Am 14. November ist das Betriebsverfassungsgesetz 65 Jahre alt geworden. Die Diskussion um das Gesetz hatte sich über das gesamte Jahr 1952 erstreckt und Politik, Gewerkschaften und Belegschaften elektrisiert.
Friedrich-Ebert-Stiftung
Das Gesetz war ein Meilenstein für die Beschäftigten in Deutschland. 1972 und 2001 folgten zwei Novellierungen, um das Gesetz an die veränderte Arbeitswelt anzupassen.
Vorläufer der heutigen Betriebsverfassung war das Betriebsrätegesetz der Weimarer Republik. Dieses ist im Januar 1920 vom Reichstag verabschiedet worden. Am Tag der Abstimmung hatten USPD und KPD 100 000 Berliner ArbeiterInnen gegen das Gesetz vor dem Parlament mobilisiert. Aus bis heute ungeklärten Gründen eröffnete die preußische Polizei das Feuer: 42 Menschen wurden getötet, mehr als 100 verletzt. Der Historiker Axel Weipert hat 2012 in einem Aufsatz den Stand der Forschung zum „Blutbad vor dem Reichstag“ zusammengefasst.