Der DGB-Vorsitzende Reiner Hoffmann hat bei seiner diesjährigen DGB-Sommertour Station in Berlin und Brandenburg gemacht. Vor Ort wollte Hoffmann in Gesprächen mit Politik, Betriebsräten und den Beschäftigten wissen: Vor welchen Herausforderungen steht die Arbeitswelt in Corona-Zeiten, wie geht's weiter - und wo stecken Potenziale für die Arbeit der Zukunft?
Verfolgen können Sie die Sommertour 2020 des DGB-Vorsitzenden Reiner Hoffmann ab dem 12. August 2020 auch bei Twitter und in unserer Instagram-Story.
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Hoffmann ist auf seiner Sommertour vom 12. bis zum 14. August 2020 in Berlin und Brandenburg unterwegs und besucht Betriebe aus den unterschiedlichsten Branchen. Auch Gespräche mit polnischen Gewerkschafterinnen und Gewerkschaftern sind geplant.
"Die beste Werbung für Fachkräfte sind gute Arbeitsbedingungen. Tarifbindung gehört dazu", sagte Ministerpräsident Woidke beim Besuch der DHL-Paketzustellbasis. Und das ist in diesem Betrieb der Fall. "Auch die Beschäftigten der Logistikbranche gehörten in der Corona-Krise zu den ‚Heldinnen und Helden der Arbeit‘", so der DGB-Vorsitzende Reiner Hoffmann. "Gut, dass hier tarifgebunden und mitbestimmt gearbeitet wird. Wo tarifgebunden gearbeitet wird, sind Arbeitsbedingungen deutlich besser."
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Langfristiges Ziel beim Triebwerkehersteller ist das emissionsfreie Fliegen. Soweit ist die Entwicklung zwar noch nicht, aber mit nachhaltigen Kraftstoffen und neuen Technologien erprobt die Branche bereits Möglichkeiten der Emissionsreduktion. Natürlich ist auch MTU von der Corona-Krise nicht unberührt geblieben. Deswegen wurde in den Gesprächen in Ludwigsfelde klar: insgesamt 24 Monate Laufzeit für eine corona-gerechte Kurzarbeitergeld-Regelung wären wichtig, um betriebsbedingte Kündigungen zu vermeiden. Bei MTU gibt es aktuell 12 Auszubildende. Denn klar ist: Eine gute Qualifikation ist in dieser Branche besonders wichtig - deswegen müssen Azubis auch in der Krise übernommen und gehalten werden, sonst fehlen Fachkräfte, wenn die Krise vorbei ist.
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In Cottbus werden ältere Loks von grundauf erneuert und wieder für die Schiene fit gemacht. Das ist zum einen günstiger als die Verschrottung alter und Anschaffung neuer Loks - und vor allem nachhaltiger. Es gab Zeiten, da war eine Schließung des Standorts der DB-Fahrzeuginstandhaltung in Cottbus im Gespräch. Jetzt sieht es anders aus: Aktuell wird ein deutlicher Ausbau des Werks geplant - mit Hunderten neuen Arbeitsplätzen. Das wäre Cottbus und die Lausitz besonders wichtig: Nach dem Beschluss zum Kohleausstieg wäre der Ausbau ein echtes Signal für einen positiven Strukturwandel in der Region. Und wenn so zudem noch Arbeitsplätze im Bereich nachhaltiger, klimafreundlicher Mobilität entstehen, ist das eine echte Win-win-Situation. "Die Lausitz ist massiv vom Strukturwandel betroffen", sagte der DGB-Vorsitzende Reiner Hoffmann in Cottbus. Deswegen müsse es jetzt darum gehen, neue Industriearbeitsplätze in der Region zu schaffen und zu halten. Dafür setzt sich auch der Betriebsrat der DB Fahrzeuginstandhaltung massiv ein. Das sein ein Beispiel dafür, wie wichtig das Engagement von betrieblicher Interessenvertretung im Zusammenspiel mit Industriepolitik sei, "damit der Strukturwandel im Interesse der Menschen gelingt", so Hoffmann.
