Deutscher Gewerkschaftsbund

09.12.2015
Beamtinnen und Beamte

Gewerkschaften erkämpfen Praxisaufstieg in gehobenen Dienst

Zum Jahresende 2015 läuft der so genannte Praxisaufstieg aus, mit dem die besten berufserfahrenen Beamtinnen und Beamten in die nächsthöhere Laufbahngruppe wechseln können. Jetzt hat das Bundesinnenministerium auf Drängen der Gewerkschaften eine Anschlussregelung für den Aufstieg vom mittleren zum gehobenen Dienst angekündigt.

 

Bundesadler, "Fette Henne", im Plenarsaal des alten Bundestagsgebäudes in Bonn

DGB/Steinborn

Zunächst hatte das Bundesinnenministerium (BMI) zunächst keine Notwendigkeit für eine Fortführung des Praxisauftstiegs gesehen. Nach monatelangem Einsatz des DGB und seiner Mitgliedsgewerkschaften änderte das das Ministerium nun seine Meinung: Für das Frühjahr 2016 kündigte das BMI an, eine unbefristete Anschlussregelung für den Praxisaufstieg vom mittleren in den gehobenen Dienst auf den Weg zu bringen. In diesem Laufbahnbereich fand bisher der Großteil der Praxisaufstiege statt.

Gewerkschaften werden beteiligt

Das BMI nannte als zukünftig angestrebte Voraussetzungen für einen solchen Aufstieg, dass die Kolleginnen und Kollegen das zweite Beförderungsamt erreicht haben, eine überdurchschnittliche Beurteilung vorweisen können und an einem Auswahlverfahren erfolgreich teilgenommen haben. Sie sollen voraussichtlich zwei Jahre lang in die Aufgaben der höheren Laufbahn eingeführt werden. Während dieser Zeit sollen sie über acht Monate fachtheoretisch ausgebildet werden. Am Ende soll eine Feststellungsprüfung durch den Bundespersonalausschuss stehen. Diese Voraussetzungen stehen noch unter dem Vorbehalt der weiteren Ressortabstimmung. Zu den Details der Regelungen werden die Gewerkschaften in gesondert im Frühjahr 2016 beteiligt.

Spitzenorgansationen hatten Druck gemacht

Der neuen Positionierung des BMI gingen zahlreiche Diskussionen und Stellungnahmen des DGB und seiner Mitgliedsgewerkschaften des öffentlichen Dienstes voraus. Zuletzt hatten die Spitzenorganisationen der Beamtengewerkschaften in einem konstruktiven beamtenrechtlichen Beteiligungsgespräch am 5. November 2015 Druck gemacht. Dabei hatte Jörg Radek, stellvertretender GdP-Vorsitzender, darauf hingewiesen, dass die Abschaffung praxisorientierter Aufstiegsformate quer zur Zielsetzung des Koalitionsvertrages läge. Angesichts der geplanten Öffnung mancher Laufbahnen des höheren Dienstes für BachelorabsolventInnen mit Berufserfahrung sei eine Abschaffung des Praxisaufstiegs nicht zu vermitteln. Klaus Weber, Bundesbeamtensekretär von ver.di, hatte gefordert, Personalentwicklung und Aufstiege stärker zu verzahnen.


Nach oben

Dieser Artikel gehört zum Dossier:

Gute Arbeit im öffentlichen Dienst

Zum Dossier

Mehr zum Thema

06.11.2015
Pra­xis­auf­stieg: In­nen­mi­nis­te­ri­um ge­sprächs­be­reit
Bundesadler, "Fette Henne", im Plenarsaal des alten Bundestagsgebäudes in Bonn
DGB/Steinborn
Zum Jahresende 2015 läuft der so genannte Praxisaufstieg aus, mit dem die besten berufserfahrenen Beamtinnen und Beamten in die nächsthöhere Laufbahngruppe wechseln können. Nach ursprünglichem Zögern signalisiert das Bundesinnenministerium jetzt Gesprächsbereitschaft für eine Verlängerung.
weiterlesen …

Weitere Themen

1. Mai 2024: Mehr Lohn, mehr Frei­zeit, mehr Si­cher­heit
1. Mai 2024. Mehr Lohn. Mehr Freizeit. Mehr Sicherheit.
DGB
Tag der Arbeit, Maifeiertag oder Kampftag der Arbeiterbewegung: Am 1. Mai rufen wir Gewerkschaften zu bundesweiten Kundgebungen auf. 2024 steht der 1. Mai unter dem Motto „Mehr Lohn, mehr Freizeit, mehr Sicherheit". Das sind unsere 3 Kernversprechen. Wir geben Antworten auf die zunehmende Verunsicherung in der Gesellschaft.
weiterlesen …

#Ta­rif­wen­de: Jetz­t!
Infografik mit Kampagnenclaim "Eintreten für die Tarifwende" auf roten Untergrund mit weißen Pfeil, der leicht nach oben zeigt.
DGB
Immer weniger Menschen arbeiten mit Tarifvertrag. Die Tarifbindung sinkt. Dadurch haben Beschäftigte viele Nachteile: weniger Geld und weniger Sicherheit. Wir sagen dieser Entwicklung den Kampf an – zusammen mit unseren Gewerkschaften – und starten für dich und mit dir die Kampagne #Tarifwende!
weiterlesen …

Die ge­setz­li­che Ren­te gibt Si­cher­heit
Frau hält Tafel mit Schriftzug "Rente"
DGB/Bjoern Wylezich/123rf.com
Die gesetzliche Rente gibt den Beschäftigten Sicherheit. Deswegen begrüßt der DGB die Entscheidung der Bundesregierung, das Rentenniveau bis 2039 festzuschreiben. Die Deckelung der Rentenzuschüsse sowie die Aktienrente sieht der DGB kritisch.
weiterlesen …

Der So­zi­al­staat schützt Be­schäf­tig­te: Kei­ne Kür­zun­gen, kei­ne Ein­schnit­te
Zwei Miniaturfiguren Bauarbeiter und mehrere Stapel Münzen
DGB/Hyejin Kang/123rf.com
Bei Krankheit, im Alter, bei Arbeitslosigkeit: Die Sozialversicherungen sind ein Sicherheitsnetz für Beschäftigte. Den Sozialstaat abzubauen, um die Wirtschaft anzukurbeln, ist der völlig falsche Weg. Menschen brauchen nicht weniger, sondern mehr Schutz in der Arbeitswelt – gerade jetzt.
weiterlesen …

ein­blick - DGB-In­fo­ser­vice kos­ten­los abon­nie­ren
einblick DGB-Infoservice hier abonnieren
DGB/einblick
Mehr online, neues Layout und schnellere Infos – mit einem überarbeiteten Konzept bietet der DGB-Infoservice einblick seinen Leserinnen und Lesern umfassende News aus DGB und Gewerkschaften. Hier können Sie den wöchentlichen E-Mail-Newsletter einblick abonnieren.
zur Webseite …

RSS-Feed

Subscribe to RSS feed
Abonnieren Sie die Pressemeldungen des DGB-Bundesvorstandes.
Kon­takt Pres­se­stel­le
DGB-Bundesvorstand Abteilung Kommunikation und Öffentlichkeitsarbeit Keithstraße 1, 10787 Berlin Telefon:030.24 060-211 E-Mail: presse.bvv@dgb.de
weiterlesen …

Pressefotos DGB GBV

Hier finden Sie die aktuellen Pressefotos des Geschäftsführenden DGB-Bundesvorstandes zum Download. Abdruck in Printmedien und Veröffentlichung im Internet sind im Rahmen der redaktionellen Berichterstattung mit Quellennachweis frei.