Ein Euro-Austritt Griechenlands bedeute "eine Destabilisierung der Währungsunion mit negativen Folgen für andere Mitgliedstaaten und auch für die deutsche Wirtschaft", erklärt der DGB-Vorsitzende Reiner Hoffmann im Interview mit dem Tagesspiegel. Nach dem geplanten Referendum in Griechenland sollten die Partner ihre Kompromiss-Suche deshalb wieder forcieren.
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Das komplette Interview im Tagesspiegel: "Ein Austritt wäre schlecht für uns", 30. Juni 2015
"Es wird doch offensichtlich, dass eine Fiskalpolitik, die nur Sparen im Sinn hat, an ihre Grenzen stößt", so Hoffmann gegenüber dem Tagesspiegel. Die Griechen bräuchten "Rahmenbedingungen für Investitionen und Wachstum. Und ich sehe durchaus das ernste Bemühen der Regierung in Athen, ihren Verpflichtungen nachkommen zu wollen."
"Die neue Regierung ist seit einem halben Jahr im Amt. Die Versäumnisse der vergangenen Jahrzehnte lassen sich aber nicht in ein paar Monaten korrigieren", so Hoffmann weiter. Mit Blick auf die Forderungen der "Institutionen" sagte der DGB-Vorsitzende: "Wenn die drei Institutionen von der Regierung verlangen, jede Reform des Arbeitsmarktes zu unterlassen, dann ist das nicht in Ordnung. Die griechische Regierung muss vielmehr das Recht haben, die Tarifautonomie wieder in Kraft zu setzen."