Deutscher Gewerkschaftsbund

22.06.2023
Tarifticker

DGB-Tarifmeldungen vom 17. bis 23. Juni

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Die Tarifverhandlungen zwischen der EVG und der Deutschen Bahn sind gescheitert. Das erklärte die Gewerkschaft am 21. Juni. Die EVG geht nun in die Urabstimmung, dann könnten unbefristete Streiks folgen. Für die Beschäftigten im Garten-, Landschafts- und Sportplatzbau hat die IG BAU einen Tarifabschluss erzielt. 9,8 Prozent mehr Geld gibt es für die Arbeitnehmer*innen.

Streikende bei DGB-Demo

DGB/Hans-Christian Plambeck

Unsere Tarifmeldungen der Woche für die DGB-Gewerkschaften:

Tarifverhandlungen mit DB AG gescheitert: EVG-Bundesvorstand beschließt Urabstimmung

Der Bundesvorstand der EVG teilt die Einschätzung der Zentralen Tarifkommission, die Tarifverhandlungen mit der Deutschen Bahn für gescheitert zu erklären. Einen entsprechenden Beschluss fasste das nach dem Gewerkschaftstag höchste Gremium am 22. Juni 2023 einstimmig. Vor dem Hintergrund der beschlossenen Forderungen, mit denen die Gewerkschaft in die Tarifverhandlungen gestartet ist, wurde insbesondere die Laufzeit von 27 Monaten als deutlich zu lang sowie die angebotene Lohnerhöhung als zu niedrig und zu spät bewertet.

Nun sind unbefristete Streiks möglich. Dazu müssen aber mindestens 75 Prozent der bei der Deutschen Bahn beschäftigten EVG-Mitglieder für den Streik stimmen. Wenn das der Fall ist, wird die Gewerkschaft die konkreten Streikmaßnahmen beschließen. Der EVG-Vorsitzende Martin Burkert geht davon aus, dass es bis dahin vier bis fünf Wochen dauern wird, also bis Ende Juli. Warnstreiks sind in dieser Zeit nicht ausgeschlossen.

Zur Meldung der EVG

Garten-, Landschafts- und Sportplatzbau (GaLaBau): 9,8 Prozent mehr Geld

Für die Beschäftigten im GaLaBau gibt es deutlich mehr Geld. Darauf haben sich die IG BAU und Arbeitgeber in einem Tarifvertrag geeinigt. Ab dem 1. Juli 2023 steigen die Löhne und Gehälter um 5,9 Prozent und zum 1. Juli 2024 um weitere 3,9 Prozent.

Zusätzlich gibt es zweimal eine Inflationsausgleichsprämie in Höhe von jeweils 250 Euro für alle Beschäftigten. Auch für Teilzeitbeschäftigte, Auszubildende, geringfügig Beschäftigte, Arbeiter und Angestellte. Die 250 Euro werden einmal bis zum 31. Oktober 2023 und einmal bis zum 31. Oktober 2024 ausgezahlt.

Die Laufzeit des Tarifvertrags beträgt 24 Monate.

Zur Meldung der IG BAU

Deutlich mehr Geld für die Beschäftigten in der technischen Gebäudeausrüstung

Die Beschäftigten der Technischen Gebäudeausrüster in Niedersachsen erhalten deutlich mehr Geld. Ab dem 1. Juni 2023 erhöhen sich die Entgelte um 4,8 Prozent, ab dem 1. Mai 2024 um weitere 3,6 Prozent. Zudem erhalten sie eine Inflationsausgleichsprämie in Höhe von 2.000 Euro netto, die in Teilbeträgen im Juli und Dezember 2023 sowie im Juni und November 2024 ausgezahlt wird.

Die Ausbildungsvergütungen werden um insgesamt 90 Euro pro Ausbildungsjahr angehoben. Die Inflationsausgleichprämie für Auszubildende beträgt 600 Euro.

Der Tarifabschluss hat eine Laufzeit bis zum 30.04.2025. IG Metall und Arbeitgeberverband vereinbarten eine Erklärungsfrist bis zum 27.06.2023.

Zur Meldung der IG Metall

Mehr Geld für Beschäftigte im Elektrohandwerk NRW

Für die rund 11.000 Beschäftigten im nordrhein-westfälischen Elektrohandwerk gibt es mehr Geld. Darauf haben sich die IG Metall und der Fachverband für Elektro- und Informationstechnische Handwerke NRW geeinigt. Die Löhne und Gehälter steigen ab dem 1. August 2023 um fünf Prozent und ab August 2023 um weitere vier Prozent. Für Auszubildende gibt es zu diesen Zeitpunkten jeweils 50 bzw. 40 Euro mehr.

