Nach wie vor ist der Anteil von Schwarzarbeit besonders in Privathaushalten sehr hoch. Schätzungen gehen davon aus, dass sich der Anteil zwischen 80 und 90 Prozent bewegt.
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Erhebliche Potenziale können durch die Förderung der Beschäftigung in Privathaushalten erschlossen werden. Der DGB wird dazu konkrete Vorschläge vorlegen.
In 8 von 10 Haushalten findet Schwarzarbeit statt. Das bedeutet, dass von insgesamt 3,8 Millionen Haushalten (Nachfrage auf Grund der demografischen Entwicklung ständig steigend) 3 Millionen Dienstleistungen über Schwarzarbeit nutzen.
Die Zahl der in Schwarzarbeit Tätigen ist mit mehr als 1 Million deutlich niedriger, weil davon auszugehen ist, dass Beschäftigte oftmals in zwei oder drei Haushalten tätig sind. Der Anteil der Menschen in Schwarzarbeit - überwiegend Frauen - ist damit erheblich höher als der Anteil regulär Beschäftigter.
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Haushaltshilfen haben oftmals einen Minijob oder beziehen Transferleistungen und wollen durch Schwarzarbeit die Zahlung von Steuern und Sozialversicherungsbeiträgen sowie die Anrechnung auf Transferleistungen vermeiden.
Problem ist dabei: Die Beschäftigung ist oft nicht sozialversichert, und bei Unfällen und Haftungsschäden liegt das Risiko allein bei den Beschäftigten. Geringe Löhne und fehlende Rentenversicherung sind die Hauptursachen für spätere Altersarmut.
Die Auftraggeber sind daran interessiert, die Kosten möglichst gering zu halten, und lassen sich daher auf das kostengünstigere Angebot der Schwarzarbeit gegenüber dem Angebot von legalen Dienstleistern ein.
Häufig können sich Haushalte legale Unterstützung aus Kostengründen nicht leisten. Die z.T. hohe Preisdifferenz zwischen Schwarzarbeit und legaler Beschäftigung macht Schwarzarbeit „attraktiv“. Die aktuelle Regelung zur steuerlichen Entlastung der Haushalte ist für viele Haushalte nicht hilfreich, weil sie nur eintritt, wenn überhaupt Einkommenssteuern gezahlt und Entlastungen geltend gemacht werden können. Außerdem können sie erst im Nachgang zum Bedarf an Unterstützungsleistungen geltend gemacht werden; der Haushalt muss also immer in Vorleistung gehen.
Privathaushalte vermeiden Dienstleistungsbetriebe, weil sie selbst die Bedingungen, zu denen ihre Haushaltshilfen beschäftigt werden, aushandeln wollen.
Die Angebote sind in der Regel billiger, da keine Kosten für zwischengeschaltete Dienstleistungsunternehmen anfallen.
Hinzu kommt, dass in vielen Regionen kein ausreichendes Angebot über Dienstleistungsbetriebe zur Verfügung steht.
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