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Der Tag der Arbeit steht vor der Tür und wir, die in den DGB-Gewerkschaften organisierten Mitglieder, haben gerade dieses Jahr gute Gründe gemeinsam zu feiern - aber auch unsere Solidarität unter Beweis zu stellen. Der DGB klartext über aktuelle Lohnentwicklungen und Tarifverhandlungen.
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Für Millionen Beschäftigte konnten dieses Jahr bereits kräftige Lohnerhöhungen erkämpft sowie neue Wege bei der Gestaltung einer lebensnäheren Arbeitszeit beschritten und tarifvertraglich abgesichert werden. Stark wie lange nicht stießen die erreichten Tarifabschlüsse in der Metall- und Elektroindustrie und zuletzt im öffentlichen Dienst auf breite gesellschaftliche Anerkennung. Auch konnten bei den noch bis Ende Mai laufenden Betriebsratswahlen bereits in vielen Betrieben die von DGB-Gewerkschafterinnen und Gewerkschaftern gehaltenen Betriebsratssitze verteidigt und neue hinzugewonnen werden.
So gute Gründe es also gibt, das Erreichte zu feiern, so gute Gründe gibt es aber auch, am 1. Mai Solidarität zu zeigen, aktuell zum Beispiel mit den Kollegen der IG BAU. Deren Tarifkommission musste diese Woche wegen der Unbeweglichkeit der Unternehmerseite das Scheitern der Tarifverhandlungen für rund 800.000 Baubeschäftigte erklären. Weil diese Branche boomt wie schon lange nicht und händeringend um Nachwuchs wirbt, gibt es keinen vernünftigen Grund, sich den gewerkschaftlichen Forderungen zu verweigern!
Der Blick zurück bis zur Jahrtausendwende zeigt, dass es insgesamt noch viel aufzuholen gilt. Und dafür braucht es vor allem einen hohen gewerkschaftlichen Organisationsgrad und eine Ausweitung der Tarifbindung. Denn mit Tarifvertrag sieht die Lohnentwicklung besser aus, als ohne. Und: Starke und erfolgreiche Gewerkschaften drücken das Lohnniveau insgesamt nach oben, wie sich insbesondere in den vergangenen Jahren gezeigt hat. Dank besserer Tarifabschlüsse und der von den Gewerkschaften miterkämpften Mindestlöhne und Allgemeinverbindlicherklärungen stiegen die Realeinkommen seit 2010 im Durchschnitt um 1,3 Prozent pro Jahr.
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Dennoch nehmen die Einkommen und Vermögen der Superreichen weiter zu, während auf der anderen Seite die Zahl der in Armut lebenden und von Armut bedrohten Menschen wächst. Auch wenn sich der Anteil der Löhne und Gehälter am Volkseinkommen aktuell stabilisiert hat, war er im langfristigen Trend rückläufig. Entsprechend nahmen umgekehrt die Unternehmens- und Vermögenseinkommen zu.
Außerdem gibt es in Deutschland mit durchschnittlich 21 Prozent weiterhin gravierende Einkommensunterschiede zwischen Frauen und Männern. Darum, aber auch wegen längerer Erziehungs- und Pflegezeiten, sind Frauen noch stärker von Altersarmut bedroht als Männer.
Deshalb gilt es am 1. Mai nicht nur zu feiern, sondern auch gegen Niedriglöhne, die Tarifflucht der Unternehmen und gegen eine Ausweitung der Arbeitszeiten auf die Straße zu gehen. Wir wollen Flagge zeigen für eine gerechtere Verteilung zugunsten aller Menschen, die in Deutschland wohnen, für bessere Bildung und Infrastruktur und für menschenwürdige Arbeitsbedingungen. Es ist Zeit für Solidarität, Vielfalt und Gerechtigkeit.
Der Tag der Arbeit steht vor der Tür und wir, die in den DGB-Gewerkschaften organisierten Mitglieder, haben gerade dieses Jahr gute Gründe gemeinsam zu feiern - aber auch unsere Solidarität unter Beweis zu stellen. Der DGB klartext über aktuelle Lohnentwicklungen und Tarifverhandlungen.