Deutscher Gewerkschaftsbund

30.01.2019
Wohnungspolitik

Neubauwohnungen oft unbezahlbar

Der Markt wird die Probleme nicht lösen

14 Euro in Berlin, 15 Euro in Frankfurt am Main und fast 19 Euro in München: Bei solchen Kaltmieten für einen Quadratmeter Neubauwohnung müssen die meisten Normalverdiener passen. Damit Wohnen wieder bezahlbar wird müssen Bund und Länder eingreifen und mehr Geld in die Hand nehmen, um sozialen Wohnungsbau zu fördern, fordert DGB-Vorstand Stefan Körzell.

Mehrgeschossige Neubauten hinter einem Bauplatz

DGB/ahfotobox123rf.com

tagesschau.de: Studie zu Neubauten - So viel Geld geht für die Miete drauf

90 Prozent der Neubauwohnungen unerschwinglich

Um der Misere auf dem Wohnungsmarkt zu begegnen, müssen mehr Wohnungen gebaut werden. Doch nach einer Untersuchung von empirica-systeme sind diese Wohnungen für Normalverdiener/-innen meistens zu teuer. Ein Haushalt mit durchschnittlichem Einkommen kann sich zum Beispiel in Jena, Frankfurt, Augsburg oder Salzgitter über 90 Prozent der angebotenen Neubauwohnungen nicht leisten. Das bedeutet, es müssten mehr als 27 Prozent des Nettoeinkommens für die Nettokaltmiete, also ohne Betriebs- und Heizkosten, aufgewendet werden.

Neubauwohnungen werden in München im Durchschnitt mit 18,67 Euro pro Quadratmeter nettokalt angeboten, in Frankfurt für 14,95 und in Berlin für 14 Euro/qm. Eine durchschnittliche Familie müsste in Berlin 41,3 Prozent  ihres Einkommens aufwenden, um sich eine Neubauwohnung leisten zu können. Auch in Leipzig, Braunschweig oder Schwerin kostet eine Neubauwohnung weit über 30 Prozent des Einkommens einer Durchschnittsfamilie.

"Öffentliche Hand muss Kontrolle über Grund und Boden bekommen"

Die hohen Mietpreise für Neubauten haben viele Ursachen: Die Baukosten steigen, Bauland ist aufgrund von Spekulation in begehrten Lagen sehr teuer und hohe Renditen sind vor allem im Luxussegment zu erzielen. Klar ist: Der Markt wird die Probleme auf dem Wohnungsmarkt nicht lösen.

Deshalb fordert Stefan Körzell, DGB-Vorstandsmitglied: „Die öffentliche Hand muss Kontrolle über Grund und Boden bekommen, um steuernd in den Markt eingreifen zu können. Bund und Länder müssen mehr Geld in die Hand nehmen, um sozialen Wohnungsbau zu fördern. Am besten die öffentliche Hand baut selbst, damit Neubauwohnungen langfristig preis- und belegungsgebunden bleiben.“


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