Deutscher Gewerkschaftsbund

04.10.2019

Erster Christopher Street Day in Niederbayern Riesenerfolg

Marlene Schönberger beim ersten CSD in Landshut, Mitglied des DGB-Kreisverbands Dingolfing-Landau und Vorsitzende von Queer in Niederbayern

Marlene Schönberger ist Mitglied des DGB-Kreisverbands Dingolfing-Landau und Vorsitzende von Queer in Niederbayern e.V. DGB/Thomas Range

Seit rund 100 Tagen gibt es den Verein Queer in Niederbayern. In dieser Zeit kann er bereits zwei Premieren feiern: Er wurde zur ersten Anlaufstelle für queere Menschen in Niederbayern – also Menschen, die nicht heterosexuell sind oder sich nicht mit ihrem eingetragenen Geschlecht identifizieren. Außerdem hat der Verein den ersten Christopher Street Day (CSD) Niederbayerns auf die Beine gestellt. Unterstützt wurde er dabei vom örtlichen DGB, der sich auch im Verein engagiert.

CSD erinnert an Aufstand Homosexueller gegen Polizeigewalt in NYC

Der Christopher Street Day, kurz CSD, ist ein Umzug, mit dem Menschen weltweit an den Aufstand Homosexueller gegen Polizeigewalt und Repressionen in New York City vor rund 50 Jahren erinnern. Mit den bunten Paraden treten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer für die Rechte von lesbischen, schwulen, trans-, bi- und intersexuellen oder queeren Menschen ein (LGBTQ). Dass der CSD in Landshut am Ende über 2 000 Menschen anziehen würde, damit hatte in der bayerischen Kleinstadt niemand gerechnet. "Es ist der Wahnsinn, wie viele Menschen da sind, wie viele Menschen auch zugeschaut haben und diese Feier angenommen haben und auch ein Zeichen mitgesetzt haben", so Martin Birkner, Jugendsekretär in der DGB-Region Niederbayern.

Video vom Christopher Street Day in Landshut

Wessely zu Gewerkschaften beim CSD: "Wir leben Vielfalt und Solidarität"

"Es ist unglaublich toll, dass wir als Gewerkschaft Teil des CSD sind und zeigen, dass wir Vielfalt und Solidarität auch leben!", ergänzt Anja Wessely, Organisationspolitische Sekretärin in der Region und erklärt, warum Gewerkschaften sich bei der Veranstaltung einbringen: "Wir sind hier, weil wir eine vielfältige Welt und Gewerkschaft sind. Das heißt, unsere Mitglieder sind vielfältig. Bei uns ist es egal, wo man herkommt, welche sexuelle Orientierung man hat, was man verdient. Uns einen die Solidarität und das Gemeinschaftsgefühl, weil wir gemeinsam für gute Lebens- und Arbeitsbedingungen einstehen."

DGB seit Gründung von "Queer in Niederbayern" dabei

Am 18. Juni wurde der Verein "Queer in Niederbayern" offiziell gegründet – und erwies sich sofort als Riesenerfolg. Zur Gründungsversammlung kamen zwischen 80 und 100 Menschen aller Altersstufen, viele wollten gleich im Verein mitarbeiten. "Das zeigt, wie groß der Bedarf ist, und wie nötig die Vereinsgründung war", sagt Marlene Schönberger, die im DGB-Kreisverband Dingolfing-Landau aktiv ist und zur Vorsitzenden des Vereins gewählt wurde. "Noch immer erfahren queere Menschen in unserer Gesellschaft Diskriminierung und Gewalt."

Fotos vom Christopher Street Day in Landshut

Mitglieder von GEW, ver.di und IG Metall bei "Queer in Niederbayern" aktiv

Den Initiatorinnen und Initiatoren von "Queer in Niederbayern" war es ganz wichtig, möglichst viele Akteure aus Politik und Gesellschaft mit ins Boot zu holen und den Verein breit aufzustellen. Dazu zählen auch die Gewerkschaften: Vom DGB kam neben GEW-Mitglied Marlene Schönberger auch Anja Wessely, die die Veranstaltung moderierte. Andere Vereinsmitglieder engagieren sich bei ver.di und der IG Metall.

Gutes Beispiel für DGB-Zukunftsdialog

Das Beispiel lebt den Geist des DGB-Zukunftsdialogs, mit dem sich der DGB vor Ort als gesellschaftspolitischer Akteur sichtbar macht und neue Bündnisse eingeht, um gerechte und soziale Lösungen für die Probleme unserer Zeit zu finden. "Diskriminierung kann man nur beenden, wenn wir sichtbar sind, und wenn die Menschen merken, das sind ja ganz normale Leute, Nachbarinnen und Nachbarn, Kolleginnen oder Kollegen", sagt Schönberger. Sichtbar waren die Tausenden Menschen in der Landshuter Innenstadt am 28. September auf jeden Fall – doch die Arbeit für eine offene, solidarische Gesellschaft wird weitergehen.

Diskriminierung: Teile deine Erfahrung

Welche Erfahrungen hast du mit Diskriminierung aufgrund der sexuellen Orientierung oder Identität gemacht? Was hilft dagegen? Sende uns deinen Input auf der Dialog-Plattform des DGB-Zukunftsdialogs: redenwirueber.de.


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