Deutsche Unternehmen wollen in EU-Ländern mit hoher Jugendarbeitslosigkeit die berufliche Ausbildung vor Ort fördern. DGB-Bundesjugendsekretär Florian Haggenmiller begrüßt die Initiative grundsätzlich. Jugendarbeitslosigkeit dürfe aber kein Grund sein, "um für ausländische Jugendliche schlechtere Arbeitsbedingungen durchzusetzen und sie mit Praktika abzufrühstücken."
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"Die Gewerkschaftsjugend begrüßt grundsätzlich die Initiative der Wirtschaft, endlich mehr für arbeitslose Jugendliche in Europa zu tun", so Haggenmiller. "Besonderes Augenmerk muss aber der Qualität der angebotenen Maßnahmen gelten. Jugendarbeitslosigkeit darf kein Grund sein, um für ausländische Jugendliche schlechtere Arbeitsbedingungen durchzusetzen und sie mit Praktika abzufrühstücken."
Außerdem müsse auch für den Fall, dass Jugendliche aus anderen EU-Ländern in Deutschland eine Ausbildung machen, klar sein: "Sie müssen in Deutschland zu denselben Arbeitsbedingungen arbeiten können wie inländische Jugendliche."
"Generell gilt: Der Schlüssel zur Integration von arbeitslosen Jugendlichen sind mehr betriebliche Ausbildungsplätze", machte Haggenmiller deutlich. "Und die fehlen in Deutschland nach wie vor. Über 250.000 Jugendliche hierzulande hängen in sogenannten Warteschleifen. Dort besteht auf Seiten der Wirtschaft dringend Handlungsbedarf."