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Nach einer aktuellen Umfrage bangen rund 60 Prozent der Betriebe im Gastgewerbe um ihre Existenz. Der NGG-Vorsitzende Guido Zeitler hat deshalb in einem Interview mit der Rheinischen Post betont: Die Situation vieler Köchinnen und Restaurantfachleute sei inzwischen dramatisch. "In ihrer Branche sind die Löhne ohnehin zu niedrig, mit Kurzarbeitergeld kommen sie kaum über die Runden. Deshalb muss das Kurzarbeitergeld dringend aufgestockt werden. Wenigstens müssen aber die bestehenden Kurzarbeitergeld-Regelungen verlängert werden."
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Arcelor Mittal Eisenhüttenstadt gehört heute mit rund 2.500 Mitarbeitern zu einem der größten Arbeitgeber in Ostbrandenburg und mit einem Jahresumsatz von etwa 1,3 Milliarden Euro zu einen der wichtigsten industriellen Entwicklungskerne im Land Brandenburg. Mit 190 Ausbildungsplätzen ist das Unternehmen außerdem einer der größte Ausbildungsträger der Region.
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"Die Corona-Krise hat die prekären Arbeitsbedingungen der Beschäftigten ans Licht gebracht - und weiter verschärft", erklärte Philipp Schwertmann von ARBEIT & LEBEN beim Gespräch. Ein Beispiel: Per Video war auch eine polnische Arbeitnehmerin zugeschaltet, die in Deutschland in der häuslichen Pflege arbeitet. Sie berichtet von fehlende Ruhezeiten, keinerlei Freizeit und extremem Druck der privaten Agentur, von der sie vermittelt wurde.
Per Video zugeschaltet zum Gespräch [Hinweis: für den Tweet unkenntlich gemacht]: eine polnische Beschäftigte, die in 🇩🇪 in der häuslichen Pflege arbeitet. Sie berichtet von fehlende Ruhezeiten, keinerlei Freizeit und extremem Druck des Arbeitgebers. #DGBSommertour 3/4 pic.twitter.com/8dvvfy9Xo4
— DGB-Bundesvorstand (@dgb_news) August 13, 2020
Solche Beispiele würden zeigen, dass grenzüberschreitend tätige Beschäftigte teils "unter miserablen Bedingungen beschäftigt werden", so der DGB-Vorsitzende Reiner Hoffmann. "Hier brauchen wir dringend Abhilfe. Und das DGB-Projekt 'Faire Mobilität' leistet hierfür einen ganz tollen Beitrag", so Hoffmann. Das Engagement des DGB - auch für grenzüberschreitend tätige Beschäftigte - werde nicht nachlassen. "Wir müssen für die Menschen, die hier unter schwierigsten, zum Teil unter ausbeuterischen Bedingungen tätig sind, unsere Hilfe anbieten."
Zum Start des 3. Tags der #DGBSommertour ist der DGB-Vorsitzende Reiner Hoffmann mit @derInnensenator Andreas Geisel zu Gast bei der Polizeiakademie Berlin. Die Ausbildungsstätte wurde baulich und organisatorisch in den vergangenen Jahren deutlich modernisiert. pic.twitter.com/P6qX2E0DFB
— DGB-Bundesvorstand (@dgb_news) August 14, 2020
Von der Geschichte in die Gegenwart: Die Produktion bei Siemens in Berlin läuft momentan coronabedingt reduziert. Kurzarbeit und Kündigungen konnten aber vermieden werden, z.B. über Arbeitszeitkonten. #DGBSommertour 2/2 pic.twitter.com/iZoOGCdouD
— DGB-Bundesvorstand (@dgb_news) August 14, 2020
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Und: Der Innovationstreiber mitten in Berlin hat selbstverständlich einen Betriebsrat. "Die Frage der Mobilität - in Verbindung mit Klimaschutz und erneuerbaren Energien - wird uns noch Jahrzehnte beschäftigen. Und dieser anspruchsvolle Transformationsprozess gelingt immer dort am besten", wo es gute Mitbestimmung gibt, so Hoffmann.
Letzte Station der #DGBSommertour des DGB-Vorsitzenden Reiner Hoffmann: Gemeinsam mit @RegBerlin Michael Müller bei @IAV_de: Ein Innovationstreiber mitten in Berlin - mit Betriebsrat. IAV entwickelt Technologien für die Mobilität der Zukunft - zum Beispiel automatisiertes Fahren. pic.twitter.com/FutSafFyGB
— DGB-Bundesvorstand (@dgb_news) August 14, 2020