Deutscher Gewerkschaftsbund

22.02.2016
#DontTouchMySchengen

Europäische Arbeitnehmer: Schengen muss bleiben

Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer in Europa würden von Grenzschließungen hart getroffen. Ohne das Schengener Abkommen, das freien Grenzverkehr zwischen vielen Ländern garantiert, wären soziale Errungenschaften und auch Jobs in Gefahr.

VIDEO: Unter dem Titel "Our Schengen, our social rights" zeigt die Arbeitnehmergruppe im Europäischen Wirtschafts- und Sozialausschuss, was das Ende des Schengener Abkommens unter anderem bedeuten könnte.

Stau an der Grenzkontrolle statt freie Fahrt ins Nachbarland. Und leere Regale in den Supermärkten, weil die Transport-Fahrzeuge mit Waren an den Grenzposten festhängen – mit deutlichen Bildern zeigt die Arbeitnehmergruppe im Europäischen Wirtschafts- und Sozialausschuss (EWSA) in einem Video, was ein mögliches Ende des Schengener Abkommens bedeuten könnte.

Aus für Schengen würde Rechte der Arbeitnehmer "dramatisch einschränken"

DGB-Europaexpertin Gabriele Bischoff erklärt dazu im Rahmen einer Aktion der Europäischen Bewegung Deutschlands: "Mehr als 1,1 Millionen EU-BürgerInnen – insbesondere in den Grenzregionen – pendeln täglich zwischen zwei Mitgliedstaaten, weil sie in einem Land leben und in dem Nachbarland arbeiten." Das Aus für das Schengener Abkommen würde genau das gefährden. "Wenn Schengen länger oder gar dauerhaft außer Kraft gesetzt, und das Recht auf Freizügigkeit und Nichtdiskriminierung durchlöchert wird, schränkt dies die Rechte der Arbeitnehmer dramatisch ein", so Bischoff weiter. Bischoff ist beim DGB-Bundesvorstand Beauftragte für den Europäischen Gewerkschaftsbund, den EWSA und EU-Reform. Außerdem ist sie Präsidentin der Arbeitnehmergruppe im EWSA. Die EWSA-Arbeitnehmergruppe hatte sich bereits Anfang Februar auf einer Koneferenz mit dem Titel "Freizügigkeit und Schengen - Arbeitnehmerrechte verteidigen" für den Erhalt des Schengener Abkommens stark gemacht.

#DontTouchMySchengen

#DontTouchMySchengen, denn ein Ende von Schengen könnte Millionen Jobs kosten

Mit dem Hashtag #DontTouchMySchengen zeigen derzeit viele Menschen in den sozialen Netzwerken, dass sie gegen neue Grenzschließungen und -kontrollen in Europa sind und die Freizügigkeit, die ihnen das Schengener Abkommen bietet, behalten möchten. Zurecht: Denn auch der DGB-Vorsitzende Reiner Hoffmann warnte am Wochenende in der Rheinischen Post: "Bis vor ein paar Monaten hätte ich ein Scheitern des Schengen-Abkommens noch für illusorisch gehalten. Inzwischen sind wir gar nicht mehr so weit davon entfernt. Und das würde Millionen Arbeitsplätze gefährden."

Schengen Social Media

DGB


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