Die DGB-Gewerkschaften haben knapp 23.000 Unterschriften für eine gute Büroausbildung gesammelt und dem Bundeswirtschaftsministerium überreicht. DGB und Gewerkschaften wehren sich gegen zweijährige „Schmalspurausbildung“. Das Ministerium signalisiert Entgegenkommen.
DGB
Unter dem Motto „Karrierechancen für Frauen sichern, für eine qualifizierte Ausbildung“ haben die DGB-Gewerkschaften 22.672 Unterschriften für eine gute Büroausbildung gesammelt und dem Bundeswirtschaftsministerium überreicht. Der DGB und die Gewerkschaften wehren sich massiv gegen die Wiedereinführung der bereits 1991 abgeschafften zweijährigen „Schmalspurausbildung“.
Matthias Anbuhl, Leiter der Abteilung Bildungspolitik im DGB-Bundesvorstand warnt, dass eine solche Ausbildung schnell zur beruflichen Sackgasse werden könne. „Deshalb sprechen wir uns für eine qualifizierte dreiährige Büroausbildung aus“, so die BerufsbildungsexpertInnen Uta Kupfer (ver.di) und Thomas Ressel (IG Metall). Sie weisen darauf hin, dass durch „Schmalspurausbildungen“ insbesondere Frauen benachteiligt würden.
Von den rund 100.000 Auszubildenden in Büroberufen sind fast 80 Prozent Frauen. Das Bundeswirtschaftsministerium hat bereits signalisiert, dass es bei der bisherigen qualifizierten dreijährigen Ausbildung bleiben solle. Ein Bedarf für eine zweijährige Ausbildung im Bürobereich werde nicht gesehen und müsse nachgewiesen werden. „Die Gewerkschaften sind wachsam“, betont Thomas Giessler, vom DGB-Bundesvorstand. Schließlich hätten die Arbeitgeber bei den Metall- und Elektroberufen bereits zweijährige Berufe ohne die Gewerkschaften mit dem Ministerium vereinbart, so Giessler.
Der DGB und die Gewerkschaften danken ausdrücklich allen, die diese gelungene Protestaktionaktion unterstützt haben.
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