Deutscher Gewerkschaftsbund

13.12.2017

Talfahrt des BAföG stoppen!

Immer mehr junge Menschen studieren - doch der Anteil derer, die dabei vom Staat unterstützt werden, sinkt. "Um ein weiteres Ausbluten des BAföG zu verhindern, müssen die Fördersätze und Freibeträge dringend erhöht werden", sagt DGB-Vize Elke Hannack. "Es ist höchste Zeit für eine Strukturreform."

Schreibtisch mit Laptop, Smartphone, Notizzetteln und Stiften

DGB/Jozef Polc/123rf.com

Spiegel online: Studienfinanzierung - Bundesregierung schiebt BAföG-Erhöhung auf

Höhere Kosten, weniger Förderung

Trotz der Reform der Ausbildungsförderung im Jahr 2016 ist die Zahl der BAföG-Empfänger weiter gesunken. Das geht aus dem neuen BAföG-Bericht der Bundesregierung hervor, der jetzt, mit fast zwei Jahren Verspätung, im Kabinett verabschiedet wurde. Danach erhält noch nicht einmal jeder vierte Studierende BAföG. Und: Obwohl die Lebenshaltungskosten steigen, hat die Bundesregierung die dringend empfohlene Erhöhung der Leistung verschoben.

"Ein weiteres Ausbluten verhindern"

Die stellvertretende DGB-Vorsitzende Elke Hannack fordert die Politik auf, die Talfahrt des BAföG endlich zu stoppen: "Die Studierendenzahlen steigen, die Studierenden-Förderquote ist mit 22,1 Prozent fast auf ihren Tiefstand aus dem Jahr 2000 gefallen. Um ein weiteres Ausbluten des BAföG zu verhindern, müssen die Fördersätze und Freibeträge des BAföG dringend und kräftig um mindestens 6,5 Prozent erhöht werden. Auch bei der Wohnpauschale für Studierende mit eigenem Haushalt besteht dringender Handlungsbedarf. Sie bleibt mit 250 Euro weit hinter dem Bedarf zurück. Das gehört in den 100-Tage-Plan der künftigen Bundesregierung."

Höchste Zeit für eine Reform

"Das 25. BAföG-Änderungsgesetz konnte die Talfahrt des BAföG nur abbremsen, aber nicht stoppen", so Hannack weiter. "Es ist höchste Zeit für eine zeitgemäße Strukturreform. Das BAföG muss um einen automatischen Inflationsausgleich ergänzt werden, damit Bedarfssätze und Freibeträge regelmäßig steigen. Die Altersgrenzen müssen abgeschafft werden. Außerdem muss die starre Orientierung an der Regelstudienzeit überdacht werden."


Nach oben

Weitere Themen

1. Mai 2024: Mehr Lohn, mehr Frei­zeit, mehr Si­cher­heit
1. Mai 2024. Mehr Lohn. Mehr Freizeit. Mehr Sicherheit.
DGB
Tag der Arbeit, Maifeiertag, Kampftag der Arbeiterbewegung: Am 1. Mai 2024 haben DGB und Gewerkschaften zu bundesweiten Kundgebungen aufgerufen. 330.000 Menschen waren bei 450 Veranstaltungen dabei. Unser Motto in diesem Jahr: "Mehr Lohn, mehr Freizeit, mehr Sicherheit".
weiterlesen …

#Ta­rif­wen­de: Jetz­t!
Infografik mit Kampagnenclaim "Eintreten für die Tarifwende" auf roten Untergrund mit weißen Pfeil, der leicht nach oben zeigt.
DGB
Immer weniger Menschen arbeiten mit Tarifvertrag. Die Tarifbindung sinkt. Dadurch haben Beschäftigte viele Nachteile: weniger Geld und weniger Sicherheit. Wir sagen dieser Entwicklung den Kampf an – zusammen mit unseren Gewerkschaften – und starten für dich und mit dir die Kampagne #Tarifwende!
weiterlesen …

Die ge­setz­li­che Ren­te gibt Si­cher­heit
Frau hält Tafel mit Schriftzug "Rente"
DGB/Bjoern Wylezich/123rf.com
Die gesetzliche Rente gibt den Beschäftigten Sicherheit. Deswegen begrüßt der DGB die Entscheidung der Bundesregierung, das Rentenniveau bis 2039 festzuschreiben. Die Deckelung der Rentenzuschüsse sowie die Aktienrente sieht der DGB kritisch.
weiterlesen …

Der So­zi­al­staat schützt Be­schäf­tig­te: Kei­ne Kür­zun­gen, kei­ne Ein­schnit­te
Zwei Miniaturfiguren Bauarbeiter und mehrere Stapel Münzen
DGB/Hyejin Kang/123rf.com
Bei Krankheit, im Alter, bei Arbeitslosigkeit: Die Sozialversicherungen sind ein Sicherheitsnetz für Beschäftigte. Den Sozialstaat abzubauen, um die Wirtschaft anzukurbeln, ist der völlig falsche Weg. Menschen brauchen nicht weniger, sondern mehr Schutz in der Arbeitswelt – gerade jetzt.
weiterlesen …

ein­blick - DGB-In­fo­ser­vice kos­ten­los abon­nie­ren
einblick DGB-Infoservice hier abonnieren
DGB/einblick
Mehr online, neues Layout und schnellere Infos – mit einem überarbeiteten Konzept bietet der DGB-Infoservice einblick seinen Leserinnen und Lesern umfassende News aus DGB und Gewerkschaften. Hier können Sie den wöchentlichen E-Mail-Newsletter einblick abonnieren.
zur Webseite …