Rückenansicht einer Frau mit schwarzen langen Haaren, die mit anderen Personen in einem Park in einem Kreis steht. Alle halten sich an den Händen und stecken die Arme nach oben.

Gewerkschaften für
Demokratie

Wir zeigen, warum Demokratie so wichtig ist, damit unsere Gesellschaft zusammenhält.

Wir brauchen mehr Demokratie am Arbeitsplatz, in Wirtschaft und Gesellschaft

Für uns Gewerkschaften ist Demokratie das Fundament von Arbeit, Wirtschaft und Zusammenleben. “Bürger, nicht Untertan” wolle man sein – so lautet ein berühmtes Zitat von Hans Böckler, dem ersten Vorsitzenden des Deutschen Gewerkschaftsbundes. 

Kurz erklärt: Das Thema Demokratie

  • Wir als DGB stehen an vorderster Front im Kampf gegen Hetze, Diskriminierung und antidemokratische Kräfte, um die Demokratie zu schützen und zu stärken.
  • Wir und unsere Mitgliedsgewerkschaften setzen uns entschieden für mehr Mitbestimmungsrechte und mehr demokratische Teilhabe sowohl am Arbeitsplatz als auch in der gesamten Wirtschaft ein.
  • Eine starke Arbeitnehmervertretung und Mitbestimmung am Arbeitsplatz sind essenziell für die Förderung und Erhaltung demokratischer Werte.

Gewerkschaften sind eine der größten Demokratiebewegungen der Welt. Gewerkschaften setzen sich für mehr Mitbestimmung in den Betrieben und Unternehmen ein und verhandeln mit den Arbeitgebern über Tarifverträge. Auch intern ist ihre Arbeit demokratisch organisiert. Von der Basis bis zu den Vorständen wird der Kurs durch die Mitglieder festgelegt. So finden in der Regel alle vier Jahre DGB-Bundeskongresse statt, auf denen die zentralen politischen Ziele diskutiert und beschlossen werden. Nach dem gleichen Prinzip wird die Arbeit in den DGB-Mitgliedsgewerkschaften gelebt. 

Unser Vorschlag als DGB an dich: Komm mit uns ins Gespräch. Sprich mit uns über deine Themen: Was bewegt dich? Wo siehst du Probleme, wie können Lösungen aussehen? Deine Meinung ist uns wichtig. In den Gewerkschaften können alle mitmachen. Direkt vor Ort, in einem Gewerkschaftshaus in deiner Nähe oder bei Demonstrationen wie etwa am 1. Mai.

Demokratie leben und wählen gehen

Europawahl

Am 9. Juni 2024 ist Europawahl. Dann können knapp 350 Millionen Wahlberechtigte aus den 27 EU-Staaten die 720 Abgeordneten für das Europäische Parlament wählen.

Europawahl

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Demokratie schützen und verteidigen

Wir als Deutscher Gewerkschaftsbund und unsere Gewerkschaften sind demokratisch organisiert. Es gilt das Prinzip der Einheitsgewerkschaft. Unabhängig von der eigenen parteipolitischen Haltung können alle Menschen mitmachen. Respekt vor anderen Meinungen ist uns sehr wichtig und Voraussetzung für eine funktionierende Demokratie. 

Gewerkschaften schützen Demokratie vor menschenverachtenden Kräften. Die dunkelsten Stunden der deutschen Geschichte sind uns weiterhin Auftrag. Aktuell stehen weltweit Demokratien unter Druck. 

Wir als DGB und unsere Mitgliedsgewerkschaften rufen immer wieder dazu auf, für Demokratie und gegen das braune Gedankengut auf die Straße zu gehen. Aktuelle Demonstrationen und Kundgebungen mit Beteiligung des DGB findet ihr auf unserer Überblicksseite.

Der DGB ist auch Mitglied in Bündnissen für eine starke Demokratie

Mitmachen: Termine und Demos gegen Rechtsextremismus

Demokratie am Arbeitsplatz und in der Wirtschaft durch die Gewerkschaften

Nach dem zweiten Weltkrieg haben die Gewerkschaften dafür gesorgt, dass es endlich mehr Demokratie am Arbeitsplatz und in der Wirtschaft gibt und Beschäftigte nicht zu Zaungästen wirtschaftlichen Reichtums verbannt werden, sondern daran teilhaben. 

