Lange Zeit war die internationale Gewerkschaftsbewegung in zwei Weltverbände gespalten. Am 1. November 2006 schlossen sich schließlich der IBFG und der WVA zum neuen Internationalen Gewerkschaftsbund (IGB) zusammen. "Wir kommen aus verschiedenen Wurzeln, jetzt sind wir ein starker Baum", sagte der damalige DGB-Vorsitzende Michael Sommer zur IGB-Gründung.
IGB
Impressionen vom Gründungskongress des Internationalen Gewerkschaftsbundes (IGB) 2006 in Wien
Am 1. November 2006 machte die internationale Gewerkschaftsbewegung einen großen Schritt nach vorne. Delegierte von mehr als 300 Gewerkschaften aus 160 Ländern gründeten in Wien den neuen Internationalen Gewerkschaftsbund (IGB).
Damit schlossen sich der reformorientierte „Internationale Bund Freier Gewerkschaften“ (IBFG) mit rund 155 Millionen Mitgliedern und der christliche „Weltverband der Arbeitnehmer“ (WVA) mit rund 26 Millionen Mitgliedern zusammen. Beide hatten sich am Vorabend aufgelöst, um den Weg für den IGB freizumachen. Weitere nationale Gewerkschaften, die bisher in keinem der beiden Weltverbände organisiert waren, stießen ebenfalls zum IGB.
Erklärtes Ziel des neuen Weltverbands mit insgesamt etwa 190 Millionen Mitgliedern war und ist, als "Global Player" für eine sozialere Gestaltung der Globalisierung einzutreten. Zur ersten Präsidentin wurde 2006 die Australische Gewerkschafterin Sharan Burrow gewählt (heute IGB-Generalsekretärin). Zum stellvertretenden Präsidenten wurde beim Gründungskongress in Wien der damalige DGB-Vorsitzende Michael Sommer gewählt, der dann von 2010 bis 2014 als IGB-Präsident amtierte. Erster IGB-Generalsekretär wurde der Brite Guy Ryder, der heute Generaldirektor der Internationalen Arbeitsorganisation ILO ist.
Der damalige DGB-Vorsitzende Michael Sommer betonte beim IGB-Gründungskongress, die Erfahrung der deutschen Einheitsgewerkschaft habe gezeigt, wie wichtig eine einheitliche Gewerkschaftsbewegung jenseits trennender ideologischer Schranken sei. Der DGB habe sich deshalb bei der Gründung des IGB besonders engagiert. "In dieser historischen Woche in Wien", sagte Michael Sommer 2006, "haben wir alle an Stärke gewonnen".