Deutscher Gewerkschaftsbund

20.10.2017
Veranstaltung und Buchveröffentlichung

Heinz Oskar Vetter: Gewerkschafter und Europäer

Am 21. Oktober 2017 wäre der ehemalige DGB-Vorsitzende Heinz Oskar Vetter 100 Jahre alt geworden. DGB und Hans-Böckler-Stiftung erinnern an einen engagierten Gewerkschafter und Europäer.

Schwarz-weiß-Porträt des ehemaligen DGB-Vorsitzenden Heinz Oskar Vetter mit Pfeife im Mund

Graewis Verlag

Vetter wurde 1969 zum Vorsitzenden des Deutschen Gewerkschaftsbundes gewählt und erfüllte diese Aufgabe bis 1982. In diesen fast dreizehn Jahren hat er die Politik der sozialliberalen Koalitionen unter Willy Brandt und Helmut Schmidt begleitet. Vor allem die Durchsetzung der paritätischen Unternehmensmitbestimmung war für die Gewerkschaften ein Meilenstein.

1979, bei der ersten Direktwahl zum Europäischen Parlament (EP), wurde Heinz Oskar Vetter Mitglied des EP und wirkte dort bis 1989. Die Idee eines in Frieden vereinten Europas prägte seine Generation der Europapolitiker. Vetter verstarb am 18. Oktober 1990.

Ein Rückblick auf sein Leben und sein Wirken ist Thema einer Fachtagung der Hans-Böckler-Stiftung in Mülheim an der Ruhr aus Anlass seines 100. Geburtstags.

Graewis Verlag

BUCH

Gewerkschafter und Europäer

Lesebuch zum 100. Geburtstag von Heinz Oskar Vetter

Am 21. Oktober 2017 wäre Heinz Oskar Vetter 100 Jahre alt geworden. Mit dem Lesebuch „Gewerkschafter und Europäer“ wollen der DGB-Vorsitzende Reiner Hoffmann und Michael Guggemos, Sprecher der Geschäftsführung der Hans-Böckler-Stiftung, an den engagierten Gewerkschafter und Europäer erinnern.

13 Jahre lang, von 1969 bis 1982, war Heinz Oskar Vetter (1917–1990) Vorsitzender des Deutschen Gewerkschaftsbundes (DGB), länger als jeder seiner Amtskollegen. Seine Amtszeit fiel in bewegte Zeiten, in eine Phase des gesellschaftlichen Aufbruchs. Mehr Demokratie wollte Bundeskanzler Willy Brandt wagen, der DGB-Vorsitzende Heinz Oskar Vetter sollte das auch in Betrieben und Unternehmen durchsetzen. Die Neufassung des Betriebsverfassungsgesetzes und die Auseinandersetzungen um die paritätische Unternehmensmitbestimmung sind eng mit Heinz Oskar Vetter verknüpft.

Ein weiteres Anliegen von Vetter war es, die europäische Einigung voranzutreiben. 1979 wurde er bei der ersten Direktwahl in das Europäische Parlament gewählt und wirkte dort bis 1989. Die Idee eines in Frieden vereinten Europas prägte seine Generation der Europapolitiker.

Ob Mitbestimmung, Einheitsgewerkschaft, europäische Integration oder Flüchtlingspolitik – die politischen Schwerpunkte Heinz Oskar Vetters sind bis heute hoch aktuell. „Die alten Herausforderungen sind auch die neuen“, beschreibt es der DGB-Vorsitzende Reiner Hoffmann in seinem Beitrag.

Weggefährten und Zeitgenossen Heinz Oskar Vetters, Prominente aus Politik, Wissenschaft und Gewerkschaften beleuchten in dem Lesebuch aus ganz unterschiedlichen Perspektiven die vielen Facetten, die Heinz Oskar Vetters Leben ausmachten.  Sie beschreiben den gesellschaftlichen, kulturellen und politischen Hintergrund, vor dem Heinz Oskar Vetter handelte. Zu den AutorInnen gehören unter anderem der ehemalige Bundesarbeitsminister Dr. Norbert Blüm, der SPD-Sozialpolitiker Rudolf Dreßler, der frühere Landesarbeitsminister von NRW Prof. Dr. Friedhelm Farthmann, der ehemalige EGB-Generalsekretär Emilio Gabaglio, die kürzlich verstorbene Historikerin Prof. Dr. Helga Grebing, der ehemalige Vorsitzende der IG Medien Detlef Hensche, der langjährige CDU-Europaabgeordnete Dr. Hans-Gert Pöttering und der ehemalige Vorsitzende der IG Chemie-Papier-Keramik Hermann Rappe.


Reiner Hoffmann / Michael Guggemos (Hg.): Gewerkschafter und Europäer. Ein Lesebuch zum 100. Geburtstag von Heinz Oskar Vetter, Graewis Verlag GmbH, Berlin Oktober 2017, 240 Seiten, 12,80 Euro (ISBN 978-3-9815769-1-7).

  • Bestellen: Das Buch ist vergriffen (Stand 2019).

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