Deutscher Gewerkschaftsbund

PM 062 - 27.04.2011

DGB: Psychische Erkrankungen nicht länger tabuisieren

Zum „Welttag für Sicherheit am Arbeitsplatz“ am 28. April erklärte Annelie Buntenbach, DGB-Vorstandsmitglied, am Mittwoch in Berlin:

„Die psychischen Belastungen in der Arbeitswelt haben alarmierende Ausmaße angenommen und dürfen von Arbeitgebern und Politik nicht länger tabuisiert werden. Allein die Fehlzeiten aufgrund psychischer Erkrankungen sind im Vergleich zum Vorjahr um zwölf Prozent gestiegen, seit 1999 beträgt der Anstieg 80 Prozent. Neben den Leiden der Betroffenen und deren Familien verursachen psychische Erkrankungen auch hohe Kosten für die Sozialversicherungen und Betriebe. So wird allein die Gesetzliche Krankenversicherung mit direkten Kosten in Höhe von rund 17 Milliarden Euro durch arbeitsbedingte Erkrankungen belastet. EU-weit werden die Kosten psychosozialer Risiken auf 265 Milliarden Euro jährlich geschätzt.

Die dramatische Zunahme psychischer Erkrankungen ist nicht zuletzt auf zunehmenden Zeitdruck, Stress und schlechte Arbeitsbedingungen, insbesondere in prekären Jobs, zurückzuführen. Wir fordern die Bundesregierung auch deshalb auf, dem Wildwuchs prekärer Beschäftigung endlich einen Riegel vorzuschieben und die Vereinbarkeit von Beruf und Familie zu verbessern. Die Arbeitgeberverbände sind aufgefordert, die psychische Gesundheit der Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer mit in die Arbeitsschutzstrategie aufzunehmen, damit das Thema in den Betrieben nicht länger tabuisiert wird."


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