Das Elterngeld kann zu einer langfristigen partnerschaftlichen Arbeitsteilung in der Familie beitragen. Doch dafür müssen auch die betrieblichen Voraussetzungen stimmen, zeigt eine von der Hans-Böckler-Stiftung geförderte Studie.
Eines der Ziele des 2007 eingeführten Elterngelds war es, Vätern den Weg vom Arbeitsplatz an den Wickeltisch zu ebnen. Ob das funktioniert und welche Hindernisse es noch gibt, hat das Berliner Institut für Sozialwissenschaftlichen Transfer (SowiTra) untersucht. Das Ergebnis der Analyse: Nehmen Väter eine Auszeit vom Erwerbsleben, wirkt sich das positiv auf die Beziehung zum Nachwuchs und auf die Partnerschaft aus.
DGB/Simone M. Neumann
Als wichtigsten Effekt der Elternmonate nennen die befragten Väter eine stärkere Beziehung zu ihrem Kind. Viele arbeiten nach der Rückkehr in den Job freiwillig kürzer, um mehr Zeit für Famile zu haben.
Ob Väter sich für Elternmonate entscheiden, hängt vor allem von zwei Faktoren ab: Der Arbeitsplatz-Sicherheit und der Familien-Orientierung des Arbeitgebers, ist ein Ergebnis der Studie. Zudem wirke sich das Elterngeld auch langfristig auf die Rollenverteilung in der Partnerschaft aus. So arbeitet etwa jeder vierte Vater nach der Rückkehr in den Job freiwillig kürzer als vor Beginn der Elternzeit. Den Frauen erleichterte die Elterngeldzeit die Rückkehr in der Beruf: Fast zwei Drittel der Befragten mit mindestens drei Elternmonaten geben an, dies habe der Partnerin den Wiedereinstieg erleichtert.
Dass die Elternzeit zum dauernden Karriereknick führt, ist aber kaum zu befürchten. Laut Studie seien langfristige berufliche Nachteile für die Elterngeldväter kaum nachweisbar. Allerdings berichtet jeder zehnte Befragte, von kurzfristigen Problemen mit der Karriere.
Zur Zusammenfassung der Studie auf boeckler.de
Download Kurzfassung der Studie: Nachhaltige Effekte der Elterngeldnutzung durch Väter