Deutscher Gewerkschaftsbund

05.03.2024
Zum Rentenpaket II der Bundesregierung

Die gesetzliche Rente gibt Sicherheit

Die gesetzliche Rente gibt den Beschäftigten Sicherheit. Deswegen begrüßt der DGB die Entscheidung der Bundesregierung, das Rentenniveau bis 2039 festzuschreiben. Die Deckelung der Rentenzuschüsse sowie die Aktienrente sieht der DGB kritisch.

Für den DGB ist klar: Im Alter brauchen Menschen eine Rente, die zum Leben reicht. Die heute von der Bundesregierung vorgestellten Vorschläge zum Rentenpaket II gehen aus Sicht des DGB in die richtige Richtung. Darin wird das Rentenniveau bis 2039 bei 48 Prozent stabilisiert. Ein wichtiges Signal aus Sicht des DGB. "Auf die gesetzliche Rente ist Verlass – auch über 2025 hinaus. Das gibt die notwendige Sicherheit in Zeiten der Umbrüche und schafft Vertrauen in den Sozialstaat", betonte die DGB-Vorsitzende Yasmin Fahimi. Die Sicherung bei 48 Prozent sei eine Kernforderung der Gewerkschaften gewesen. Perspektivisch müsse das Rentenniveau über 2039 hinaus stabilisiert und auch wieder angehoben werden.

DGB: Renten-Kosten gemeinsam tragen!

Kritisch bewertet der DGB hingegen, dass die staatlichen Zuschüsse zur Rente gekürzt werden und die Aktienrente eingeführt wird. In einer älter werdenden Gesellschaft kostet die Rente mehr Geld. Diese Kosten sind aus Sicht des DGB gemeinsam von Beschäftigten, Arbeitgebern und dem Staat zu tragen. "Dass die Bundesregierung für vier Jahre den Zuschuss zur Rente um jährlich 1,2 Milliarden Euro kürzt, ist eine kurzsichtige Entscheidung", kritisiert die DGB-Vorsitzende.

Aktienrente: Sicher ist nur das Risiko

Die Aktienrente kommt – das kritisiert der DGB weiterhin und warnt vor den damit verbundenen Risiken. 2024 werden 12 Milliarden Euro ins „Generationenkapital“ gesteckt. Dieser Betrag wird in den Folgejahren jährlich um 3 Prozent erhöht. Bis zum Jahr 2036 soll das Generationenkapital ein Volumen von 200 Milliarden Euro erreichen und dann jährlich 10 Milliarden ausschütten. Jetzt mit 12 Milliarden Euro für die Finanzierung der Rente an die Kapitalmärkte zu gehen, sei eine Wette mit offenem Ausgang, warnte Yasmin Fahimi. Die Aktienerträge des Generationenkapitals mindern die Beiträge nur um höchstens 0,3 Prozent und das frühestens ab 2035. "Sicher ist hier nur das Risiko", so Fahimi.

Für eine gerechte Rente

Rentenniveau anheben: Das Rentenniveau bei 48 Prozent des Einkommens stabilisieren und im nächsten Schritt auf 50 Prozent des Einkommens anheben

Altersgrenzen nicht ausweiten: Das Rentenalter darf nicht weiter steigen.

Unternehmen in die Pflicht nehmen: Arbeitgeber*innen müssen sich gleichwertig an der Finanzierung der Altersvorsorge beteiligen.

Solidarisch handeln: Zusätzliche Rentenpunkte für Zeiten der Kindererziehung, Pflege von Angehörigen, Weiterbildung und Arbeitslosigkeit.

Versichertenkreis erweitern: Schrittweise alle Selbstständigen, Freiberufler*innen und z.B. Abgeordnete in die gesetzliche Rentenversicherung einbeziehen.


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Bericht zur Rentenpolitik

Neue Si­cher­heit für al­le Ge­ne­ra­tio­nen
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DGB/Mark Bowden/123rf.com
Für eine gute Rente braucht es eine hohe Erwerbsbeteiligung, gute Entgelte, gesunde Arbeitsbedingungen und sichere Übergänge vom Erwerbsleben in die Rente. Der vorliegende Bericht umfasst nicht nur unsere Position für eine gute Rente, sondern auch viele gute Argumente, warum sie notwendig, gerecht und finanzierbar ist.
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Rentenpolitik aktuell

Rentenpolitik
Wei­te­re Ver­bes­se­run­gen bei der Ren­te nö­tig
Älteres Paar schaut aus dem Fenster
DGB/marina113/123rf.com
In 2022 gab es Verbesserungen bei der Rente, aber auch kleine Rückschritte auf dem Weg zu einem stabilen und angehobenen Rentenniveau. In 2023 geht es nun darum das Rentenniveau dauerhaft zu stabilisieren und Rentenkürzungen zu verhindern.
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