Am 18. September 2008 besuchten Gewerkschafterinnen und Gewerkschaftercirca 20 KiK-Filialen in Nürnberg und Umgebung, um die Beschäftigten vor Ort über die sittenwidrige Entlohnung durch ihren Arbeitgeber zu informieren.KiK arbeitet größtenteils mit befristet beschäftigten Arbeitnehmern. Viele arbeiten auf so genannter 400-Euro Basis.
ver.di Mittelfranken
„Um nicht auch noch diese Mini-Anstellung zu verlieren oder verstärkt Druck zu bekommen, akzeptieren viele Beschäftigte einen sittenwidrigen Hungerlohn von gerade mal 5 EUR pro Stunde“, sagte die zuständige Handelssekretärin Rita Wittmann. Auch zu ihr kommen immer wieder Kolleginnen aus der Region in die Rechtsberatung, die von Lohnwucher, unbezahlten Überstunden und einer täglichen Arbeitszeit von bis zu 15 Stunden berichten. „Weil die Kolleginnen aber mit Repressalien des Arbeitgebers rechnen, trauen sie sich dann oft nicht gegen diesen vorzugehen, obwohl sie gute Chancen vor Gericht hätten“, berichtet Ulli Schneeweiß, stellvertretender Geschäftsführer des Bezirks Mittelfranken und Rechtssekretär bei ver.di in Nürnberg. Deshalb will ver.di zum einen die Beschäftigten über ihre Rechte informieren, aber ihnen gleichzeitig auch Mut machen. So stand die Aktion unter dem Motto „Aus Angst mach' Mut“.
In circa 20 KiK-Filialen in Nürnberg und der näheren Umgebung verteilten Gewerkschafterinnen und Gewerkschafter Informationsmaterial zum Thema sittenwidrige Löhne bei dem Textilunternehmen, sowie ein schriftliches Angebot zu einer kostenlosen Rechtsberatung. „Billige Preise haben eben ihren Preis – und den zahlen bei KIK derzeit die Beschäftigten. Damit das nicht so bleibt, erhalten die Beschäftigten von uns das Angebot zu einer kostenlosen Rechtsberatung“, so Bezirksgeschäftsführer Jürgen Göppner.
Die Aktion war Teil der Aktionswochen der Vereinten Dienstleistungsgewerkschaft ver.di für einen gesetzlichen Mindestlohn und gegen Hungerlöhne in Nürnberg, die bis zum 30.09.2008 andauerte.