Zudem erhalten die Beschäftigten eine steuerfreie Inflationsausgleichsprämie von insgesamt 2.000 Euro. Die Tarifverträge zu den Entgelten und Ausbildungsvergütungen sind erstmals kündbar zum 30. September 2025.

Zur Meldung der IG Metall

Tarifrunde bei Transdev-Gruppe: Abschluss erzielt

In den schwierigen Tarifverhandlungen mit zahlreichen Eisenbahn- und Verkehrsunternehmen hat die EVG einen ersten wegweisenden Abschluss erzielt. Am 20. Juni hat sich die EVG mit den Unternehmen der Transdev-Gruppe: Bayerische Regiobahn, Bayerische Oberlandbahn, NordWestBahn, Transdev Hannover, Württembergische Eisenbahn-Gesellschaft und die Transdev Instandhaltung, auf eine Lohnerhöhung von insgesamt 420 Euro geeinigt.

Nachwuchskräfte sollen 220 Euro mehr im Monat erhalten. Hinzu kommt eine Inflationsausgleichsprämie in Höhe von bis zu 1.400 Euro. Die Laufzeit des neuen Tarifvertrages soll 21 Monate betragen. Die Transdev ist nach der DB AG das größte Eisenbahnverkehrsunternehmen in Deutschland.

Weitere Verkehrsunternehmen wollen der Transdev-Gruppe folgen und ebenfalls Tarifverträge zu den gleichen Konditionen mit der EVG abschließen.

Zur Meldung der EVG

Tarifrunde Leiharbeit: Inflationsprämie für Leihbeschäftigte in der Metall- und Elektroindustrie

Nachdem in den letzten Wochen tausende Leihbeschäftigte bundesweit mit Aktionen für die Zahlung der Inflationsausgleichsprämie Druck gemacht haben, bekommen sie jetzt auch eine Inflationsausgleichsprämie wie die Stammbeschäftigten. Zudem gibt es künftig ab dem ersten Einsatztag Branchenzuschläge auf den Leiharbeitstarif.

Die Leiharbeitnehmer*innen in der Metall- und Elektroindustrie bekommen eine Inflationsausgleichsprämie in Höhe von 2.300 Euro netto. Diese wird ab 2024 in monatlichen Raten ausgezahlt.
Im Januar 2024 gibt es 300 Euro und von Februar bis November 2024 jeweils 200 Euro monatlich.

Die Beschäftigten bekommen die Prämie, wenn sie mindestens seit fünf Monaten bei der Leihfirma beschäftigt und mindestens einen Monat in einem Betrieb der Metall- und Elektroindustrie eingesetzt sind.

Zur Meldung der IG Metall

Tarifabschluss bei Dr. Oetker

Nach langen Verhandlungen hat die NGG ein Tarifvertrag für die Beschäftigten bei Dr. Oetker abgeschlossen. Ab dem 1.7.2023 gibt es für die Arbeitnehmer 240 Euro mehr Geld über alle Lohngruppen. Das entspricht in den unteren Tarifgruppen einer Lohnsteigerung von 9,4 Prozent (Tarifgruppe 1) bis 7,2 Prozent (Tarifgruppe 4). Zusätzlich gibt es im Jahr 2023 eine Inflationsausgleichprämie in Höhe von 1.500 Euro.

Ab dem 1.5.2024 erhalten alle NGG-Mitglieder vier Prozent mehr Lohn und nochmal eine Inflationsausgleichprämie von 1.500 Euro Damit haben wir den vollen Betrag von 3.000 Euro komplett ausgeschöpft.

Zur Meldung der NGG-NRW

Tarifabschluss für die Beschäftigten in den Mineralbrunnenbetrieben Baden-Württemberg erzielt

Nach erfolgreichen Warnstreiks im Vorfeld der dritten Tarifverhandlung hat die NGG einen guten Tarifabschluss für die rund 2.000 Beschäftigten der Mineralbrunnenbetriebe in Baden-Württemberg erzielt. Die Löhne und Gehälter erhöhen sich um 250 Euro ab dem 1. September 2023. Die Ausbildungsvergütungen steigen um 125 Euro in allen Ausbildungsjahren. Ab dem 1. Juni 2024 steigen die Löhne und Gehälter um weitere 100 Euro in allen Tarifgruppen. Die Ausbildungsvergütungen steigen um weitere 50 Euro.

Zusätzlich gibt es im Juli 2023 eine Inflationsausgleichsprämie in Höhe von netto 1.500 Euro Teilzeitkräfte erhalten diese anteilig, Azubis erhalten 50 Prozent. Im April 2024 kommen weitere 1.500 Euro netto Inflationsausgleichsprämie zur Auszahlung. Der Tarifvertrag hat eine Laufzeit von 22 Monaten und kann frühestens zum 31. Januar 2025 gekündigt werden.

Zur Meldung der NGG-Südwest


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