - "Qatar: World Cup 2022 forced labour" (Englisch)
Spiegel Online: Ausbeutung auf WM-Baustellen: Amnesty wirft Fifa Versagen in Katar vor