Deutscher Gewerkschaftsbund

PM 104 - 22.06.2012

Minijobber-Zahlen: Kein Grund zur Entwarnung

Zu den aktuellen Meldungen über die Zahl der Minijobber erklärte Annelie Buntenbach, DGB-Vorstandsmitglied, am Freitag in Berlin:

"Bei sieben Millionen Minijobbern kann es keine Entwarnung sein, wenn deren Zahl nicht mehr zunimmt. Deswegen ist die von CDU/CSU und FDP geplante Erhöhung der Einkommensgrenze der falsche Weg. Dies führt dazu, dass immer mehr Menschen in unsicheren Jobs sind, keine ausreichende soziale Sicherung haben und zum Teil auf staatliche Unterstützung angewiesen sind.

Es ist falsch, wenn der Eindruck erweckt wird, dass die Minijobs den Beschäftigten helfen oder von ihnen gewollt sind. Sie helfen nur den Arbeitgebern. Fakt ist, dass 70 Prozent der Beschäftigten, die den Minijob als einzige Tätigkeit ausüben, ihre Arbeitszeit verlängern und dadurch höhere Einkommen erzielen wollen. Betroffen sind vor allem Frauen. Dies darf von der Politik nicht länger ignoriert werden.

In vielen Branchen werden die Erwerbsmöglichkeiten durch die von den Arbeitgebern bevorzugten Minijobs massiv eingeschränkt. So gibt es zum Beispiel im Einzelhandel bei rund drei Millionen Beschäftigten fast eine Million, die nur in einem Minijob arbeiten können. Dies führt zu schweren Verwerfungen in der Branche mit der Folge von Niedriglöhnen, instabiler Beschäftigung und wenig Aufstiegsmöglichkeiten. Auch für Langzeitarbeitslose sind die Minijobs eher eine Falle als ein Einstieg in den Arbeitsmarkt."


Nach oben

RSS-Feed

Subscribe to RSS feed
Abonnieren Sie die Pressemeldungen des DGB-Bundesvorstandes.
Kon­takt Pres­se­stel­le
DGB-Bundesvorstand Abteilung Kommunikation und Öffentlichkeitsarbeit Keithstraße 1, 10787 Berlin Telefon:030.24 060-211 E-Mail: presse.bvv@dgb.de
weiterlesen …

Pressefotos DGB GBV

Hier finden Sie die aktuellen Pressefotos des Geschäftsführenden DGB-Bundesvorstandes zum Download. Abdruck in Printmedien und Veröffentlichung im Internet sind im Rahmen der redaktionellen Berichterstattung mit Quellennachweis frei.