Bis dahin galt dieses Prinzip nicht. Die Unternehmer hatten ganz alleine das Sagen. Auch die Revolution von 1918/1919 hat daran nur wenig geändert. Erst nach dem zweiten Weltkrieg gab es die Chance auf mehr Mitbestimmung in der Arbeitswelt. Der erste DGB-Vorsitzende Hans Böckler gab vor: „Bürger, nicht Untertanen wollen wir sein! Wollen mitraten, mittaten und mitverantworten in allen wichtigen Dingen des Lebens der Gemeinschaft.“ 

In den folgenden Jahrzehnten haben Gewerkschaften und wir als DGB beharrlich für viele Gesetze gekämpft, die für mehr Mitbestimmung gesorgt haben, dazu gehören unter anderem die Montanmitbestimmung, das Betriebsverfassungsgesetz oder die Unternehmensmitbestimmung. Fakt ist allerdings auch: All diese Gesetze müssen an die aktuellen Herausforderungen angepasst werden. Das heißt: Beschäftigte brauchen deutlich mehr Mitbestimmungsrechte, um den aktuellen Wandel sozial und klimagerecht zu gestalten.

Demokratie unter Druck

Die Krisen der vergangenen Jahre habe Spuren hinterlassen. Der Politik fällt es schwer, Entscheidungen und politische Kompromisse zu vermitteln. Die Stimmung ist zunehmend aufgeheizt. Dazu tragen auch die sozialen Netzwerke bei. Beleidigungen und Hetze sind dort mittlerweile alltäglich geworden – gerade in politischen Debatten. 

Menschen, die sich aktiv einbringen und für Themen eintreten sind besonders häufig das Opfer von gezielten Attacken. Bestimmte Gruppen radikalisieren sich im Dauerfeuer von Hetze und rechten Parolen immer mehr. Die Amokläufe von Halle und Hanau zeigen, welche grauenhaften Folgen diese Propaganda hat.

Diese Entwicklung lehrt uns vor dem Hintergrund der deutschen Geschichte im 20. Jahrhundert, dass Demokratie nicht ein für alle Mal gegeben ist, sondern immer wieder verteidigt werden muss. Die Vergangenheit ist den Gewerkschaften Ansporn, gegen jede Form von Hetze aufzustehen und für die Demokratie zu kämpfen. So hat der DGB mit vielen anderen Organisationen über Wochen zu unzähligen Demonstrationen für die Demokratie aufgerufen. Auslöser war ein Medienbericht über rechtsextreme Pläne, Millionen Menschen aus Deutschland zu deportieren. 

AFD - Feind der Beschäftigten

Eine Partei der "kleinen Leute" will die AfD sein, gar eine "Arbeiterpartei". Doch sie vertritt in vielen Politikbereichen nicht die Interessen der Beschäftigten – oder hat schlicht keine Konzepte und Lösungen für sie.

Demokratie am Arbeitsplatz

Demokratie darf auch nicht vor dem Werktor enden. Wir setzen uns für mehr Mitbestimmung in den Betrieben und Unternehmen ein – auch und vor allem in Zeiten des Wandels. 

Gewerkschaften sind Schützerinnen der Demokratie!
DGB-Vorsitzende Yasmin Fahimi

Wer an seinem Arbeitsplatz eine starke Arbeitnehmervertretung hat, erlebt Demokratie. Da, wo Betriebsräte die Möglichkeiten haben, etwas zu verändern, sind Beschäftigte zufrieden mit ihrem Betriebsrat, wir sehen mehr gute Arbeit und weniger demokratiefeindliche Einstellungen. 

Das Betriebsverfassungsgesetz sichert Beschäftigten zu, dass sie in ihren Betrieben mitbestimmen dürfen. Dort, wo mehr als 5 Personen arbeiten, darf ein Betriebsrat gewählt werden. Viele Arbeitgeber haben verstanden, dass es für sie von Vorteil ist, wenn ihre Mitarbeiter*innen sich einbringen und mitbestimmen dürfen. Studien belegen die vielen positiven Effekte der betrieblichen Demokratie: Wenn es einen Betriebsrat gibt, sind Aspekte wie Lohn und Gehalt, Überstunden, Teilzeit und mobiles Arbeiten häufig klar geregelt. 

Von zentraler Bedeutung ist die Betriebsratswahl. Diese muss frei und geschützt sein. Auch wenn die betriebliche Mitbestimmung in vielen Unternehmen akzeptiert ist, gibt es einige Arbeitgeber, die die Betriebsratswahlen bekämpfen. Sie setzen Kandidat*innen unter Druck oder gehen juristisch gegen sie vor. Aus Sicht des DGB müssen Betriebsratswahlen besser geschützt werden. Das Union Busting – also der Kampf gegen die Gründung von Betriebsräten – muss härter verfolgt werden. 

