Die Bezirkskonferenz des DGB-Bezirks Hessen-Thüringen hat am 25. Januar in Bad Hersfeld den amtierenden Vorsitzenden Stefan Körzell mit 96 Prozent der Delegiertenstimmen im Amt bestätigt. Der 51-Jährige leitet den Bezirk seit 2002. Zum neuen stellvertretenden Vorsitzenden des Bezirks wurde Sandro Witt gewählt.
Frank Rumpenhorst
Der 32-jährige Witt, der bisher beim DGB-Bezirk Hessen-Thüringen in Thüringen für den Bereich der beruflichen Bildung zuständig war, erhielt 52 Prozent der Stimmen. Die bisherige stellvertretende Bezirksvorsitzende, Renate Licht, war nicht zur Wiederwahl angetreten. Sie wurde für die kommenden vier Jahre zur DGB-Regionsgeschäftsführerin Thüringen gewählt.
"In Hessen und Thüringen gibt es für den DGB in den nächsten Jahren viel zu tun", sagte der wiedergewählte Bezirksvorsitzende Körzell anlässlich seiner Wahl. Er verwies unter anderem auf die in diesem Jahr anstehenden Betriebsratswahlen und machte mit Blick auf geplante Kürzungen der Landesregierungen von Hessen und Thüringen klar: "Wir brauchen mehr Einnahmen in den öffentlichen Kassen, damit öffentliche Aufgaben ausreichend finanziert werden können und der Staat handlungsfähig ist. Dazu erwarten wir entsprechende Initiativen im Bundesrat."
Der neue stellvertretende Bezirksvorsitzende Sandro Witt betonte in seiner Rede die Bedeutung des Ehrenamts für den DGB-Bezirk: "Wir sind mit 42 ehrenamtlichen Stadt- und Kreisverbänden im Bezirk breit aufgestellt und somit in der Lage, vor Ort zu agieren. Unsere DGB-Kreisvorsitzenden als kommunale Vertreter des DGB sind genauso gefragt wie der Bezirksvorsitzende und seine Stellvertretung in den beiden Bundesländern. Das wollen wir ausbauen."
Der DGB-Vorsitzende Michael Sommer betonte in seiner Rede auf der Bezirkskonferenz noch einmal, dass es keine Ausnahmen beim Mindestlohn geben darf. Vor den Delegierten in Bad Hersfeld nannte der DGB-Vorsitzende die Einführung des gesetzlichen Mindestlohns eine „historische Reform, für die der DGB und die Gewerkschaften jahrelang gekämpft haben. Es darf keine unsinnigen Ausnahmen für junge oder ältere Beschäftigte geben.“
Im Rahmen der DGB-Bundesvorstandsklausur Mitte Januar hat der DGB-Bundesvorstand seinen Wahlvorschlag für den kommenden Geschäftsführenden DGB-Bundesvorstand (GBV) offiziell bekanntgegeben. Stefan Körzell, DGB-Bezirksvorsitzender Hessen-Thüringen, ist als Mitglied des GBV vorgeschlagen. Über den neuen GBV entscheiden die Delegierten des DGB-Bundeskongresses im Mai 2014.
Er mahnte Nachbesserungen im Gesetzgebungsprozess an: „Im ersten Schritt sind die 8,50 Euro richtig, das Einfrieren des gesetzlichen Mindestlohns bis 2018 wird den Erfordernissen der Betroffenen allerdings nicht gerecht. Die Mindestlohnkommission sollte so früh wie möglich ihre Arbeit aufnehmen und eine erste Anpassung nach oben sollte schon im Jahr 2016 erfolgen“, forderte der DGB-Vorsitzende.
In seiner Rede zog Michael Sommer Bilanz und dankte den Gewerkschaftern für ihr Engagement. Der DGB könne sowohl im Bund als auch in Hessen und Thüringen optimistisch in die Zukunft blicken. „Wir sind gut aufgestellt, unsere Stimme wird gehört, wir sind akzeptiert als Interessenvertreter der Arbeitnehmerinnern und Arbeitnehmer und als Impulsgeber in wichtigen politischen Debatten“, erklärte der DGB-Vorsitzende. DGB und Gewerkschaften hätten in den vergangenen Jahren eine klare Linie verfolgt: „Wir sind die Organisation der Arbeit und dem Prinzip der Einheitsgewerkschaft verpflichtet. Wir sind mobilisierungs- und kampagnenfähig, fokussiert auf unsere zentralen Themen, haben Mehrheiten für viele unserer Positionen und genießen ein öffentliches Ansehen, wie es sich vor 10 bis 15 Jahren niemand hat vorstellen können.“
Auf der Bezirkskonferenz wurden außerdem die RegionsgeschäftsführerInnen der sechs DGB-Regionen im Bezirk Hessen-Thüringen gewählt: Für die Region Nordhessen Michael Rudolph, für die Region Mittelhessen Matthias Körner, für die DGB-Region Rhein-Main Harald Fiedler, für die DGB-Region Südhessen Jürgen Planert, für die Region Südosthessen Alexandre da Silva und für die DGB-Region Thüringen Renate Licht.
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