Deutscher Gewerkschaftsbund

04.04.2009
Dieter Scholz, ArcelorMittal

Aufsichtsrat des Monats 04/09: Mitbestimmung international verbreiten

Aufsichtsrat des Monats April ist Dieter Scholz, 62. Der Vorsitzende des DGB-Bezirks Berlin-Brandenburg ist seit 1986 in diversen Aufsichtsräten aktiv, zurzeit bei der ArcelorMittal Eisenhüttenstadt GmbH. Das Unternehmen ist Teil des transnationalen Stahlkonzerns ArcelorMittal. Der weltweit größte Stahlproduzent mit Firmensitz in Luxemburg betreibt etwa 60 Werke in über zwanzig Ländern mit über 300.000 Beschäftigten weltweit. Am Standort Eisenhüttenstadt arbeiten 3000 MitarbeiterInnen. Der internationale Aspekt der Aufsichtsratsarbeit spielt deshalb für Scholz eine besondere Rolle: Die Mitbestimmung müsse auch "international verbreitet werden", erklärt er in  Aktion "Aufsichtsrat des Monats"

1. Mit einem kurzen Satz beschrieben ist ein Aufsichtsrat...

...ein wichtiges Instrument, um auf ein Unternehmen Einfluss zu nehmen.

2. Der größte Vorteil am deutschen Mitbestimmungsmodell ist...

Der größte Vorteil ist die Montanmitbestimmung als Urform der Unternehmensmitbestimmung, weil sie die volle Parität vorsieht.

3. Was war bisher Ihr größter Erfolg, den Sie gemeinsam im Aufsichtsrat durchsetzen konnten?

Mit Blick auf meine Aufsichtsratstätigkeit seit 1986 - also nicht nur bei ArcelorMittal - waren die größten Erfolge die Situationen, in denen es gelungen ist, im Metallbereich Werksschließungen zu verhindern und Arbeitsplätze zu erhalten.

4. ...und was das größte Ärgernis im Laufe Ihrer Aufsichtsratstätigkeit?

Wenn es nicht gelungen ist, den Verlust von Arbeitsplätzen zu verhindern.

5. Mit Blick auf Europa und die Globalisierung: Muss sich die Arbeit der Aufsichtsräte noch weiter internationalisieren?

Auf jeden Fall! Allerdings muss auch die Mitbestimmung international verbreitet werden.

6. Der Aufsichtsrat unterstützt gute und sozial verantwortungsvolle Unternehmensführung, indem...

...er auf eine nachhaltige Investitionspolitik drängt.

7. Von wem erfahren Sie den größten Respekt für Ihre Arbeit im Aufsichtsrat, von wem weniger?

Respektlosigkeit ist mir in meiner Tätigkeit als Aufsichtsrat noch nicht begegnet.

8. Wenn ein Unternehmen ein Auto wäre, welcher Teil wäre dann der Aufsichtsrat?

Sowohl Gaspedal als auch Bremse.

9. Das Wort, das in Vorbesprechungen der Arbeitnehmervertreter vor Aufsichtsratssitzungen am häufigsten fällt, ist...

Investitionspolitik.

10. Schätzen Sie das Gewicht der Unterlagen, die Sie jedes Jahr für die Aufsichtsratstätigkeit durchgehen müssen?

Das sind schätzungsweise fünf Kilogramm.


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