Deutscher Gewerkschaftsbund

18.05.2016

Buntenbach: Wir können uns ein stabiles Rentenniveau leisten

Der DGB hat Forderungen der Arbeitgeber nach  einem weiter sinkenden Renteniveau und längeren Lebensarbeitszeiten scharf zurückgewiesen. Die Talfahrt des Renten-Niveaus müsse dringend gestoppt werden, sagte DGB-Vorstandsmitglied Annelie Buntenbach. Stattdessen müssten die Beiträge jetzt in kleinen Schritten angehoben werden, um Altersarmut künftiger Generationen zu verhindern.

Ältere Frau mit Rollator

DGB/Simone M. Neumann

Zur Stabilisierung des Rentenniveaus sagte Annelie Buntenbach:

"Es war eine falsche politische Entscheidung, das Rentenniveau abzusenken. Inzwischen hat sich mehr als deutlich gezeigt, dass der entstehenden Renten-Lücke mit privater Vorsorge nicht hinterher gespart werden kann. Deshalb muss die Talfahrt des Rentenniveaus dringend gestoppt werden. Das ist selbst im Rahmen des von der Politik gesetzten Beitragssatzes von bis zu 22 Prozent bis 2030 möglich. Dafür müssten die Beiträge lediglich innerhalb dieses Rahmens früher angehoben werden als sowieso vorgesehen.

120 Euro mehr für den Durchschnittsrentner bis 2029 sind möglich

Würde der Beitragssatz jetzt frühzeitig und vorausschauend in kleinen Schritten angehoben, würde das zwar im Ergebnis für die Beschäftigten im Jahr 2029 im Durchschnitt 11 Euro mehr Kosten im Monat bedeuten. Im Gegenzug bekäme aber der so genannte Eckrentner 2029 dann 120 Euro mehr Rente pro Monat – bei einem Rentenniveau von 47,5 Prozent. Auch dann, wenn die Politik nicht mit der Stabilisierung des Rentenniveaus vorsorgt, müssen die Beiträge ab 2020/21 steigen. Nur ständen dieser Beitragserhöhung dann keine Leistungsverbesserungen mehr gegenüber. 120 Euro Rentenanspruch verloren - ein schlechtes Geschäft.

Künftige Senioren-Generationen würden vor Armut bewahrt

Wir können uns also mindestens ein stabiles Rentenniveau "leisten". Viele künftige Senioren-Generationen würden so vor Armut und einem entwürdigenden Bittsteller-Dasein bewahrt. Bei den Kosten einer solchen Renten-Reform geht es nämlich nicht nur allein und kurzsichtig um Arbeitskosten. Es geht auch um mittel- und langfristige Folgekosten - für die Betroffenen und das Sozialsystem - wenn wir das Rentenniveau nicht stabilisieren. Das mag viele Arbeitgeber heute nicht interessieren, die Steuer- und Beitragszahler sowie die politisch Verantwortlichen sollten es aber in ihre Kosten-Nutzen-Rechnung einbeziehen."


Nach oben

Weitere Themen

1. Mai 2024: Mehr Lohn, mehr Frei­zeit, mehr Si­cher­heit
1. Mai 2024. Mehr Lohn. Mehr Freizeit. Mehr Sicherheit.
DGB
Tag der Arbeit, Maifeiertag, Kampftag der Arbeiterbewegung: Am 1. Mai 2024 haben DGB und Gewerkschaften zu bundesweiten Kundgebungen aufgerufen. 330.000 Menschen waren bei 450 Veranstaltungen dabei. Unser Motto in diesem Jahr: "Mehr Lohn, mehr Freizeit, mehr Sicherheit".
weiterlesen …

#Ta­rif­wen­de: Jetz­t!
Infografik mit Kampagnenclaim "Eintreten für die Tarifwende" auf roten Untergrund mit weißen Pfeil, der leicht nach oben zeigt.
DGB
Immer weniger Menschen arbeiten mit Tarifvertrag. Die Tarifbindung sinkt. Dadurch haben Beschäftigte viele Nachteile: weniger Geld und weniger Sicherheit. Wir sagen dieser Entwicklung den Kampf an – zusammen mit unseren Gewerkschaften – und starten für dich und mit dir die Kampagne #Tarifwende!
weiterlesen …

Die ge­setz­li­che Ren­te gibt Si­cher­heit
Frau hält Tafel mit Schriftzug "Rente"
DGB/Bjoern Wylezich/123rf.com
Die gesetzliche Rente gibt den Beschäftigten Sicherheit. Deswegen begrüßt der DGB die Entscheidung der Bundesregierung, das Rentenniveau bis 2039 festzuschreiben. Die Deckelung der Rentenzuschüsse sowie die Aktienrente sieht der DGB kritisch.
weiterlesen …

Der So­zi­al­staat schützt Be­schäf­tig­te: Kei­ne Kür­zun­gen, kei­ne Ein­schnit­te
Zwei Miniaturfiguren Bauarbeiter und mehrere Stapel Münzen
DGB/Hyejin Kang/123rf.com
Bei Krankheit, im Alter, bei Arbeitslosigkeit: Die Sozialversicherungen sind ein Sicherheitsnetz für Beschäftigte. Den Sozialstaat abzubauen, um die Wirtschaft anzukurbeln, ist der völlig falsche Weg. Menschen brauchen nicht weniger, sondern mehr Schutz in der Arbeitswelt – gerade jetzt.
weiterlesen …

ein­blick - DGB-In­fo­ser­vice kos­ten­los abon­nie­ren
einblick DGB-Infoservice hier abonnieren
DGB/einblick
Mehr online, neues Layout und schnellere Infos – mit einem überarbeiteten Konzept bietet der DGB-Infoservice einblick seinen Leserinnen und Lesern umfassende News aus DGB und Gewerkschaften. Hier können Sie den wöchentlichen E-Mail-Newsletter einblick abonnieren.
zur Webseite …