Gewerkschaften und Betriebe als Orte der Demokratie für alle, unabhängig vom Pass

Rund ein Fünftel der Menschen in Deutschland hat einen Migrationshintergrund. Viele leben und arbeiten seit Jahrzehnten in Deutschland ohne deutschen Pass. Sehr häufig sind die Betriebsratswahlen die einzige Form, wie sie sich demokratisch beteiligen können. Wie groß die Beteiligung von Menschen mit ausländischen Wurzeln in den Gewerkschaften ist, zeigt eine Studie. Die Befragung der IG Metall von 2017 ergab, dass 21,7 % der IG Metall-Mitglieder einen Migrationshintergrund haben. Bei den Mitgliedern im Betrieb liegt der Anteil mit 24,4 % sogar höher. Damit ist die IG Metall mit knapp 500.000 Mitgliedern mit Migrationshintergrund die größte politische Organisation in Deutschland, in der Menschen mit Migrationshintergrund ihre Interessen vertreten und sich einbringen können – und somit ein wichtiger Motor für die Integration von Menschen in Deutschland.

Demokratie braucht Bildung

„Ich glaube, dass Bildung unter unseren Verhältnissen deshalb eine existentielle Notwendigkeit hat, weil Demokratie die einzige Staatsform ist, die gelernt werden muss.“, so der Sozialphilosoph Oskar Negt.

Die gewerkschaftliche Bildungsarbeit verfolgt diesen Ansatz konsequent. Demokratiebildung gehört neben vielen anderen gewerkschaftlichen Themen zu den Säulen der Bildungsprogramme. Meinungsfreiheit, Demokratie, Rechtsextremismus, Teilhabe, Integration sind nur einige Schwerpunkte von Seminaren und Workshops, die auch 2024 von Beschäftigten belegt werden können.

Beispielhafte Initiativen, Preise und Engagement für Demokratie

Die Gewerkschaften fördern mit viel Engagement die Demokratie. Neben den Bildungsprogrammen werden auch Auszeichnungen und Preise vergeben, wie etwa der 1986 gegründete Verein „Mach meinen Kumpel nicht an“, der zu den ältesten antirassistischen Organisationen in Deutschland gehört. Die gewerkschaftliche Initiative steht für Engagement gegen Fremdenfeindlichkeit, Rassismus und Rechtsextremismus. Seit 2005 zeichnet der Wettbewerb „Die gelbe Hand“ beispielhafte Initiativen und Beiträge gegen Ausgrenzung, Rassismus und für die Gleichberechtigung in der Arbeitswelt aus. Jährlich werden Berufsschulklassen, Jugend- und Auszubildendenvertretungen oder Projekte ausgezeichnet. 

Der DGB-Bezirk Berlin-Brandenburg gründete ein Bündnis, das seit mehr als 30 Jahren „Das Band für Mut und Verständigung“ vergibt. Seit dem Jahr 2006 vergibt das Bündnis außerdem den Sonderpreis. Diese Auszeichnungen werden für außerordentliches Engagement vor allem junger Menschen und Initiativen im Bereich der interkulturellen Arbeit und Verständigung vergeben, die in ihrer Vorbildfunktion andere Menschen motivieren und bestärken können, sich aktiv gegen Rassismus und für ein friedliches Miteinander einzusetzen.

Zusammen für Demokratie. Im Bund. Vor Ort. Für Alle.

Nahaufnahme vom den 3 Händen, die sich halten.

Sozialstaat

Bei Krankheit, im Alter, bei Arbeitslosigkeit: Sozialversicherungen sind das Sicherheitsnetz. Wir Gewerkschaften wollen einen aktiven Sozialstaat.

Gerechtigkeit

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Gerechter Klimaschutz

Das Klima und seine Auswirkungen auf Arbeit und Leben gehen uns alle an. Für mehr Gerechtigkeit in der Klimapolitik.

Gerechtigkeit

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Foto von Menschenmenge und wehenden bunten DGB-Regenbogenflaggen während des Christopher-Street-Days 2019 in Landshut

Vielfalt

Wir als DGB stehen für Vielfalt und setzen uns für alle Beschäftigten ein – unabhängig von Alter, Herkunft, Geschlecht oder Religion. Vielfalt ist die Grundlage, wenn man in einem Land leben will, in dem Freiheit und Demokratie gleichberechtigt sind.

Gerechtigkeit

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