Zur heute vom Bundesministerium für Bildung und Forschung vorgestellten Ausbildungsmarktbilanz 2015 sagte die stellvertretende DGB-Vorsitzende Elke Hannack am Mittwoch in Berlin:
"Die Maßnahmen der Allianz für Aus- und Weiterbildung entfalten erste Wirkung: Nach vier Jahren Abwärtstrend ist die Talfahrt auf dem Ausbildungsmarkt gebremst. Erstmals seit 2011 gibt es kein Minus bei den Ausbildungsverträgen. Die Zahl der abgeschlossenen Verträge blieb trotz sinkender Bewerberzahlen mit rund 522.000 stabil. Die Zahl der ausbildungsinteressierten Jugendlichen, die leer ausgingen oder in Warteschleifen stecken, ist im Vergleich zum Vorjahr um 6.000 gesunken. Trotzdem stehen 40.960 offenen Plätzen noch 80.800 Bewerber gegenüber, die in diesem Jahr einen Ausbildungsplatz suchen. Rund 201.000 Jugendliche haben ihren Ausbildungswunsch auf das kommende Jahr verschoben. Diese Zahlen zeigen: Bis zur Umsetzung der Ausbildungsgarantie ist es noch ein weiter Weg.
In der Allianz für Aus- und Weiterbildung wurden mit dem Ausbau der ausbildungsbegleitenden Hilfen sowie der Einführung der assistierten Ausbildung wichtige Bausteine für eine Ausbildungsgarantie gesetzt. Aber diese Maßnahmen reichen noch nicht, denn die Wirtschaft hat ihre Zusage aus der Allianz weit verfehlt, im Jahr 2015 zusätzlich 20.000 betriebliche Ausbildungsplätze bei der Bundesagentur für Arbeit zu melden. Nur 7.300 Plätze wurden erreicht. Wenn Selbstverpflichtungen nicht greifen, müssen wir in der Allianz über andere Maßnahmen sprechen, um das Angebot betrieblicher Ausbildungsplätze zu steigern.
Außerdem warten neue Herausforderungen auf den Ausbildungsmarkt: In den kommenden Jahren werden zusätzlich zehntausende Geflüchtete einen Ausbildungsplatz suchen. Wir brauchen deshalb ein Bund-Länder-Programm für außerbetriebliche Ausbildung in Regionen, in denen der Ausbildungsmarkt besonders angespannt ist. Die Sozialpartner müssen dabei eng einbezogen werden."
Hier finden Sie die aktuellen Pressefotos des Geschäftsführenden DGB-Bundesvorstandes zum Download. Abdruck in Printmedien und Veröffentlichung im Internet sind im Rahmen der redaktionellen Berichterstattung mit Quellennachweis frei.