Während die Arbeitslosigkeit insgesamt rückläufig ist, sind immer mehr Ältere ohne Beschäftigung. In den neuen Bundesländern ist gar jeder dritte Erwerbslose über 50. Jetzt kürzt die Bundesregierung auch noch die Förderung.
Statt gezielt für ältere Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer Arbeitsmarktinitiativen anzustoßen, kürzt die Bundesregierung in dieser Situation mit dem Rasenmäher. Sowohl in der Arbeitslosenversicherung als auch im Hartz IV-System müssen in diesem und in den kommenden Jahren Milliardenbeträge bei arbeitsmarktpolitischen Fördermaßnahmen „eingespart“ werden.
„Die Bundesregierung betont ständig die Notwendigkeit längerer Lebensarbeitszeiten. Doch statt gezielt die Voraussetzungen zu schaffen, dass Ältere länger im Job bleiben können, passiert das Gegenteil“, sagt DGB-Vorstandsmitglied Annelie Buntenbach.
Bereits in diesem Jahr konnten in den ersten fünf Monaten rund ein Drittel weniger Arbeitslose an Fördermaßnahmen teilnehmen. Dieser Trend wird sich noch verschärfen. Dies betrifft keineswegs nur Ein-Euro-Jobs, sondern zieht sich über alle Maßnahmen hinweg
Annelie Buntenbach fordert Qualifizierungsmaßnahmen, die das gesamte Arbeitsleben begleiten: „Diese sind dringend notwendig, damit Arbeitnehmer mit den sich ändernden Arbeitsprozessen Schritt halten können. Außerdem brauchen wir gerade mit Blick auf strukturschwache Regionen dringend einen sozialen Arbeitsmarkt, der auch sinnvolle und vernünftig bezahlte Beschäftigungsverhältnisse für Menschen bietet, die nicht Olympia reif sind. Diese jahrelang bis zur Rente mit Hartz IV und allenfalls Ein-Euro-Jobs abzuspeisen, ist schlicht unwürdig.“