DGB/Kozierowski(Best Sabel)
Ab dem Schuljahr 2016/2017 wird Wirtschaft Pflichtfach an allen weiterführenden Schulen in Baden-Württemberg. Auch andere Bundesländer diskutieren, ob sie ein solches Schulfach einführen. Der DGB meint: Schülerinnen und Schüler brauchen eine umfassende sozioökonomische Bildung und müssen in der Schule auf die Arbeitswelt vorbereitet werden. Dem werde ein separates Fach "Wirtschaft" nicht gerecht, heißt es in einem Positionspapier des DGB-Bundesvorstands.
"Seit geraumer Zeit wollen eine Reihe von Wissenschaftlern, Unternehmen, Arbeitgeber- und Wirtschaftsverbänden ein eigenständiges Unterrichtsfach Wirtschaft in den allgemeinbildenden Schulen etablieren. Aus Sicht der Gewerkschaften ist die damit verbundene Vorstellung davon, wie die wirtschaftliche Kompetenz von Schülerinnen und Schülern zu stärken sei, einseitig und unzureichend, da etwa politische und soziale Zusammenhänge nicht oder nicht ausreichend einbezogen werden", so der DGB-Bundesvorstand in seinem Beschluss. Die Einrichtung eines Schulfachs Wirtschaft sei "nicht zeitgemäß".
Für den Bund der Gewerkschaften ist klar: Unterrichtsmaterialien dürfen von Wirtschaftsverbänden oder Unternehmen "nicht zur Selbstdarstellung und für die eigene Interessenspolitik missbraucht werden". Außerdem gehöre es zum Bildungsauftrag der Schulen, "die dienende Funktion der Wirtschaft für die Gesellschaft und die Menschen zu betonen".
Das gesamte Positionspapier zum Download:
Der DGB Bundesvorstand hat im September 2012 das Positionspapier "Wirtschaft in der Schule – Was sollen unsere Kinder lernen?" beschlossen. Die Forderung nach einem eigenständigen Schulfach "Wirtschaft" sei nicht zeitgemäß, heißt es unter anderem in dem Papier.