Deutscher Gewerkschaftsbund

PM 045 - 21.03.2012

Ungleiche Bezahlung nicht Jahr für Jahr analysieren – Frauen verdienen mehr!

Immer noch verdienen Frauen im Durchschnitt rund ein Viertel weniger als Männer. Der DGB fordert deshalb die Politik auf, endlich Maßnahmen zu ergreifen, um diese Missstände zu beseitigen. Ihre Forderungen bekräftigten Ingrid Sehrbrock, stellvertretende DGB-Vorsitzende, und Prof. Jutta Allmendinger, Präsidentin des Wissenschaftszentrums Berlin für Sozialforschung (WZB), am Mittwoch in Berlin.

„Es ist nicht hinnehmbar, dass sich an der ungleichen Bezahlung von Frauen und Männern seit Jahren nichts ändert. Die Politik muss mit einem gesetzlichen Mindestlohn, Verpflichtungen für Unternehmen und einer Absage an das Betreuungsgeld endlich handeln“, erklärte Sehrbrock. Frauen in Deutschland hätten genug davon, bei Löhnen und Gehältern von Männern abgehängt zu werden. „Wir wollen nicht Jahr für Jahr die Entgeltlücke analysieren. Es ist Zeit, dass Betriebe und Gesetzgeber sie endlich schließen.“

Ingrid Sehrbrock und Professorin Jutta Allmendinger

Frauen verdienen im Durchschnitt rund ein Viertel weniger als Männer.
DGB-Vizevorsitzende Ingrid Sehrbrock (links) und Prof. Jutta Allmendinger, Präsidentin des Wissenschaftszentrums Berlin für Sozialforschung forderten die Politik auf, diesen Missstand endlich zu beseitigen.
DGB/Steinle

Deshalb machen Gewerkschafterinnen zum fünften Equal Pay Day in Deutschland mit zahlreichen Aktionen unter dem Motto „RECHT auf Mehr!“ auf die Entgeltlücke aufmerksam. Der Equal Pay Day markiert den Tag, bis zu dem Frauen über den Jahreswechsel hinaus weiterarbeiten müssten, um rechnerisch auf das durchschnittliche Jahresgehalt eines Mannes zu kommen – in diesem Jahr der 23. März.

„Wie man es dreht und wendet – der Lohnabstand von Frauen zu Männern verharrt bei 23 Prozent“, so Allmendinger, Schirmherrin der gewerkschaftlichen Aktionen. „Der Niedriglohnsektor ist weiblich. Gerade Frauen werden besonders oft mit Dumpinglöhnen abgespeist. Sie arbeiten in Bereichen, in denen es keine Tarifverträge gibt. Deshalb muss der gesetzliche Mindestlohn eine Grenze definieren, die nicht unterschritten werden darf. Die DGB-Frauen fordern am Equal Pay Day einen gesetzlichen Mindestlohn von 8,50 Euro“, so Ingrid Sehrbrock.

Zudem will der DGB Unternehmen und Verwaltungen gesetzlich in die Pflicht nehmen, ihre Entgeltpraxis zu überprüfen. „Solange eine Frau für die gleiche Arbeit weniger verdient als ein Mann, besteht Handlungsbedarf“, sagte Sehrbrock.

Scharfe Kritik übte Sehrbrock am geplanten Betreuungsgeld der Bundesregierung: „Den Ausstieg von Frauen aus dem Erwerbsleben zu subventionieren, wäre genau der falsche Weg. Wir wollen, dass Frauen für sich selbst sorgen können, gerecht bezahlt werden und faire Aufstiegschancen haben. Wer die Gleichstellung von Frauen und Männern im Erwerbsleben realisieren will, muss überholte Rollenbilder überwinden, qualitativ hochwertige Betreuungseinrichtungen für Kinder und Pflegebedürftige ausbauen und die Umverteilung von bezahlter Erwerbsarbeit und unbezahlter Familienarbeit zum Thema machen.“

Am Freitag, den 23. März um 11.30 Uhr wird der DGB mit einer Aktion am Brandenburger Tor seiner Forderung nach gleicher Bezahlung für Frauen Nachdruck verleihen. Teilnehmen wird unter anderem der DGB-Vorsitzende Michael Sommer. Ab 12 Uhr findet ebenfalls am Brandenburger Tor eine Kundgebung von DGB und Deutschem Frauenrat statt, auf der unter anderem die stellvertretende DGB-Vorsitzende Ingrid Sehrbrock und die Vorsitzende des Deutschen Frauenrats Marlies Brouwers sprechen werden.

Weitere Informationen finden Sie im Anhang zum Download:

Pressestatement Ingrid Sehrbrock Equal Pay Day 2012 (PDF, 47 kB)

"Wir wissen um die lebenslange Entgeltlücke zwischen Männern und Frauen und ihre Ursachen. Es genügt nicht, sie Jahr für Jahr zu analysieren. Betriebe und Gesetzgeber müssen endlich handeln, um die Lücke zu schließen. Frauen haben „Recht auf Mehr!"

"Wir wissen um die lebenslange Entgeltlücke zwischen Männern und Frauen und ihre Ursachen. Es genügt nicht, sie Jahr für Jahr zu analysieren. Betriebe und Gesetzgeber müssen endlich handeln, um die Lücke zu schließen. Frauen haben 'Recht auf Mehr!'"

Schirmherrin der gewerkschaftlichen Aktionen zum Equal Pay Day ist Professorin Jutta Allmendinger, Präsidentin des Wissenschaftszentrums Berlin für Sozialforschung. Sie stellt auf der DGB-Pressekonferenz zum Equal Pay Day 2012 den Status Quo und die Ursachen der Entgeltlücke aus wissenschaftlicher Sicht dar.

"Wir brauchen endlich die Quote" sagt DGB-Vizevorsitzende Ingrid Sehrbrock.

Schirmherrin der gewerkschaftlichen Aktionen zum Equal Pay Day ist Professorin Jutta Allmendinger, Präsidentin des Wissenschaftszentrums Berlin für Sozialforschung. Sie stellt auf der DGB-Pressekonferenz zum Equal Pay Day 2012 den Status Quo und die Ursachen der Entgeltlücke aus wissenschaftlicher Sicht dar.

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