Wer die Rentengarantie abschaffen will, hat offenbar nicht begriffen, dass drastische Rentenkürzungen und Lohndumping am Arbeitsmarkt in wenigen Jahren zu Altersarmut führen. Stattdessen sind Reformen der gesetzlichen Rentenversicherung notwendig.
Von Annelie Buntenbach
Bundeswirtschaftsminister Rainer Brüderle hat offensichtlich noch nicht begriffen, dass uns wegen der drastischen Rentenkürzungen und des Lohndumpings am Arbeitsmarkt in wenigen Jahren eine Welle von Altersarmut droht. Statt eine launige Sommerdebatte über Rentenkürzungen zu starten, sollte der Wirtschaftsminister endlich einen Beitrag dazu leisten, dass Altersarmut vermieden werden kann.
Wir warnen die Koalition vor weiteren Kürzungen bei der Rente. Die Rentengarantie muss bleiben, denn z. B. die Beschäftigungssicherung durch Kurzarbeit darf nicht zu Einbußen für Rentnerinnen und Rentner führen. Wir warnen die Koalition aber auch davor, den Rentnerinnen und Rentnern das, was heute garantiert wird, in den nächsten Jahren wieder aus der Tasche zu ziehen.
Die Koalition muss sich endlich dem großen und drängenden Problem Altersarmut annehmen. Wir brauchen dringend Reformen, damit die gesetzliche Rente auch in Zukunft zum Leben reicht. Das wahre Problem für die junge Generation ist, dass die Rente um bis zu 25 Prozent gekürzt worden ist und sich viele Junge aufgrund des Lohndumpings und der prekären Jobs nicht ausreichend fürs Alter absichern können. Zusammen mit der hohen Langzeitarbeitslosigkeit und der geplanten Rente mit 67 droht uns deshalb in Zukunft Altersarmut in ungeahntem Ausmaß. Dagegen muss die Koalition dringend etwas tun.“