Deutscher Gewerkschaftsbund

PM 128 - 22.07.2010

Betriebsratswahlen 2010: Mehr Frauen in die Betriebsräte gewählt

Mit den Zwischenergebnissen der Betriebsratswahlen 2010 ist der DGB zufrieden. „Besonders positiv ist Wahlbeteiligung auf hohem Niveau, die Zunahme weiblicher Betriebsratsmitglieder und das Abschneiden der DGB-Gewerkschaften bei den Wahlen“, sagte DGB-Vorstandsmitglied Dietmar Hexel am Donnerstag in Berlin.

„Die Belegschaften haben ihren gewerkschaftlichen Vertretern den Rücken gestärkt. Betriebsräte waren die wirklichen Krisenmanager im letzten Jahr. Die Beschäftigten haben das belohnt. “

Die Zwischenauswertung der Betriebsratswahlen durch ein von der Hans-Böckler-Stiftung gefördertes Forschungsprojekt zeigt folgende Trends: Mit einem Anstieg der Wahlbeteiligung von 79,57 Prozent in 2002 auf 81,12 Prozent in diesem Jahr verstetigte sich das große Interesse an den Betriebsratswahlen. Auch die Entwicklung des Frauenanteils entwickelte sich positiv: 24,78 Prozent der Betriebsratmitglieder sind weiblich. Damit wuchs ihr Anteil abermals leicht um 0,4%. Der größte Anstieg wurde im Wahljahr 2002 verzeichnet, als sich der Frauenanteil in den Betriebsräten um 2,5% gegenüber 1998 erhöhte.

„Dass mehr Frauen in die Betriebsräte gewählt wurden, freut uns. 2001 wurde im Betriebsverfassungsgesetz eine ,Minderheitengeschlechterquote’ verankert. Das hat geholfen, qualifizierte Frauen für eine Kandidatur zu gewinnen“, unterstrich Hexel.

Diese Erfahrungen könnten auch bei der Besetzung der Aufsichtsräte wichtig sein.  Während in den Aufsichtsräten der börsennotierten Unternehmen der Frauenanteil auf Arbeitnehmerseite bei 19,3 Prozent liegt, sind in denselben Unternehmen nur 4,2 Prozent der von der Kapitalseite entsandten Aufsichträte Frauen. „Da haben die Anteilseigner und Vorstände noch viel zu tun“, betonte Hexel. „Im Aktiengesetz sollte wie im Betriebsverfassungsgesetz für die VertreterInnen der Kapitalseite im Aufsichtsrat eine Minderheitenquote eingeführt werden. Maßgebend dafür sollte stets der Anteil der Frauen und Männer an der Belegschaft des jeweiligen Unternehmens sein.“

Hintergrund:

Alle vier Jahre werden im Zeitraum vom 1. März bis 31. Mai in Deutschland Betriebsräte gewählt – wie auch in diesem Jahr. Seit zwölf Jahren werden im Auftrag der Hans-Böckler-Stiftung in Kooperation mit dem DGB die Entwicklungen der Betriebswahlen aus dem Datenbestand insbesondere der vier größten DGB-Gewerkschaften untersucht. Zeitnah zum Ende der regulären Wahlperiode werden erste Trendaussagen zur Verfügung gestellt. Der vorliegende Zwischenstand vom 01.06.2010 basiert auf der Auswertung der Daten aus 6.888 - von ca. 15.000 erwarteten - identischen Betrieben aus den Wahlen in den Jahren 2002, 2006 und 2010 (45%). Der Abschlussbericht des Trendreports Betriebsratswahlen 2010 wird im Spätherbst vorliegen und die Auswertung von Wahlergebnissen aus rund 35.000 Betrieben umfassen.


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