Deutscher Gewerkschaftsbund

12.04.2017
Armuts- und Reichtumsbericht der Bundesregierung

Armutsbericht: Zeit zu handeln

Am 12. April war der aktuelle Armuts- und Reichtumsbericht der Bundesregierung im Bundeskabinett. Das Fazit von DGB-Vorstandsmitglied Annelie Buntenbach zum Bericht ist klar: "Es ist höchste Zeit zu handeln."

Zwei Personen, die ihre leeren Hosentaschen nach außen stülpen; Symbolbild Armut / Pleite

Colourbox.de

Zum aktuellen Armuts- und Reichtumsbreicht der Bundesregierung erklärt DGB-Vorstandsmitglied Annelie Buntenbach:

"Der Armutsbericht zeigt: Es ist höchste Zeit zu handeln. Obwohl die Wirtschaft wächst, die Zahl der Beschäftigten steigt und die der Erwerbslosen sinkt, stagniert Armut auf hohem Niveau. Einkommensarme Haushalte dürfen nicht länger komplett von der Wohlstandsentwicklung abgehängt werden. Jeder fünfte Leiharbeiter, geringfügig Beschäftigte und Teilzeit-Beschäftigte ist von Armut betroffen. Das soziale Netz schützt Erwerbslose heute deutlich weniger vor Armut als im Jahr 2005: Waren damals 50 Prozent der Erwerbslosen armutsgefährdet, sind es heute 60 Prozent.

Wer Armut bekämpfen will, muss vordringlich drei Dinge tun: prekäre Arbeit zurückdrängen, Langzeiterwerbslosen eine Perspektive eröffnen und den sozialen Schutz bei Arbeitslosigkeit verbessern. Dazu muss beispielsweise die 450-Euro-Mauer bei den Minijobs geknackt werden und jede Arbeit ab der ersten Stunde sozialversichert sein. Gerade Ältere müssen besser vor und bei Arbeitslosigkeit, aus der sie nur sehr schwer wieder herauskommen, geschützt werden und die Hartz-IV-Sätze müssen auf ein menschenwürdiges Existenzminimum angehoben werden."


Nach oben

Weitere Themen

1. Mai 2024: Mehr Lohn, mehr Frei­zeit, mehr Si­cher­heit
1. Mai 2024. Mehr Lohn. Mehr Freizeit. Mehr Sicherheit.
DGB
Tag der Arbeit, Maifeiertag, Kampftag der Arbeiterbewegung: Am 1. Mai 2024 haben DGB und Gewerkschaften zu bundesweiten Kundgebungen aufgerufen. 330.000 Menschen waren bei 450 Veranstaltungen dabei. Unser Motto in diesem Jahr: "Mehr Lohn, mehr Freizeit, mehr Sicherheit".
weiterlesen …

#Ta­rif­wen­de: Jetz­t!
Infografik mit Kampagnenclaim "Eintreten für die Tarifwende" auf roten Untergrund mit weißen Pfeil, der leicht nach oben zeigt.
DGB
Immer weniger Menschen arbeiten mit Tarifvertrag. Die Tarifbindung sinkt. Dadurch haben Beschäftigte viele Nachteile: weniger Geld und weniger Sicherheit. Wir sagen dieser Entwicklung den Kampf an – zusammen mit unseren Gewerkschaften – und starten für dich und mit dir die Kampagne #Tarifwende!
weiterlesen …

Die ge­setz­li­che Ren­te gibt Si­cher­heit
Frau hält Tafel mit Schriftzug "Rente"
DGB/Bjoern Wylezich/123rf.com
Die gesetzliche Rente gibt den Beschäftigten Sicherheit. Deswegen begrüßt der DGB die Entscheidung der Bundesregierung, das Rentenniveau bis 2039 festzuschreiben. Die Deckelung der Rentenzuschüsse sowie die Aktienrente sieht der DGB kritisch.
weiterlesen …

Der So­zi­al­staat schützt Be­schäf­tig­te: Kei­ne Kür­zun­gen, kei­ne Ein­schnit­te
Zwei Miniaturfiguren Bauarbeiter und mehrere Stapel Münzen
DGB/Hyejin Kang/123rf.com
Bei Krankheit, im Alter, bei Arbeitslosigkeit: Die Sozialversicherungen sind ein Sicherheitsnetz für Beschäftigte. Den Sozialstaat abzubauen, um die Wirtschaft anzukurbeln, ist der völlig falsche Weg. Menschen brauchen nicht weniger, sondern mehr Schutz in der Arbeitswelt – gerade jetzt.
weiterlesen …

ein­blick - DGB-In­fo­ser­vice kos­ten­los abon­nie­ren
einblick DGB-Infoservice hier abonnieren
DGB/einblick
Mehr online, neues Layout und schnellere Infos – mit einem überarbeiteten Konzept bietet der DGB-Infoservice einblick seinen Leserinnen und Lesern umfassende News aus DGB und Gewerkschaften. Hier können Sie den wöchentlichen E-Mail-Newsletter einblick abonnieren.
zur Webseite …